2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Die Neuenheimer feiern ihren Erfolg in der ersten Runde des Badischen Pokals gegen Siemens Karlsruhe. Foto: ASC
Die Neuenheimer feiern ihren Erfolg in der ersten Runde des Badischen Pokals gegen Siemens Karlsruhe. Foto: ASC

A-Junioren sensationell weiter

ASC Neuenheim – SG Siemens Karlsruhe 7:6 n. E. (2 :2 n.120 Min.)

Die Neuenheimer Mannschaft war nach dem mitreißenden XXL-Pokaltriumph glücklich, der Sieg hingegen war es keineswegs! Gegen den zwei Klassen höher in der Verbandsliga spielenden Gast aus Karlsruhe agierte der Kreispokalfinalist über weite Strecken aktiver, offensiver und mit deutlich ergiebigerer Chancenkreation als das Siemens-Team. Als habe der junge ASC-Trainer Miguel Bernal die Erkenntnis des Urvaters aller Konzepttrainer Sepp Herberger (wäre am Dienstag 120 Jahre alt geworden) beherzigt, der da sprach: „Angriff ist die beste Verteidigung!“.
Der clevere A-Coach hatte Schlüsselspieler Philipp Knorn, der von vorne bis hinten alle zentralen Positionen beherrscht, in die Sturmmitte beordert, und damit gegen den Favoriten die auf einer kompakten Defensive basierende Attacke-Strategie gewählt. Der erst 17jährige Kapitän war es auch, der mit einem Kopfball in der 12. Minute nur knapp die SG-Kiste verfehlte.

ASC-Führung nicht überraschend

Aufgrund des laufintensiven Pressings und der aggressiven Spielanlage war die Neuenheimer Führung keine Überraschung. Nach einer haarscharfen Linksflanke von ASC-Zehner Cornelius Höschle verlängerte Supertechniker Amadu Yallow geradezu artistisch auf den vor dem Tor lauernden Philipp Knorn, der kaltblütig wie eine Siemens-Gefriertruhe voller Eleganz vollendete (24.) - Video auf www.facebook.com/ascneuenheim unbedingt anschauen!

Das einzige Kriterium, bei dem die vom forschen ASC-Auftritt sichtlich ein-geschüchterten Gäste ihre höhere Spielklasse aufblitzen ließen, war die gnadenlos effektive Chancenverwertung. Erst nach 43 Minuten musste ASC-Keeper Dominik Wenz seine herausragenden Fähigkeiten beweisen: Nach einem Kracher aus wenigen Metern. Doch unmittelbar vor dem Pausenpfiff des ausgezeichneten Schiedsrichters Kevin Drieschner war auch er machtlos. Nach einem Lattenkuss erzwang Mario Kozul mit einem Volleyaufpraller den für die Karls“ruher“ mehr als schmeichelhaften Ausgleich (45.).

Mit gnadenloser Effizienz erzwingt Karlsruhe in den Ausgleich

Doch die Neuenheimer Charakterburschen ließen sich nicht entmutigen. Zehn Minuten nach Wiederbeginn zirkelte Standardvirtuose Samuel Ruland einen seiner brandgefährlichen Freistöße genau ins Vakuum vor dem Siemens-Tor. Nicolas Schilz konnte ungehindert zum 2 : 1 vollstrecken (56.). Unangenehme Erinnerungen an das Kreispokal-Halbfinale gegen den Verbandsligisten FCA Walldorf II fuhren den zahlreichen anfeuernden ASC-Fans in die Knochen, als SG-Sechser Benjamin Sachsenmaier in der Nachspielzeit einen Eckball mit dem Kopf zum 2 : 2-Ausgleich für sein seit der 85. Minute in Unterzahl agierendes Team in die Maschen mitten hinein ins ASC-Herz wuchtete (90. + 3).

Wie schon beim Kreispokal-Thriller gegen Walldorf bestätigte sich nun erneut, dass die ASC A-Junioren ein Pokalspiel nicht einfach „ganz normal“ gewinnen können. Nein: Sie brauchen offenbar diesen Adrenalin-Kick der Last-Minute-Gegentore und der ungewissen Verlängerung. Und da wirkten die Gelbfüssler aus der badischen Hauptstadt trotz Unterzahl konditionell und in der Offensive stärker.

Ohne den von Krämpfen geplagten Abwehrchef Linus Dosch, der wie die gesamte Mannschaft ein Riesenspiel machte, musste die vereinte Neuenheimer Defensive mit schwindenden Kräften und allerletztem Einsatz den nun drohenden K. O.-Schlag verhindern. Ein kunstvoller Siemens-Freistoß ans Lattenkreuz in der 95. Minute hätte fast das Ende aller Verbandspokalträume bedeutet. Andererseits hatte Kapitän Philipp Knorn nach einem unwiderstehlichen Sololauf und einer Maßflanke von Power-Außenbahner Dorian Weiß Mare viel Pech mit seinem mustergültig gegen die Laufrichtung des Torwarts platzierten Kopfball-Aufsetzer (97.).

ASC-Junioren verwandeln alle fünf Elfmeter

120 Minuten Intensität: Sollte der dramatische Spielfilm mit Überlänge doch noch ein Happy End für die Neuenheimer Badenfighter finden? Ja – und wie! Führungs-Torschütze Philipp Knorn (siehe Videopost), der kurz vor dem Ende der Verlängerung noch mit einem Strafstoß an SG-Torwart Luca Bäumer gescheitert war, bewies einmal mehr seine für einen so jungen Spieler erstaunliche Charakter-, Nerven- und Führungsstärke. Der hoch gewachsene Sohn von ASC-Jugendleiter Andreas Knorn schnappte sich wie selbstverständlich als erster den Ball und verwandelte den Auftakt-Elfer kaltblütig zum 3 : 2. Danach wehrte Elfmetertöter Dominik Wenz den folgenden SG-Schuss prächtig ab (siehe Video auf ASC Facebook) - und das trotz einer schmerzhaften Handverletzung! Die starken Teamkollegen Cornelius Höschle, Samuel Ruland, Nicolas Schilz und – last but not least – Anton Kallenbach (siehe Video auf ASC Facebook) verwandelten ihre Elfmeter ebenso traumwandlerisch sicher wie ihr junger Kapitän.

Badenfighter brachten danach dem Rasen zum Rasen

Die SG Siemens hingegen verlor mit einem einzigen Fehlschuss diese wie schon gegen Walldorf positiv verrückte Pokalparty. Doch weil die ASC U 19 insgesamt mehr zum Spielverlauf beitrug, war der Neuenheinmer Einzug in die nächste Runde des BFV-Pokals mehr als verdient. Die Pokalhelden brachten danach den Rasen zum Rasen, feierten enthusiastisch und ließen ihren strahlenden Trainer Miguel hoch leben bzw. fliegen. Leider musste ASC-Zerberus Dominik Wenz nach dem Spiel wegen seiner dick geschwollenen Hand in die Klinik gefahren werden.

Aufrufe: 027.3.2017, 16:33 Uhr
Pressemitteilung/ASC/red.Autor