Bad Bernecker schnuppern erstmals Höhenluft

Bei den Spielern des TSV ist es ähnlich. Mit Ausnahme der Neuzugänge Oguz Akgünes (Kreisliga), Dennis Mager (Bezirksliga), Danny Göhring (Bezirksliga) und Maximilian Mösch (Landesliga), die in ihren alten Vereinen ganz sporadisch einmal Höhenluft eingeatmet haben, hat noch kein Spieler des aktuellen TSV-Kaders höher als Kreisklasse gespielt. „Das ist schon Wahnsinn“, sagt Trainer David Opel, „obwohl ich mir sicher bin, dass Spieler wie Max Völkl, Tobias oder Timo Neukam auch in der Kreisliga das Zeug haben, eine herausragende Rolle zu spielen.“

Auf die Frage, was er in der auch für ihn komplett unbekannten Kreisliga erwartet, erntet man von dem Bad Bernecker Coach nur ein Schulterzucken: „Es könnte sein, dass wir auch hier eine ganz passable Rolle spielen, andererseits ist es auch möglich, dass uns von Beginn an knallharter Abstiegskampf blüht.“ Der Saisonstart wird die Richtung weisen – erst Vizemeister St. Johannis, danach der hoch gehandelte SV Mistelgau und im Anschluss daran der BSC Bayreuth-Saas II, der mit 15 Neuzugängen in seinem gesamten Kader sicherlich auch nicht nur gegen den Abstieg kämpfen dürfte.

„Mein Gefühl“, sagt David Opel, „ist nicht ganz so gut wie vor Beginn der letzten Saison“. Was weniger an der Trainingsbeteiligung und schon gar nicht am Engagement seiner Mannschaft in der Vorbereitung liegt, sondern vielmehr an den in den Testspielen zum Vorschein gekommenen Unzulänglichkeiten. „Wir lassen einfach zu viele Chancen zu“, sagt er und verweist auf die Test- und Pokalspiele gegen ausnahmslos Kreisklassisten: 3:5 gegen den USC-Post Bayreuth, 4:3 gegen Warmensteinach, 6:2 gegen SV Motschenbach und 7:2 gegen den ASV Haidenaab. Warum die Abwehr nicht mehr so stabil ist, als noch in der vergangenen Saison, liege auf der Hand, sagt der 33-jährige Übungsleiter: Da ist einerseits der Abgang von Alexander Degelmann, dem Mann in der zentralen defensiven Mittelfeldposition, der noch nicht kompensiert werden konnte, andererseits gibt es noch Abstimmungsprobleme in der Innenverteidigung, wo zuletzt wechselweise Lukas Wiemann und Dennis Mager an der Seite des gesetzten Timo Neukam standen. „Ich setze aber darauf, dass wir uns stabilisieren, wenn es wirklich darauf ankommt.“ Beim Blick auf die Offensive erhellt sich dann die Miene des Coaches. „Da ist die Qualität schon enorm. Damit müssen wir uns auch in der Kreisliga nicht verstecken. An einem guten Tag können wir jede Mannschaft in Verlegenheit stürzen.“

Das gilt natürlich auch für den ersten Gegner, der von einem ehemaligen Bad Bernecker trainiert wird: Günther „Zambo“ Höfer, 56 Jahre alt, schnürte in den 80er Jahren für den TSV die Schuhe. Er ist seit 2013 beim TSV St. Johannis, nachdem er zuvor den TSV Glashütten unter seinen Fittichen hatte. Vor den Kanzern hat der TSV-Coach doch gehörigen Respekt, obwohl er sie noch hat spielen sehen. „Ich kenne sie nur vom Hörensagen, demnach haben sie mit ihrer Spielweise in der vergangenen Saison richtig begeistert. Und verschlechtert haben sie sich bestimmt auch nicht, wenn man sich die Neuzugänge anschaut.“ Neben dem ehemaligen Bad Bernecker René Seppeur heuerten mit Marius Engler (FSV Bayreuth) und Tjark Gerull (SpVgg Bayreuth II) zwei Bezirksliga erfahrene Akteure in St. Johannis an.

Verzichten muss David Opel zum Auftakt nur auf den am Oberschenkel verletzten Maximilian Mösch.

Aufgebot: Ehmann (Schönauer) – Mager, Ti. Neukam, Reichel, Wesner, Wiemann, Akgünes, Albrecht, Fuchs, Göhring, Hörath, Linhardt, Munder, M. Völkl, To. Neukam, Täffner, S. Völkl.