ASV Cham sieht in Bad Abbach kein Land

Während die Mannschaft von Trainer Helmut Wirth nach vier Niederlagen und einem Remis aus den letzten fünf Partien ihren Abwärtstrend vorerst stoppte, verloren die Rot-Weißen wichtige Punkte auf die vorderen Plätze. Dass die Brust der Abbacher nach der jüngsten Negativserie nicht allzu breit war, wurde vor allem in den ersten zehn Minuten deutlich. Die Chamer hatten mehr Ballbesitz. Doch nach und nach wendete sich das Blatt. Die Abbacher nahmen das Heft mehr und mehr in die Hand. In den Zweikämpfen wurde um jeden Ball verbissen gekämpft. So war es auch nicht verwunderlich, dass sich Torchancen in der ersten Hälfte fast ausschließlich für die Jungs von der Freizeitinsel ergaben. Die Chamer hatten Glück, dass ein Schlenzer von Tobias Grätz um wenige Zentimeter am Pfosten vorbeistrich (10.). Hätte Chams Keeper Andreas Lengsfeld nicht mit Fußabwehr gegen Andreas Schröppels Schuss so gut reagiert, hätte es schon 0:1 gestanden (14.). Erneut gegen Schröppel musste Lengsfeld sein ganzes Können zeigen, um mit einer Hand noch zur Ecke zu klären (29.).

Nach einem Chamer Ballverlust schaltete der TSV ganz schnell auf Angriff um. Stefan Schmidl hatte den Ball erobert, legte auf Grätz in die Gasse, der Lengsfeld in dieser Situation zum 0:1 keine Abwehrmöglichkeit ließ (35.). Gegen Hubers Linksschuss bewahrte Lengsfeld kurz vor der Pause seine Mannschaft vor einem weiteren Treffer (44.). Viel zu behäbig im Spielaufbau waren die Chamer auch gleich nach der Pause, was die Bad Abbacher prompt nutzten. Tobias Grätz kam dabei zu seinem zweiten Treffer (48.). Ein Lattenknaller von Drexler nach einem Freistoß hätte nochmals für Spannung sorgen können, wenn er ins Netz gegangen wäre (53.). Nach einem Frustfoul an Kowalski musste Stefan Schmidl Rot vom Feld (71). Doch auch In Unterzahl hatte der TSV in der Schlussphase noch die ein oder andere Kontermöglichkeit.

Uwe Mißlinger (ASV Cham): ,,Natürlich war das ein absolut verdienter Sieg für den TSV Bad Abbach. Ich bin maßlos enttäuscht von meiner Mannschaft. Vor allem was die erste Halbzeit angeht, in der wir ja fast bis auf die ersten zehn Minuten kein Land gesehen haben. Das einzig Positive war, dass wir nicht 0:3 zurückgelegen sind. Nach der Pause war zwar das Bemühen da. Aber viele Torchancen haben wir nicht herausgespielt. Wenn wir Pech haben, geht der ein oder andere Konter auch noch rein. Meine Mannschaft hat 45 Minuten nichts gemacht und gemeint, es reicht, wenn man nur spielt. Die Reihenfolge ist halt zuerst kämpfen und dann spielen. "

Helmut Wirth (TSV Bad Abbach): ,,Die Mannschaft hat mit dem letzten Aufgebot ein grandioses Spiel gezeigt. Es ist für mich jedenfalls unverständlich, dass nach ein paar Niederlagen i von außen so ein Druck aufgebaut wird. Es ist jetzt bei uns zweieinhalb Jahre relativ gut bergauf gegangen. Und jetzt ist halt mal eine kleine Negativserie gekommen. Eins muss ich ganz klar sagen. Sollte das Vertrauen in meine Person geschwunden sein, dann muss es nur gesagt werden. Dann bleibe ich ab morgen daheim. Ich habe jedenfalls immer an die Mannschaft geglaubt, weil ich sehe, wie sie trainiert und miteinander umgeht. Das war eine fantastische Leistung meiner Elf mit ganz wichtigen drei Punkten."