2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Kevin Oppelt pariert den Elfmeter gegen Ahrensfelde. Foto: Bock
Kevin Oppelt pariert den Elfmeter gegen Ahrensfelde. Foto: Bock

Kevin Oppelt hält Angermünde im Titelrennen

MIT VIDEOS + GALERIE: AFC gewinnt das Topspiel gegen Spitzenreiter Ahrensfelde / Torhüter Oppelt pariert in der Nachspielzeit einen Elfmeter

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Der Angermünder FC hat mit dem knappen 1:0-Erfolg gegen den Spitzenreiter Grün-Weiß Ahrensfelde das Titelrennen in der Landesklasse Nord wieder richtig spannend gemacht. Held des Abends war AFC-Keeper Kevin Oppelt, der in der 96. Minute einen Elfmeter parierte.

Diese dramatische Schlussphase wird dem Angermünder Schlussmann sicher noch lange im Gedächtnis bleiben: Im Jahnsportpark läuft vor 321 Zuschauern am Mittwochabend mittlerweile die 5. Minute der Nachspielzeit. Ein weiter Freistoß wird per Kopf in den AFC-Strafraum verlängert. Abwehrspieler Paulin Bidjeng Ngamba kann seinen Gegner an der Strafraumgrenze nur noch per Foul stoppen und sieht dafür folgerichtig von Schiedsrichter Martin Dietrich die Gelb-Rote Karte. Aber war es inner- oder außerhalb? Dietrich entscheidet auf Freistoß. Die AFC-Mauer formiert sich. Sein Assistent winkt Dietrich aber heran und nach einem kurzen Austausch zeigt der Unparteiische für alle Beteiligten überraschend doch auf den Elfmeterpunkt.

Der Spitzenreiter Grün-Weiß Ahrensfelde bekommt also in den letzten Sekunden der spannenden Partie noch die hundertprozentige Chance zum Ausgleichstreffer. Marc-Nelson Grzyb schnappt sich die Kugel und legt sie auf den Elfmeterpunkt. Der Ahrensfelder läuft an und schießt halbhoch ins linke Eck von ihm aus gesehen. Für die Seite hat sich aber auch AFC-Torwart Oppelt entschieden. Mit den Fäusten pariert er den Schuss unter dem Jubel der Angermünder Anhänger. "Ich wollte der Mannschaft etwas zurückgeben. Sonst hat sie mir immer den Arsch gerettet. Ich wusste, dass er verschießt, wenn er mich vorher anschaut. Dieser Sieg war richtig wichtig, auch für die Stimmung in der Mannschaft. Jetzt ist oben wieder alles offen. Schade, dass nicht beide aufsteigen können, denn Ahrensfelde und wir hätten es verdient in dieser Saison", so Oppelt nach seiner Heldentat. Direkt nach Schlusspfiff wurde er von der jubelnden Spielertraube seines Teams fast erdrückt.

Großen Anteil am Erfolg hatte aber auch AFC-Kapitän Martin Rakoczy. Durch seinen Treffer direkt nach der Halbzeitpause rückt Angermünde wieder bis auf einen Zähler heran an Ahrensfelde. Bis dahin hatten sich beide Teams in der ersten Hälfte ein ausgeglichenes Duell geliefert. Während die Grün-Weißen mit schnellem Passspiel versuchten, gefährlich vor das gegnerische Tor zu gelangen, setzten die Hausherren auf lange Bälle ins Zentrum, von wo die Kugel per Kopf hinter die Abwehrkette verlängert werden sollte. In der 47. Minute sorgte ein solcher weiter Ball für Unordnung in der Ahrensfelder Defensive. Aus dem Zentrum wurde er auf die Aussenbahn gelegt. Von der Grundlinie kam der scharfe Querpass vor das Grün-Weiß-Gehäuse. Rakoczy hatte sich am kurzen Pfosten freigelaufen und schob die Kugel direkt zum 1:0 ins lange Eck.

Angermünde zog sich mit der Führung im Rücken mehr und mehr zurück und verteidigte leidenschaftlich den knappen Vorsprung. Tobias Schuchert kratzte unter anderem in der 49. Minute nach einem Kopfball den Ball ebenso noch von der eigenen Torlinie wie Tony Franke in der 86. Minute. Ahrensfelde fehlte am Mittwochabend vor dem gegnerischen die nötige Durchschlagskraft, um wenigstens noch einen Punkt mitzunehmen. So sah es auch das Trainer Gespann Bernd Schönfelder und Sven Orbanke: "Die clevere Mannschaft hat gewonnen. Wir haben nicht zu dem gefunden, was wir uns eigentlich vorgenommen hatten. Der Gegner war bissiger und wir haben nicht so gegengehalten, wie wir es hätten müssen. Da müssen wir uns an die eigene Nase fassen. Aber die Welt geht nicht unter. Wir müssen die Köpfe jetzt wieder nach oben bekommen. Unsere Aufgabe wird es, die Jungs wieder aufzurichten."

Für die verbleibenden Saisonspiele erwartet Angermündes Coach Thomas Bönisch ein ganz enges Titelrennen: "Das Spiel heute hatte fast schon Halbfinalcharakter. Mein Team hat sich sehr gut präsentiert. Sie haben die schwere Aufgabe mit Freude angenommen. Jetzt sind wir genau im Plan, weil ich davon ausgehe, dass Ahrensfelde noch ein wichtiges Spiel in den Sand setzen wird. Wir müssen allerdings auch alles gewinnen, das wird sicher die schwierigere Aufgabe. Wir können aber jedes Spiel mit Freude angehen, das ist jetzt einfacher als vor der Partie." Lob gab es außerdem noch für seinen Keeper: "Das ist das Ergebnis der sehr harten Torwartarbeit in dieser Saison. Nicht umsonst bekommen wir so wenige Gegentore. Der Torwarttrainer kann stolz auf Kevin sein", so Bönisch.

Aufrufe: 011.5.2017, 11:40 Uhr
Sven BockAutor