2024-05-08T14:46:11.570Z

Allgemeines

Aus drei mach zwei

Nur noch Hainsberg und Dohna dürften realistische Chancen auf den Titel haben. Hartmannsdorf patzt in Stolpen.

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Der Hainsberger SV hat in der Fußball-Kreisoberliga seine Tabellenführung verteidigt. Das Team von Trainer Dirk Püschmann siegte im Derby in Dorfhain 2:1 und bot damit Verfolger Chemie Dohna Paroli, welcher zeitgleich 3:0 gegen Pirna-Copitz II gewann und weiterhin vier Zähler Rückstand auf Hainsberg hat. Der Tabellendritte Hartmannsdorf kam derweil in Stolpen nicht über ein torloses Remis hinaus und wird in den Titelkampf wohl nicht mehr eingreifen können.

Vom Papier her war die Konstellation in Dorfhain klar: Mit Hainsberg reiste der souveräne Tabellenführer gegen einen angeschlagenen Gegner an. Doch nicht zuletzt die jüngere Vergangenheit beider Teams, in denen sie sich oft auf Augenhöhe begegneten, und der Wechsel der ehemaligen Hainsberger Frank Seifert und Sylvio Gössel in der Winterpause nach Dorfhain sorgten für Spannung. Und tatsächlich: Nur in der Anfangsphase wurde Hainsberg seiner Favoritenrolle gerecht. Das allerdings deutlich: Nach 19 Minuten führte der Spitzenreiter durch Weise und Null mit 2:0.

Es deutete sich für Dorfhain ein Debakel an – doch weit gefehlt. Die ersatzgeschwächten Gastgeber bäumten sich auf, hielten dagegen und gestalteten die Partie für den Rest der Spielzeit ausgeglichen. Hainsberg hingegen agierte immer weniger souverän und zeigte ungewohnte Nervosität im Spielaufbau.

Ex-Hainsberger trifft zum Anschluss

Forsch und angriffslustig hingegen brachten die Dorfhainer über Seifert, Oddoy und Linthe so manchen Ball in des Gegners Strafraum und hielten die Spannung oben. Als der ehemalige Hainsberger Seifert nach 33 Minuten gar den Anschlusstreffer nach Vorarbeit von Kunde erzielte, witterten so manche auf dem Platz Morgenluft. Dorfhain hatte plötzlich mehr vom Spiel, allerdings ohne dabei spielerisch besonders schön zu agieren. Mit dem knappen Vorsprung für Hainsberg ging es in die Pause. Wer aufmerksam die Ohren aufsperrte, konnte Folgendes vernehmen: Euphorie in der Kabine der Gastgeber, harsche Worte bei den Hainsbergern.

Jeder erwartete nun nach dem Wiederanpfiff einen Sturmlauf der Gäste, doch erneut sollte es anders kommen. Fast nahtlos setzte sich das Spiel der ersten 45 Minuten fort. Um jeden Ball wurde gekämpft. Angriffe der Gäste endeten am Strafraum oder mit weiten Bällen, sodass sich mit zunehmender Spielzeit ein völlig ausgeglichenes Spiel ergab. Beide Torhüter blieben in Hälfte zwei nahezu ohne Beschäftigung, doch blieb das Spiel spannend und nicht unansehnlich. Bis zum Ende versuchten beide Teams alles, konnten sich aber keinen Vorteil mehr verschaffen. Am Ende blieb Hainsberg knapper Sieger, doch auch die Gastgeber nickten die eigene Leistung dank einer geschlossenen Mannschaftsleistung positiv ab.

Indiskutable Nullnummer

Der Hartmannsdorfer SV Empor hingegen konnte mit dem Remis in Stolpen nicht zufrieden sein. Beim Tabellenvorletzten hatten sich die Hartmannsdorfer einen Auswärtssieg zur Zielstellung gemacht und begannen diese Partie bei nicht optimalen Platzverhältnissen auch sehr konzentriert und selbstbewusst.

Schon in der Anfangsminute setzte sich Dominik Müller gekonnt in Szene und prüfte den Stolpener Torwart Markus Grützner mit einem gefühlvollen Heber, den er jedoch mit den Fingerspitzen noch über die Querlatte lenkte. Mit ruhigem Spielaufbau und gutem Passspiel versuchten die Gäste, die Stolpener in die Schranken zu weisen, was auch teilweise sehr gut gelang – doch das letzte und somit entscheidende Zuspiel war fast immer zu unpräzise.

So waren die Emporspieler im ersten Spielabschnitt deutlich überlegen, agierten aber nicht mit Frische und Kreativität. Die besten Torgelegenheiten für eine Gästeführung hatten noch Norman Bendix sowie Carlo Nitschke, doch das war es dann auch schon.

Im zweiten Spielabschnitt änderte sich das vorherige Spielgeschehen in der Hinsicht, dass nunmehr das Spielniveau noch schlechter wurde. Die Hartmannsdorfer hatten zwar immer noch mehr Ballbesitz, kamen aber kaum noch zu gefährlichen Angriffsabschlüssen. Stolpen versuchte immer wieder, mit langen Flugbällen für Entlastung und eigene Torgefahr zu sorgen, was aber auch nur höchst selten gelang. Somit plätscherte das Spielgeschehen immer niveauloser dahin.

Lediglich in der Nachspielzeit kam noch einmal Spannung auf, als die Gastgeber eine gefährliche Freistoßchance hatten und im schnellen Gegenzug den Emporspielern ein angebliches Abseitstor nicht anerkannt wurde. Somit blieb es bei einer indiskutablen Nullnummer, die beiden Seiten zwar einen Punkt einbrachte, aber keines der zwei Teams zufrieden gemacht haben dürfte.

Aufrufe: 011.4.2016, 12:31 Uhr
Wieland Saupeund Günther NitschkeAutor