2024-05-14T11:23:26.213Z

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Der inzwischen ehemalige PSV Trainer Aycin Özbek.
Der inzwischen ehemalige PSV Trainer Aycin Özbek.

Aydin soll PSV Wesel II in der Bezirksliga halten

Der Bezirksligist in akuter Abstiegsgefahr trennt sich einvernehmlich vom langjährigen Trainer Aycin Özbek

Fünf Spieltage vor dem Saisonende hat der PSV Wesel seinen letzten Joker gezogen, um die Zweite Mannschaft in der Bezirksliga zu halten. Er hat den Trainer gewechselt. "Wir haben uns einvernehmlich von Aycin Özbek getrennt", sagt Geschäftsführer Paul Fritz.

Neuer Coach allein für den Saison-Endspurt wird Polat Aydin, der zusammen mit seinem Sohn Serkan auch weiterhin die A-Junioren des Vereins in der Leistungsklasse betreuen wird. Am Dienstagabend leitete Aydin erstmals eine Einheit der Zweiten Mannschaft, die derzeit auf dem ersten Abstiegsplatz rangiert.

"Aycin Özbek wusste nicht mehr weiter", sagt Paul Fritz. Er habe nach der 0:3-Niederlage am vergangenen Sonntag gegen den Hamminkelner SV "eingehend mit einem geknickten Trainer gesprochen". Dabei habe der 42-jährige Özbek, der zur neuen Saison den A-Ligisten SV Brünen übernimmt, klar gemacht, dass er einer Lösung nicht im Weg stehen wird. Und diese sei nach einer, so Paul Fritz, "schlaflosen Nacht" mit Polat Aydin gefunden worden. Der neue Mann auf der Bank zieht in Enrico Floris, Berkay Kürekci, Sebastian Görg, Marius Laub, Jonas Ventz und Lukas Gutenberger gleich sechs A-Jugendliche für die letzten Partien in die zweite Mannschaft hoch.

Von dieser Auffrischung verspricht sich PSV-Geschäftsführer Fritz zusätzlichen Schwung im Abstiegskampf. "Polat Aydin hat die A-Jugend so fit gemacht, dass sie in der Leistungsklasse Rang drei belegt und richtig Gas geben kann", sagt er. Die Niederlagen des Bezirksliga-Teams seien häufig auch ein konditionelles Problem gewesen. Dem stimmt Aycin Özbek zu. "Die Mannschaft ist nicht fit für die Bezirksliga. Wir haben alle Spiele in der zweiten Halbzeit abgegeben", sagt der scheidende Trainer.

Verletzungen, eine durch häufige Platzsperren schlechte Vorbereitung auf die Rückrunde und überflüssige Platzverweise mit anschließenden Zwangspausen führten zum Absturz von Rang fünf vor der Winterpause auf einen Abstiegsplatz. Hinzu kommt, dass die Mannschaft zum Saisonende auseinanderfällt. Auch die frühzeitige Ankündigung von Aycin Özbeks Abschied - Michael Tyrann wird im Sommer sein Nachfolger - war wenig zuträglich.

"Ich hatte den Verein gebeten, schon zur Rückrunde einen neuen Trainer zu suchen", sagt Aycin Özbek, der übrigens Neffe von Polat Aydin ist. Doch der PSV Wesel wollte die Spielzeit mit dem Coach, der im fünften Jahr am Molkereiweg arbeitet, eigentlich zu Ende bringen. Magere vier Zähler aus den vergangenen elf Partien haben beide Seiten aber nun die Reißleine ziehen lassen.

Denn auch Aycin Özbek weiß natürlich um die Entwicklung in den vergangenen Wochen. "Ich habe dem Verein gesagt, dass jetzt ein Plan B her muss, sonst steigt die Mannschaft ab", so der 42-Jährige. "Es musste etwas passieren." Dabei sei ihm die Entscheidung nicht leicht gefallen, nach dem HSV-Spiel aber unumgänglich geworden.

Für Polat Aydin hat nun die Vorbereitung für das erste Spiel am Sonntag in Uedem begonnen. Dabei hatte er "mit Aycin Özbek ein längeres Gespräch, bevor ich überhaupt zugesagt habe".

Aufrufe: 05.5.2015, 23:20 Uhr
RP / R.P.Autor