"Die Idee kommt aus dem Nachwuchsbereich, wo ja teilweise bereits mit reduzierter Anzahl von Akteuren gespielt wird. Das Wichtigste ist, dass die Mannschaft am geregelten Spielbetrieb teilnehmen kann", sagt Schürbüscher. Er weiß, dass es noch viele Fragen zu klären gibt. "Aber das grundsätzliche Interesse ist da. Ohne Kenntnis von diesem Modell hatten wir uns selbst überlegt, Spiele auch mit Acht gegen Acht zu ermöglichen. Auf eine erste Anfrage an die Vereine kamen acht positive Rückmeldungen."
In Westfalen ist die Resonanz gering bis nicht vorhanden. "Ich persönlich halte auch nicht viel davon. Das ist einfach zu weit weg vom Fußball, wie ihn der Zuschauer sehen will", sagt Marco Michel, Vorsitzender des Kreises Siegen-Wittgenstein. Schürbüscher entgegnet: "Eine schwache Resonanz kann auch damit zusammenhängen, dass es vorher nicht mit den Vereinen besprochen, sondern im Verband hinter verschlossenen Türen beschlossen wurde. Genau das wollen wir vermeiden."
Das "Norweger Modell" ermöglicht den Clubs sogar, innerhalb einer Spielzeit die Mannschaftsgröße zu variieren. Dies muss frühzeitig dem Staffelleiter mitgeteilt werden und bei der Ansetzung sichtbar sein. Flexibel ist man auch bei der Spielfeldgröße. Zehn gegen Zehn wird häufiger noch auf dem kompletten Feld gespielt, bei Neun gegen Neun wird schon mal ein großes Tor an den Strafraum gestellt. "Man könnte auch die Feldgröße belassen und dafür die Spielzeit reduzieren", so Schürbüscher.
Wenn die Teams mit weniger Akteuren auf die fünf C-Ligen im Fußball-Kreis verteilt würden, würde das wohl relativ selten dafür sorgen, dass sich der Gegner umstellen muss. Klar ist für den KFA-Vorsitzenden dabei eins: "Diese Mannschaften würden aber ohne Aufstiegsrecht teilnehmen. Denn diese neue Option könnte dazu führen, dass Clubs mit einem kleinen Kader an guten Spielern es lieber als Neuner-Team probieren, statt eine normale Mannschaft zu melden."
Markus Schürbüscher hofft, in den kommenden Tagen vom Fußball-Verband Niederrhein Grünes Licht für seine Initiative zu bekommen. "Auf der Arbeitstagung am 28. Juli in Ringenberg muss klar sein, was wir den Vereinen darüber erzählen können."