2024-04-25T14:35:39.956Z

Interview
Almir Civic - Foto: AS Wintger
Almir Civic - Foto: AS Wintger

Civic: "Wir gehen in jedes Spiel um es zu gewinnen"

Almir Civic, Trainer der AS Wintger, über den bisherigen Saisonverlauf, das Restprogramm und den Aufstieg

In den drei vergangenen Spielen habt ihr gegen zwei Top-Gegner sowie Absteiger Clerf gespielt. Wie haben Sie diese Spiele erlebt? Waren es gerechte Ergebnisse?

Ja, am Mittwoch hätten wir sogar ein paar Tore mehr schießen können, es war ein verdienter Erfolg. Das Unentschieden gegen Feulen ging auch so in Ordnung, es gab für beide Teams nur je eine Chance auf jeder Seite. Es war vielleicht dahingehend unglücklich, dass wir in der 89.Minute in Führung gingen um dann in der Nachspielzeit doch noch den Ausgleich zu kassieren.

Ein Unentschieden in Feulen war am Ende aber das logische Resultat.

Ja, schon. Es ist ja egal, ob das jetzt ein 0-0 oder ein 1-1 war. Steinfort dagegen waren wesentlich besser als wir. Doch mit einer sehr disziplinierten Mannschaft und einer sehr guten Organisation haben wir uns defensiv gut halten können um auf Konter zu spielen. Das ist uns zweimal gelungen und einmal haben wir dabei ein Tor erzielt. Die Zuschauer sagten, dass ein Team, das mit einer solchen Organisation defensiv so gut funktioniert und das über 90 Minuten durchhält sich einen Punkt verdient hatte.

Gegen Steinfort haben das in der laufenden Saison noch nicht viele fertig gebracht.

(lacht) Nein, an sich nicht.

Sie sind erst im Winter zur ASW gekommen. Waren die Ziele vor Ihrem Amtsantritt bzw. vor der Saison schon Richtung Aufstieg definiert?

Im Sommer war das Vereinsziel der sofortige Wiederaufstieg. In der Hinrunde lief es aber nicht so, wie man sich das vorgestellt hatte. Als sie dann an mich herangetreten sind wurde mir gesagt ich solle mit der Mannschaft arbeiten ohne Druck auszuüben um unbedingt aufsteigen zu müssen. Nächste Saison wollte man dann wieder richtig oben angreifen. Damals hatten wir ja fünf Punkte Rückstand auf den Barrageplatz.

Was läuft denn jetzt anders? Unter Ihrem Vorgänger wurden fünf Spiele verloren, in der Rückrunde unter Ihnen erst zwei.

In der Hinrunde haben wir selber relativ viele Tore erzielt, kassierten aber auch entsprechend viele. Wenn ich jetzt mal das Spiel gegen Hosingen ausklammere (d.Red.: 0-6 Niederlage) bleibt festzuhalten, dass wir in den restlichen neun Begegnungen in der Rückrunde nur fünf Gegentreffer einstecken mussten. Und wir haben schon gegen alle Top-Teams gespielt. Für unsere Gegner ist es schwer, sich Torchancen gegen uns zu erarbeiten.

D.h. die Defensive wurde stabilisiert?

Richtig. Wir kommen etwas mehr aus der Defensive anstatt dass wir früh angreifen oder hoch stehen. Die ganze Disziplin und Organisation auf dem Platz haben wir besser umgesetzt.

Die verbleibenden Gegner sind alle weiter unten in der Tabelle platziert. Gibt es konkrete Vorgaben, wie viele Punkte in diesen drei Spielen geholt werden müssen?

Natürlich läuft es auf neun Punkte hinaus, aber ob es im Nachhinein wirklich so sein wird, wird man sehen. Wir gehen in jedes Spiel um es zu gewinnen, genauso wie wir z.B. nach Steinfort fuhren um dort zu siegen. Und es ist logisch, dass die Chancen größer sind gegen Brouch zu gewinnen als kürzlich in Steinfort.

Ein Gegner wie Fels liegt aber von der Punkteausbeute her nicht so weit weg.

Natürlich nicht! Auch morgen gegen Diekirch wird es nicht einfach. Bei den Young Boys kann man sich nie sicher sein, wie sie auftreten werden. Die spielen in der Rückrunde richtig gut und haben sich stabilisiert, das wird wie gesagt bestimmt kein einfaches Spiel. Wir spielen aber zuhause, wo wir vier von fünf Begegnungen in der Rückrunde gewinnen konnten, das fünfte war gegen Feulen, die über eine starke Offensive verfügen (d.Red: 1-1). Wir werden jetzt bestimmt nicht hingehen und uns verstecken!

Was glauben Sie denn, wer das Barragespiel erreichen wird? Steinfort ist ja schon durch und Böwingen als Zweiter auch so gut wie.

Vor der Pleite in Hosingen am Anfang der Rückrunde haben wir als Trainer irgendwie immer Richtung Relegation geschielt. Nach dieser herben Niederlage damals haben wir entschieden, dass wir dieses Thema gar nicht mehr ansprechen würden. Mit dieser Vorgehensweise fuhren wir anschließend relativ gut.

Natürlich schauen wir aber wieder darauf, wir sind ja jetzt punktgleich mit dem Dritten, Feulen hat nur eine um zwei Treffer bessere Tordifferenz. Wenn wir jetzt nicht mehr daran glauben würden und uns für dieses Ziel nicht mehr den Allerwertesten aufreißen würden, dann wäre ich kein guter Sportsmann. Deshalb schauen wir natürlich auf diesen Platz und natürlich werden wir wie gesagt alles dafür geben, um ihn zu erreichen. Wenn wir es fertigbringen, dieselbe Organisation und Disziplin auf den Platz zu bringen wie in den vergangenen Wochen, dann bin ich mir sicher, dass wir Dritter werden!

Aber das hängt dann auch von den Gegnern ab und wir haben eine sehr junge Mannschaft, der es ab und zu schwer fällt, das Spiel zu machen.

Wäre es schlimm, wenn ihr das Barragespiel nicht erreichen würdet?

Es ist klar, dass in dem Fall eine gewisse Enttäuschung da wäre. In meinen Augen sollte es das primäre Ziel des Clubs sein, die jungen Spieler, über die wir verfügen, zusammenzuhalten um dann in den nächsten zwei, drei Jahren die Früchte zu ernten. In manchen Phasen merkt man, dass wir einige Dinge noch nicht fertigbringen, insbesondere gegen sogenannte schwächere Gegner. Es wird kein Weltuntergang sein, wenn wir es nicht schaffen sollten.

Aufrufe: 06.5.2017, 10:00 Uhr
Paul KrierAutor