2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Masami Okada erzielte in Leipzig den entscheidenden Treffer. Jens Upahl
Masami Okada erzielte in Leipzig den entscheidenden Treffer. Jens Upahl

Auswärtssieg: Okada bremst Lok aus

Schönberg 95 gewinnt 1:0 in Leipzig und marschiert weiter Richtung Klassenerhalt

Es gibt Spiele, da hat eine Mannschaft genau drei Chancen, macht ein Tor und gewinnt genau deshalb 1:0. Genau solch eine Partie hat der FC Schönberg bei Lokomotive Leipzig hingelegt und durch den knappen Erfolg drei weitere wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt einkassiert.

Masami Okada grinste und schüttelte den Kopf, Ex-Profi Ulf Kirsten staunte auf der Tribüne und Lok-Trainer Heiko Schulz kniff kurz die Augen zusammen. Was war das denn? Das fragten sich nicht nur diese Drei nach gespielten 37 Minuten im Flutlicht beleuchteten altehrwürdigen Leipziger Bruno-Plache-Stadion. Der Schönberger Kicker hatte gerade geflankt. Gut 30 Meter vom Tor entfernt, fast von der Seitenauslinie. Was heißt geflankt. Der Ball wurde länger und länger, flog über Lok-Schlussmann Latendresse-Levesque, touchierte die Unterkante der Latte und landete im Netz. Dieses kuriose Tor überraschte alle, selbst den Schützen. „Was soll’s. Tor ist Tor“, freute sich später Schönbergs Trainer Axel Rietentiet über den Siegtreffer, der seine Mannen wieder drei Punkte näher an den Ligaverbleib brachte.Chancen hatte der FC Schönberg, der das Hinspiel gegen die Sachsen noch mit 0:3 verloren hatte, insgesamt nur drei. „Davon haben wir eine genutzt. Das ist ungeheuer effizient“, nannte es der Trainer später. Die Gastgeber hatten vor über 2600 Zuschauern zwar mehr Chancen, aber eben keinen Kunstschützen an diesem Abend in ihren Reihen. Aufsteiger Lok mühte sich, hatte in dieser Spielzeit aber schon wesentlich bessere Partien hingelegt. So blieb es bei Bällen, die knapp ihr Ziel verfehlten, bei einem Kopfball von Ziane, der an die Schönberger Querlatte knallte, bei vielen harmlosen Distanzschüssen und einer Glanztat von FC 95-Keeper Jörg Hahnel, der kurz vor Schluss einen Volleykracher aus 14 Metern von Georgi parierte.

„Ein erstaunliches Spiel“, fasste Axel Rietentiet nach Spielschluss das Erlebte noch einmal zusammen. Er lobte die konsequente Abwehrarbeit und den Kampfgeist seiner Mannschaft, die sich an einem langen Fußballtag – wie schon beim Gastspiel in Nordhausen reiste der FC 95 am Spieltag an und auch wieder ab – selbst belohnte. Anders als nach der ernüchternden 2:3-Niederlage bei Wacker Nordhausen ging es diesmal aber mit drei Punkten auf die fünfstündige Rückreise. Und einer grinste immer noch: Masami Okada. „Nicht nur er“, hatte Rietentiet beobachtet. Grund für gute Laune hatte der Schönberger Tross allemal, denn nach dem zweiten Zu-Null-Sieg in Folge haben die Mecklenburger ihr Punktekonto auf 30 aufgestockt. Beste Voraussetzungen also, sich sportlich für eine dritte Regionalliga-Saison zu qualifizieren. Nächster Gegner ist am kommenden Sonntag die Zweitvertretung von RB Leipzig. Das Team wird nach Saisonende vom Verein abgemeldet, steht somit als erster Absteiger fest. Das hat aber keinen Einfluss auf den aktuellen Spielbetrieb.

FC Schönberg 95: Hahnel, Birkholz, Halke, Steinwarth, Müller, Scherff, Esdorf, Rausch (68. Weggen), Okada, , Krottke (88. Haufe), Dippert (68. Grotkopp)Tor: 0:1 Okada (37.)Zuschauer: 2616

Aufrufe: 012.3.2017, 19:30 Uhr
Hans TakenAutor