2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines

Auch 24 Gegentore für den TVV kein Problem

Beim eigenen U 15-Turnier um den Post-Cup sammelten die Voerder Fußballerinnen gegen starke Konkurrenz wieder Erfahrungen

Das Endspiel zwischen den U 15-Fußballerinnen des 1. FC Köln und Bayer 04 Leverkusen näherte sich der Schlussphase. Die hochambitionierten Nachwuchskräfte der Bundesligisten kämpften um den Wanderpokal des Deutsche Post AG-Cups, die Fußballerinnen des Gastgebers TV Voerde durften dabei nicht mitreden.

Aber das machte den Kickerinnen nichts aus. Sie schnappten sich trotz der 0:24-Tore in der Gruppenphase den Ball und spielten Hochhalten. Fußball ist eben mehr als gewinnen, wissen die Mädchen und trauerten den Niederlagen wie in jedem Jahr nicht lange nach. Stattdessen nehmen sie die gesammelten Erfahrungen mit."Die wissen schon, wie sie damit umgehen können", war Ersatztrainer Michael Hoffmann stolz. Hoffmann trainiert eigentlich die U 17, musste aber für Ronny Güttler einspringen. Der U 15-Coach weilte ebenso wie seine Tochter Joelle bei einer Familienfeier.

Bei dem in Kooperation mit der SG Essen-Schönebeck ausgerichteten Cup nehmen alljährlich renommierte Clubs teil, der TV Voerde ist nur Außenseiter. Am ersten Tag gegen den FSV Gütersloh setzte es eine 0:5-Niederlage, gefolgt von einer 0:12-Pleite gegen den späteren Zweitplatzierten Bayer 04 Leverkusen und einem 0:7 gegen die TSG 1899 Hoffenheim. Die taten zwar etwas weh, die mutigen Mädchen schüttelten die Erinnerungen aber über Nacht ab und traten im kleinen Halbfinale gegen den Kooperationspartner aufs Gas. Zur Freude von Hoffmann: "Wir haben die Essener schön geärgert."

Wiederholt machten es die Mädchen dem haushohen Favoriten in der Anfangsphase schwer. Um kurz nach zwölf kam es noch besser: Gegen die TSG Hoffenheim, im Gruppenspiel noch erdrückender Sieger, hielten die Gastgeberinnen lange mit. Vor allem die Neu-U 15-Spielerin Lilian Hildebrandt spielte als rechter Läufer groß auf. "Mit stolzer Brust", schritten die Hoffmann-Mädels nach dem 0:2 vom Platz. Die Platzierung interessierte kaum jemanden.

Stolz waren auch die Organisatoren auf die reibungslose Veranstaltung. Da der Organisationsaufwand des mit acht Teams besetzten Turniers im letzten Jahr doch zu groß war, holte Mädchenkoordinator Siegmund Stutz die Jugendabteilung des TV Voerde mit ins Boot. Bis zu 300 Zuschauer begrüßte Jugendobmann Paul Zajac, der Schiedsrichter und Würstchengriller in einem war: "Das ist super gelaufen", strahlte Zajac, "wir mussten viel improvisieren, aber das ist kaum jemandem aufgefallen."

So musste Physiotherapeut Mike Grau gleichzeitig Kinder verarzten und Pommes rütteln. Auch die Eltern halfen beim Kuchenverkauf fleißig mit. Geschäftsführer Dirk Feiler überraschte besonders das Engagement des Vereinsheims. "Das Schöne war, dass sogar einige Mannschaften hier übernachtet haben." Für die Gäste aus Gütersloh und Bad Neuenahr machten die Betreiber des Vereinsheims am Sonntag sogar Frühstück. Beide Mannschaften konnten im Endspiel jedoch auch nichts bestellen. Der Vorjahressieger 1. FC Köln lag gegen Leverkusen gleich mit 0:2 hinten, schaffte jedoch noch den Ausgleich und setzte sich nach einem packenden Elfmeterschießen schlussendlich mit 5:4 durch.

Aufrufe: 019.8.2014, 08:00 Uhr
Rheinische Post / Dominik LothAutor