Babelsberg kassiert unnötige Heimniederlage gegen Nordhausen

Zehn gute Minuten in der Anfangsphase genügten den Thüringern, um die Partie früh in die richtige Bahnen zu lenken. In der 9. Minuten köpfte erst Nils Pichinot völlig unbedrängt neben das Tor. Besser machte es in der nächsten Aktion David Schloffer: Im ersten Anlauf scheiterte er an Nulldrei-Keeper Marvin Gladrow, der den Ball aber nicht sichern konnte. Den Nachschuss setzte Schloffer unter die Latte zur frühen Führung.

Für die Babelsberger war das so etwas wie der Weckruf. In der 16. Minute hatte Matthias Steinborn das erste Mal den Ausgleich auf dem Kopf. Doch die mustergültige Flanke vom überzeugenden Flügelläufer Manuel Hoffmann setzte er knapp neben den Pfosten. In der Folge übernahmen die Hausherren mehr und mehr die Spielkontrolle. Nordhausen wurde nur noch ein Mal gefährlich vor der Pause. Top-Neuzugang Marco Sailer zog in der 18. Minuten ungestört Richtung Babelsberger Tor. Nulldrei-Neuzugang Mike Eglseder klärte aber im letzten Moment mit einer Grätsche vor dem Abschluss des Ex-Bundesliga-Angreifers. Dennoch bekam Sailer anschließend ein Lob von Wacker-Coach Josef Albersinger: "Ich bin im großen und ganzen zufrieden mit seiner Leistung. Er ist erst seit zwei Wochen bei uns und man hat gemerkt, dass ihm noch die Kraft fehlt über 90 Minuten. Er kann uns aber auf jeden Fall weiterhelfen. Er passt mit seiner Mentalität super in die Mannschaft und hat sich sehr gut eingelebt."

Nach der Pause entwickelte sich vor den 2230 Zuschauern im KarLi ein Spiel auf ein Tor - das von Wacker. Nordhausen stand nur noch tief in der eigenen Hälfte und sah die Angriffe der Babelsberger auf sich zukommen. In der 58. Minute kontrollierte Andis Shala einen hohen Ball und zog per Seitfallzieher ab. Vom Pfosten sprang der Ball zurück ins Feld. Ähnliches Pech hatte in der 71. Minute auch Erdal Akdari, der die von Shala verlängerte Ecke an die Latte köpfte.

Der Ausgleich wäre zu dem Zeitpunkt schon lange verdient gewesen. Doch Wacker verteidigte aufopferungsvoll und die Hausherren scheiterten an der eigenen Chancenverwertung. So sah es auch Nulldrei-Trainer Cem Efe: "Wir haben die erste Halbzeit etwas verschlafen. Die jungen Spieler müssen sich aber an die Atmosphäre auch erstmal gewöhnen, vor so einer Kulisse haben viele noch nicht gespielt. Wir wollten Zuhause punkten und nach dem Spielverlauf war das auch absolut möglich. Bei so vielen Chancen muss einfach der Ausgleich her, da kann man nicht mehr nur von Pech reden. Aber wir haben heute auch gegen einen der Favoriten gespielt, das darf man nicht vergessen. Die Mannschaft braucht noch etwas Zeit, sie hat auf jeden Fall enorm viel Potenzial."

Zufrieden war dagegen sein Gegenüber Albersinger: "Wir freuen uns über die drei Punkte. Wir haben sehr gut begonnen und viel umgesetzt von dem, was wir in den Vorbereitungsspielen gezeigt haben. Wir können aber das Tempo noch nicht halten und sind noch nicht soweit, das ganze Spiel zu bestimmen. Bei Ballbesitz haben wir unter Druck Probleme bekommen. Wir haben es aber gut zu Ende verteidigt und waren sehr präsent in der Defensive. Dafür ein großes Kompliment an die Mannschaft. Wichtig ist es für uns, gut zu starten. Da haben wir heute einen Schritt gemacht."