„Über ein 1:0, für das du bist zur letzten Minute alles reinwerfen musst, freust du dich doch viel mehr als über ein 3:0, das du schon nach einer Stunde eingefahren hast“, meinte Trainer Markus Wuckel, der sein Team für eine „sehr gute Vorstellung“ lobte und erklärte: „Mit diesem Sieg haben wir uns für den großen Aufwand mit Hotelübernachtung und einem ganzen Wochenende in Potsdam belohnt.“
Der DSC-Coach hatte seinem Team erneut ein 4:2:3:1-System verordnet, in dem Aylin Yaren und Annabel Jäger auf den Sechserpositionen agierten und Maxi Birker davor auf der Zehn ihre Freiräume als Regisseurin nutzen konnte. Das Konzept ging auf, und so waren die Armininnen in der ersten Halbzeit klar spielbestimmend, attackierten Potsdam schon beim Spielaufbau und kamen zu einigen Ballgewinnen. Bei den beiden ersten Malen klappte es noch nicht mit einem Tor, weil Birker und Symela Ciesielska den Ball aus guter Position knapp verzogen, doch aller guten Dinge sind schließlich drei, und in der 30. Minute war es so weit. Diesmal jagte Annabel Jäger einer Potsdamerin die Kugel ab und legte den Ball quer in den Strafraum, wo Sarah Grünheid zur Stelle war und aus spitzem Winkel zur Führung einschoss. „Das hat sie ganz im Stil einer Torjägerin gemacht“, freute sich ihr Trainer. Mit dem 1:0 ging es bald danach in die Pause, Potsdam hatte im gesamten ersten Durchgang keine echte Torchance gehabt.
Daran änderte sich aufgrund der aufopferungsvollen Defensivarbeit der Bielefelderinnen auch in der zweiten Halbzeit nichts. „Die ganze Mannschaft hat hervorragend nach hinten gearbeitet und den Gegner nie zur Entfaltung kommen lassen“, berichtete Markus Wuckel, der stolz wie Oskar darauf war, „endlich mal zu Null gespielt“ zu haben. Potsdam hatte jetzt zwar mehr Spielanteile, doch außer einer Unmenge von Standards, die allesamt nichts einbrachten, sprang nichts bei den Offensivbemühungen der Gastgeberinnen heraus. Arminia blieb dagegen stets mit Kontern gefährlich – und hier fand Wuckel dann doch noch ein kleines Haar in der Suppe: „Wenn wir da ein bisschen konsequenter sind und die Angriffe bis zum Ende durchspielen, können wir das Spiel früher für uns entscheiden.“
So blieb es bis zum Schluss spannend, doch Arminia hatte das bessere Ende für sich und konnte die Rückfahrt mit den Pluspunkten 18 bis 20 im Gepäck so richtig genießen.