Auf dem Weg zu alter Stärke

Die vergangenen Spiele der zweiten Kaarster Mannschaft liefen eigentlich immer gleich ab. In der ersten Halbzeit zeigten die Blau-Weißen keine guten Leistungen und wachte immer erst nach der Pause auf, um am Ende einen klaren Sieg zu landen. “Diesmal wollten wir endlich mal ein frühes Tor erzielen und die Partie von Anfang an diktieren”, schildert Ossenbühl das Vorhaben für den ewig jungen Klassiker gegen die Mannschaft von der Furth.

Es dauerte nur wenige Sekunden, ehe Ossenbühls Vorhaben durchkreuzt war. Die Hausherren gingen nach einem Stellungsfehler in der Kaarster Hintermannschaft nach nur 20 Sekunden in Führung. “Hat doch geklappt mit dem frühen Tor”, flüchtete sich Ossenbühl nach der Partie in Ironie. Das Gegentor an sich war aber nicht der größte Kritikpunkt des Trainers, sondern das Verhalten der Mannschaft untereinander. “Anstatt das Tor als Weckruf zu verstehen, haben wir uns nur angemeckert. Die Mannschaft muss noch lernen, mit Gegentoren umzugehen. So geht das nicht”, kritisierte der Übungsleiter.

Im weiteren Verlauf hatte Ossenbühl allerdings keinen Grund, Kritik am Spielerischen seiner Mannschaft zu üben. Nach einer Viertelstunde spielte auf der schönen neuen Anlage in Weissenberg nur noch der Spitzenreiter und drehte die Partie binnen sieben Minuten. Erst traf Kevin Woike nach schöner Vorarbeit von Rene Noack zum Ausgleich, dann brachte Sascha Zupke den Favoriten in Führung. “Weissenberg hat sich nur noch hinten eingeigelt. Schon vor dem Ausgleich war abzusehen, wie sich das Spiel entwickeln wird”, sagte Ossebühl, der nach der Pause einen guten Auftritt seiner Elf sah. Die SG erspielte sich zahlreiche gute Chancen, nutzte aber nur vier.

David Smith verwandelte einen Freistoß zum entscheidenden 3:1 (63.), Woike schnürte neun Minuten später einen Doppelpack und “Knipser” Oliver Hensen sorgte sechs Minuten vor dem Abpfiff für den Schlusspunkt. Es war bereits das sechste Saisontor des Kapitäns, der in seiner Zeit bei der ersten Mannschaft von so einer Ausbeute nur träumen konnte.

“Weissenberg hätte sich nicht beschweren dürfen, wenn das Ergebnis noch höher ausgefallen wäre. Ein absolut verdienter Sieg”, sagte Ossenbühl: “Das war das beste Spiel seit vier Wochen. Nur die Meckereien müssen wir schnellstens abstellen”, so der Trainer weiter.

Wie gut die Mannschaft eigentlich zusammenhält, zeigt eine Aktion für den verletzten Salman Irgat. Die Spieler trugen T-Shirts mit der Aufschrift: “Gute Besserung Sali. Das Team braucht Dich”. Irgat hatte sich im Spiel gegen Norf in der Vorwoche am Arm verletzt und fällt vorerst aus.