ASV Dachau vs. Traunstein: Remis im hochemotionalen Topspiel

Die Gäste vom Stadtwald gingen als Tabellenzweiter in die Partie, Traunstein lag punktgleich einen Platz dahinter. ASV-Trainer Frank Peuker betonte vor dem Anpfiff, dass das Spiel noch keine Vorentscheidung im Kampf um den Relegationsplatz bringen werde, aber dennoch sehr wichtig sei. Beim 0:0 im Hinspiel bekam der ASV Dachau einen Vorgeschmack auf das, was ihn in Traunstein erwarten würde: Eine Mannschaft, die kaum Fehler macht und nach Ballgewinn schnell umschaltet. Den besseren Start im Rückspiel erwischten aber die Gäste.

Nach vier Minuten köpfte Benjamin Hofmann nach einem Bergner-Freistoß direkt auf den Torhüter. In der Folge lieferten sich beide Teams ein Taktikduell mit wenigen Chancen. In der 25. Minute brachte Stefan Mauerkirchner die Hausherren in Führung, die ihren Ruf als eiskalte Mannschaft einmal mehr untermauerten. Fünf Minuten später kamen die Dachauer zurück, durch ein Treffer der Marke „Tor des Jahres“: Philipp Schmidt traf nach einer Flanke per Fallrückzieher genau ins Kreuzeck. „So einen Fallrückzieher habe ich noch nie gesehen“, freute sich Frank Peuker. Der ASV-Trainer sah dann aber auch, wie das hitzige Duell aus den Händen des Schiedsrichters glitt. Nach einem zu schnell ausgeführten Freistoß zeigte der Unparteiische Traunsteins Daniel Willberger die zweite gelbe Karte.

„Das war total überzogen.Der Schiedsrichter hat die Kontrolle verloren. Das Spiel wurde dadurch noch emotionaler“, analysiert Peuker. Damit, wie sein Team in Überzahl agierte, konnte der Trainer jedoch nicht zufrieden sein. Die Stadtwälder agierten in den zehn Minuten vor der Halbzeitpause ohne Konzept. Kurz nach dem Seitenwechsel standen die Gäste nach einem Befreiungsschlag unsortiert, was Frank Zeric mit dem zweiten Tor des Sportbunds bestrafte (47.). Nachdem der Schock des erneuten Rückstands überwunden war, erspielten sich die Dachauer Chancen, Dennis Bergmann und Max Kreitmair ließen diese guten Möglichkeiten allerdings liegen. Der ASV war nun am Drücker und glich in der 75. Minute durch den eingewechselten Michael Kornprobst erneut aus. In der 80. Minute sah auch Traunsteins Dominik Schlosser die Ampelkarte. Den Gästen fehlte aber die Kraft, die doppelte Überzahl auszunutzen. Während die ASV-Spieler enttäuscht vom Platz schlichen, war Trainer Frank Peuker mit dem 2:2 zufrieden.

„Wir haben die Überzahl nicht gut ausgespielt, aber: Wir haben nach dem 0:0 im Hinspiel den direkten Vergleich gegen Traunstein gewonnen. Das kann am Ende viel wert sein“, so Peuker. „Deisenhofen und Landshut haben ihre Spiele verloren, wir haben unsere Position verbessert und dürfen zufrieden sein“, so Peuker, nachdem seine Team den zweiten Tabellenplatz gefestigt hat.

Stenogramm SB Ch. Traunstein – ASV Dachau 2:2 (1:1)

SB Chiemgau Traunstein: Pascal Legat, Jonas Frisch, Faruk Zeric, Max Bauer, Dominik Schlosser, Patrick Schön, Stefan Mauerkirchner (69. Anton Mook), Maximilian Probst (82. Mateusz Galanek), Daniel Willberger, Alexander Köberich, Sebastian Mayer

ASV Dachau: Artem Bykanov, Christian Roth, Zvonimir Kulic, Benjamin Hofmann, Alexander Delpy, Stefan Vötter (63. Lukas Schmitt), Maximilian Kreitmair, Dennis Bergmann, Philipp Schmidt, Dimitrios Papadopoulos (45.+3 Michael Kornprobst), Maximilian Bergner Schiedsrichter: Andreas Poxleitner

Zuschauer: 600 Gelb-rote Karten: Dominik Schlosser (80.), Daniel Willberger (35.)

Tore: 1:0 (25.) – Nach einem Eckball versuchen die Dachauer zu klären, doch der Versuch gerät zu kurz. Stefan Mauerkirchner wird in der Mitte angespielt, umkurvt ASV-Torhüter Artem Bykanov und schiebt dann ein. 1:1 (30.) – Nach einer Flanke steigt Philipp Schmidt im Zentrum hoch und trifft per Fallrückzieher perfekt ins Kreuzeck. 2:1 (47.) – Nach einem Traunsteiner Befreiungsschlag bekommen die Dachauer keinen Zugriff. Frank Zeric kurvt vom Strafraumeck nach innen und schließt platziert ab. 2:2 (75.) – Der eingewechselte Michael Kornprobst kommt 22 Meter vor dem Tor an den Ball, er trifft genau ins rechte Eck.