2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines

Aycin Özbek springt für Marcel Kirsch ein

Aktueller Trainer des PSV Wesel II ab Sommer beim SV Brünen

Aycin Özbek hat Jürgen Isselhorst wieder ruhig schlafen lassen. Isselhorst, der Fußball-Obmann des A-Ligisten SV Brünen, erzählt von den Nächten, in denen seine Gedanken ihn wach hielten. Marcel Kirsch hatte ihm da gerade mitgeteilt, dass er den Trainerposten in der kommenden Saison doch nicht übernehmen könne.

"Ich war ziemlich fertig", sagt Isselhorst, der seinem Club eine schnelle und überzeugende Alternative präsentieren wollte. Er fand sie in Aycin Özbek, dem scheidenden Coach des Bezirksligisten PSV Wesel II. Er löst jetzt nach der Saison den derzeitigen Trainer Steffen Herden ab.

Die überraschende Wende kostete nicht nur Jürgen Isselhorst Schlaf. "Ich habe mich riesig auf die Aufgabe beim SV Brünen gefreut", sagt Marcel Kirsch. Er hatte sich im Dezember des vergangenen Jahres mit den Aufsteiger in die Kreisliga A auf eine Zusammenarbeit geeinigt und ist in der Rückrunde für die Mannschaft bereits als Spieler aufgelaufen. "Umso enttäuschender, dass ich jetzt doch absagen musste." Ein beruflicher Aufstieg, eine "kurzfristige Chance, die ich nicht ausschlagen kann", verhindert Kirschs Einstieg ins Trainergeschäft. "Ich werde auch abends so eingeschränkt sein, dass beides nicht geht", sagt er.

Die Nachricht sei ein tiefer Schlag gewesen, sagt Jürgen Isselhorst. "Aber der Beruf geht selbstverständlich vor." Kirsch bedankte sich für das Verständnis des Brüner Vorstandes und schlug einen Trainerkandidaten vor, von dem er glaubte, dass "ihm der Posten gefallen könnte": Aycin Özbek. Isselhorst lud er den 41-jährigen Özbek zum Kamingespräch ein. "Ich habe mich absolut nicht fremd, sondern direkt wohlgefühlt", sagt Özbek.

Auch Jürgen Isselhorst spricht von einem positiven Gespräch. "Aycin Özbek ist als Trainer eine echte Nummer, passt zu uns und hat beim PSV eine junge, erfolgreiche Mannschaft aufgebaut." Özbek übernahm die zweite Mannschaft des PSV im Jahr 2010, führte sie in die Bezirksliga und etablierte sie dort. "Ich habe viele Gespräche mit anderen Clubs geführt. Aber in Brünen war es am besten", verrät Özbek. Nach wenigen Tagen Bedenkzeit sagte er für ein Jahr zu. "In der nächsten Nacht habe ich durchgeschlafen", sagt Isselhorst und lacht.

Nach vier Jahren auf der Bank eines Bezirksliga-Teams empfindet Özbek sein neues Engagement in der Kreisliga A nicht als Rückschritt: "Mir gefällt die Struktur des SV Brünen. Der Verein ist ordentlich geführt." Sein neues Team möchte er nach und nach kennenlernen und sich auch mit dem aktuellen Coach Steffen Herden zusammensetzen. Was er schon über die Brüner Kicker weiß, das stimmt ihn zuversichtlich: "Das ist eine eingeschworene Truppe mit guten Fußballern. Wir wollen sie zusammenhalten und werden um jeden Spieler kämpfen." Von Nils Hutmacher und Ben Hutmacher, die vor einem Wechsel zum PSV II stehen sollen, hat Jürgen Isselhorst "Signale erhalten, dass sie doch in Brünen bleiben".

Rene Olejniczak, derzeit noch Coach des PSV Wesel III, wird wie geplant Co-Trainer beim SV Brünen. Özbek und Olejniczak werden den SVB mit einer Viererkette spielen lassen - im Fall der Fälle auch in der Kreisliga B. "Ich habe meine Zusage für die nächste Saison gegeben und stehe zu meinem Wort", sagt Özbek. Angesichts von neun Punkten Vorsprung vor den Abstiegsplätzen ist Isselhorst aber "optimistisch, dass wir die Klasse halten". Er hat genug von schlaflosen Nächten.

Aufrufe: 018.3.2015, 09:05 Uhr
RP / nipAutor