2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Sarah Akkaya-Foest
F: Sarah Akkaya-Foest

Aufatmen nach der Zitterpartie

Landesliga: FCR 2:1 gegen Nievenheim. Am Samstag geht es zum Kellerduell nach Essen.

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Zentnerlasten fielen von den Schultern. Die hatten unmittelbar nach dem Schlusspfiff sogar fast den Jubel über den ersten Pflichtspielsieg im neuen Jahr erdrückt. Tief Durchschnaufen war im ersten Moment bei den ziemlich ermatteten Spielern des FC Remscheid nach dem schwer erkämpften 2:1 (2:0)-Heimsieg im Nachholspiel gegen VdS Nievenheim angesagt.

Erst danach rückte deutlicher ins Bewusstsein, dass die Mannschaft durch den Erfolg die direkten Abstiegsplätze verlassen und vor allem viel für den Kopf getan hat. Denn wie die Seele ein erneutes 2:2 nach 2:0-Führung verarbeitet hätte, ist ungewiss.

"Gottseidank", entfuhr es beispielsweise Adis Babic, der in seinem neuen Schuhwerk bereits nach zwei Minuten den Führungstreffer erzielt hatte. Vorausgegangen war ein Freistoß von Kapitän Domenico Cozza, dessen Standards an diesem Abend durchweg sehenswert und gefährlich waren und der mit einer Ecke auch das 2:0 durch Heiko Emde vorbereitete (41.). Und auch Emde, der in den drei Partien seit der Winterpause immerhin schon auf zwei Treffer und einen Assist kam, freute sich: "Wichtig, dass wir das Ding über die Zeit gebracht haben."

Derlei Stoßseufzer wären eigentlich gar nicht nötig gewesen, denn die Gastgeber hatten vor rund 250 Zuschauern am Jahnplatz genug Möglichkeiten, den Sieg frühzeitig in trockene Tücher zu wickeln. Aber Cozza oder Tuna Kayabasi brachten den Ball vor der Pause ebenso wenig ins Tor, wie Haris Babic, dem sich nach knapp einer Stunde zweimal die Chance zum dritten Treffer bot.

So kam, was zuletzt immer kam: Der FCR baute nach 60 Minuten auch auf dem kleinen Platz physisch dramatisch ab, Nievenheim (das vorher auch schon Möglichkeiten hatte), wurde immer druckvoller. Und als nach 65 Minuten Sebastian Schweers aus der Distanz den Anschlusstreffer erzielte, wurden bei allen im Stadion die bösen Erinnerungen an Baumberg und Oberhausen wach, wo jeweils ein 2:0 nicht zum Sieg reichte.

Diesmal gab es aber kein Déjà -vu. Zum einen, weil ein Treffer des quirligen Hauptmann wegen einer Abseitsposition keine Anerkennung fand. Zum anderen weil Schweers glockenfrei aus kurzer Distanz am FCR-Tor vorbei köpfte. Und schließlich war da ja auch noch Nico Tauschel, der früh (19.) für den an der Hand verletzten Pascal Königs ins Tor rückte und in seinem ersten Spiel nach der Rückkehr die Bude in der Schlussphase sauber hielt. Gegen die Alles-oder-Nichts spielenden Gäste gab es in den Schlusssekunden die Chance, das zuvor versäumte dritte FCR-Tor nachzuholen. Doch auch jetzt beendeten die Nerven das lange Zittern um den Erfolg nicht vorzeitig.

Fazit: Auch ohne den kranken Thorsten Legat an der Seitenlinie landete der FCR einen Sieg, der im Abstiegskampf nicht selbstverständlich und mithin sehr wertvoll war. Die erste Halbzeit bot das Team auch ohne den kurzfristig verletzt ausgefallenen Paul Fudala (war mit dem Fuß umgeknickt) eine sehr gute und engagierte Leistung. Was nach wie vor bedenklich stimmt, ist die "Fitnesszulassung", wie sie Legat einst bei seiner Antritts-Pressekonferenz blumig nannte. Sich wiederholt nur gut eine Stunde auf seine Kräfte verlassen zu können, macht auf Dauer Sorge. Gerade in den Englischen Wochen, die nun bevorstehen.

Für den FCR geht es bereits am Samstag weiter. Dann gastiert die Mannschaft um 16 Uhr (Keplerstraße 109A) bei der Tgd. Essen-West. Ein echtes Sechs-Punkte-Spiel, denn mit der Turngemeinde hat der FCR am Dienstagabend die Plätze getauscht.

Aufrufe: 016.3.2016, 18:27 Uhr
RP / Henning SchlüterAutor