Arminias Frauen wollen beim Bramfelder SV hinten absichern

Bramfelder SV - DSC Arminia Bielefeld (So 14:00)

Vor der Reise zum Mitaufsteiger Bramfelder SV, bei dem am Sonntag um 14 Uhr das dritte Saisonspiel ansteht, hat Trainer Markus Wuckel beim Frauenfußball-Zweitligisten Arminia Bielefeld „einige größere Umstellungen“ eingeleitet. „Wenn du zweimal in Folge vier Gegentore kassierst, kann etwas nicht stimmen. Wir mussten auf diese eklatanten Abwehrschwächen einfach reagieren“, sagt Wuckel.

Gleich in der Nacht nach dem aufregenden 4:4 gegen Turbine Potsdam II – zuvor hatte es ein 1:4 bei Werder Bremen gegeben – ordnete Wuckel seine Gedanken. „Ich habe im Geist noch einmal alle Mannschaftsteile durchgecheckt und jede einzelne Spielerin hinterfragt“, erzählt der Coach, der seine neu gewonnenen Erkenntnisse in der Spielanalyse am Montag an die Mannschaft weitergab.

„Unsere grundsätzlich offensive Ausrichtung werden wir beibehalten, wir müssen aber das richtige Maß zwischen Attacke und Vollgas auf der einen sowie der Absicherung auf der anderen Seite finden“, erklärt Wuckel. In Bramfeld wird es deshalb positionelle Wechsel geben: „Die eine oder andere Spielerin wird sich in einer anderen Rolle wiederfinden.“ Aber natürlich nimmt der Arminentrainer auch Auswechslungen vor und ändert seine bisherige Anfangsformation. In Bramfeld könnte das Ganze noch Crashkurs-Charakter haben, doch grundsätzlich ist die Zeit für Änderungen günstig. „Danach haben wir ein Wochenende spielfrei und können alles im Testspiel in Enschede einschleifen“, sagt Wuckel.

In keinem Fall zur Disposition steht trotz der acht Gegentore in zwei Spielen die neue Torfrau Vivien Brandt. „Sie kann am wenigsten dafür, dass wir so viele Tore kassiert haben. Im Gegenteil: Sie hat uns in Bremen vor einer noch höheren Niederlage bewahrt und uns gegen Potsdam den Punkt gerettet“, sagt Wuckel. Im ersten Heimspiel konnten sich die gut 400 Zuschauer selbst von den Qualitäten der gerade mal 18 Jahre alten Torhüterin überzeugen: Bei ihren Rettungsaktionen gegen Jenny Hipp und Lidija Kulis, die jeweils ganz allein vor ihr aufgetaucht waren, ging ein Raunen durch die Reihen. Wenn die 1,84 Meter große Brandt sich vor einer Stürmerin aufbaut, können der schon mal die Knie zittern. „Wir wissen, was wir an Vivien haben“, sagt Markus Wuckel, der natürlich darauf hofft, dass seine neue Nummer eins den Armininnen auch in Bramfeld den Rücken freihalten wird.


F: Zobe

Arminias Trainer Markus Wuckel wird noch in der laufenden Saison die Trainer-A-Lizenz in Hennef erwerben. „Ich bin im Kontakt mit dem DFB, man wird mich in einen Lehrgang aufnehmen, bei dem ein Teilnehmer abgesprungen ist“, erklärt Wuckel. Die Maßnahmen sind eigentlich alle ausgebucht – da der DSC-Coach die A-Lizenz nach dem Aufstieg in die 2. Frauen-Bundesliga binnen eines Jahres nachweisen muss, wird für ihn eine Ausnahme gemacht. Für Lehrgang und Prüfung sind etwa drei Wochen zu veranschlagen. „Bis es so weit ist, habe ich die Verhältnisse in unserem Funktionsteam so weit geordnet, dass keine Brüche entstehen werden“, sagt Wuckel.