2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligavorschau
Nach dem Punktgewinn in Illertissen wollen die Altstädter mit einem "Dreier" gegen Seligenporten den Sprung aus dem Tabellenkeller schaffenF: Mühlsteff
Nach dem Punktgewinn in Illertissen wollen die Altstädter mit einem "Dreier" gegen Seligenporten den Sprung aus dem Tabellenkeller schaffenF: Mühlsteff

Auf dem Sprung aus dem Keller

Altstädter haben sich morgen um 14 Uhr gegen Schlusslicht SV Seligenporten den zweiten Saisonsieg vorgenommen

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Dreimal hintereinander blieb Aufsteiger SpVgg Oberfranken Bayreuth in der Regionalliga Bayern zuletzt ungeschlagen. Morgen um 14 Uhr (Hans-Walter-Wild-Stadion) wollen die Altstädter diese kleine Erfolgsserie im Kellerduell gegen Schlusslicht SV Seligenporten ausbauen. Mit dem zweiten Saisonsieg ist dann sogar erstmals der Sprung aus der Abstiegszone möglich.
„Durch die drei ungeschlagenen Punktspiele hat meine Mannschaft enormes Selbstvertrauen geschöpft“, blickt der Bayreuther Trainer Dieter Kurth dem Vergleich mit den Oberpfälzern optimistisch entgegen. Und taktisch habe sich sein Team kontinuierlich verbessert. „Allerdings haben wir in den letzten Wochen immer gegen Mannschaften aus dem vorderen Bereich gespielt. Jetzt kommen die Vergleiche mit den Teams, die in unserer Reichweite liegen.“ Und Kurth ist klar, dass man in den kommenden Wochen die „big points“, die wichtigen Punkte sammeln kann, um sich nachhaltig aus dem Tabellenkeller zu verabschieden.
Nach dem heutigen Treffen steht am nächsten Freitag das Nachbarderby beim noch sieglosen FC Eintracht Bamberg auf dem Programm, ehe sich dann die Heimspiele gegen den Mitaufsteiger VfR Garching (in Weismain) und die U23 der SpVgg Greuther Fürth (in Bayreuth) anschließen. „Danach können wir dort stehen, wo wir uns am liebsten sehen würden“, sagt Kurth. Nämlich auf einem Platz im gesicherten Mittelfeld, „anderenfalls bleibst du am Tabellenende hängen“.
Vor den Seligenportenern hat der Altstädter Coach Respekt. „Die sind besser, als es ihr Tabellenplatz aussagt.“ Und der 51-Jährige liefert den Beweis gleich nach. „Bis auf das erste Spiel gegen die zweite Mannschaft der Sechziger haben sie in allen Partien gut ausgesehen und nur knapp verloren.“ Beim ersten Saisonerfolg der Truppe des jungen Übungsleiters Florian Schlicker (33) gegen die U 23 der SpVgg Greuther Fürth (2:0) war der Altstädter Trainerstab Augenzeuge: „Der Sieg war verdient, wurde aber auch begünstigt durch zwei Platzverweise gegen die Fürther.“
Welche Erkenntnisse nahm Kurth mit? „Sie haben mit einer Fünfer-Abwehrkette gespielt und haben gute Konter gesetzt“, erinnert sich Kurth. Allen voran durch Dominik Röder, der beim SC Eltersdorf bereits Regionalliga-Erfahrung sammeln konnte, und Patrick Schwesinger, den Kurth noch vom TSV Sonnefeld her kennt. „Mit dem ungarischen Erstligaspieler Patrik Nagy haben die Seligenportener noch einen erfahrenen Angreifer hinzu gewonnen. Und dann kommt auch noch Marco Christ hinzu.“ Der 33-jährige Routinier wechselte vom Drittligisten SV Wehen Wiesbaden zum SVS. Der Ex-Profi hatte einst Fortuna Düsseldorf zum Aufstieg in die Zweite Bundesliga geschossen. In Wehen fand er zuletzt allerdings kaum noch Berücksichtigung. „Für mich spielt Christ die Rolle, die Matthias Heckenberger bei uns spielt. Er führt die Mannschaft und bringt die nötige Erfahrung mit“, sagt Kurth. Überhaupt stellt der Coach sein Team und das der Gäste fast auf eine Stufe. „Wir sind allerdings schon ein kleines Stück weiter. Ich glaube, wir haben jetzt den Schlüssel für die Regionalliga gefunden.“ Der Schlüssel für den erhofften Sieg gegen Seligenporten soll wieder ein 4-4-2-System sein, das schon den überraschenden Zähler in Illertissen (2:2) gesichert hat. „Doch daheim werden wir nicht so tief stehen. Und wir werden früher attackieren“, verspricht Kurth.
Was das Personal angeht, muss der Übungsleiter auf ein Quartett verzichten. Nach wie vor ausfallen wird Torwart Andreas Sponsel, bei dem allerdings die vage Hoffnung besteht, dass er in Bamberg wieder zwischen die Pfosten gehen kann. Ein Einsatz am Dienstag im Pokal in Neumarkt kommt allerdings noch zu früh. Auf unbestimmte Zeit ausfallen wird Verteidiger Miro Zivkovic, bei dem ein Knorpelschaden im Knie diagnostiziert wurde. Mittelfeldspieler Alexander Schreckinger hat zwar zuletzt wieder mit dem Team trainiert, doch gegen Seligenporten möchte Kurth kein Risiko eingehen. Und Angreifer Perparim Gashi wird wegen seiner Knie- und Meniskusprobleme, die er sich in er zweiten Mannschaft geholt hat, geschont.
Heckenberger, der zuletzt in Illertissen wegen einer Grippe fehlte, kann wieder auf einen Einsatz hoffen. Mino Kayser, der angeschlagen aus dem Gastspiel beim amtierenden bayerischen Amateurmeister ging, ist nach drei Tagen Schonung wieder auf dem Weg zurück. Aufpassen muss der bereits mit vier Gelben Karten belastete Mittelfeldspieler Kristian Böhnlein: Bei einer weiteren Verwarnung ist der Ex-Frohnlacher gesperrt und muss in Bamberg pausieren.
Den Seligenportenern ist nach dem ersten Saisonsieg ein ganzer Steinbruch vom Herzen gefallen, wie SV-Trainer Schlicker anmerkte. „Aber der Sieg war verdient, auch die Art und Weise, wie er zustande gekommen ist, hat mir gefallen.“ Jetzt soll sein Team den Schwung mitnehmen, um auch im Hans-Walter-Wild-Stadion zu bestehen. „Ich hätte nichts dagegen, wenn die schwarze Bayreuther Serie gegen uns weiter halten würde“, verweist er auf die Bilanz beider Teams. Bis auf den Ex-Bayreuther Florian Jakl (Bandscheibenvorfall) und Kapitän Christopher Schaab (gebrochene Rippe) kann Schlicker seine beste Formation aufbieten. Ob der gestern verpflichtete Neuzugang Marcel Mosch vom Südwest-Regionalligisten Kickers Offenbach mit von der Partie sein wird, ist noch offen. Der 21-jährige Angreifer ist ein Eigengewächs der Hessen.
Negative Bilanz
Die bisherige Punktspielbilanz der SpVgg Oberfranken Bayreuth gegen den SV Seligenporten weckt wenig Zuversicht. Sechsmal trafen die Teams in drei gemeinsamen Bayernliga-Jahren aufeinander, in keiner Begegnung gingen die Altstädter als Sieger vom Platz. Viermal trennten sich die Mannschaften unentschieden, davon dreimal torlos, zweimal gewannen die Oberpfälzer: 2009/10 mit 2:0 in Bayreuth, 2010/11 gar mit 4:0 in Seligenporten.
Aufgebote:
SpVgg Oberfranken Bayreuth: Arkenberg (Döcke) – Gallo, Kolb, Zitzmann, Rinchiuso, Ascherl, Hiemer, Eckert, Strangl, Böhnlein, Horter, Heckenberger (?), Root, Hannemann, Kayser, Eckert, Ruß, Stolz, Ulbricht, Wolf.
SV Seligenporten: Brunnhübner – Nagy, Röder, Räder, Schäf, Bauer, Braun, Richter, Schwesinger, Worst, Christ, Schötterl, Neziri, Grigorian, König, Scherer, Devrilen, Allen.
SR: Tobias Schultes (Betzigau).
Aufrufe: 029.8.2014, 16:07 Uhr
Herbert Steininger / NKAutor