Hinter vorgehaltener Hand bezeichneten Verantwortliche der Forchheimer ein Aufeinandertreffen mit den Unterfranken, deren erste Garnitur nach erfolgreichem ersten Entscheidungsspiel auf dem Sprung in die 2. Bundesliga ist, als „Worst-Case-Szenario“. In diesem Frühsommer im Kampf um den Verbleib in der Liga zu bestehen, sei schwerer, als im kommenden Jahr aus der Landesliga wieder aufzusteigen, orakelte Teammanager René Hoffmann.
Dass nun tatsächlich Würzburg der Gegner heißt, passt für Co-Trainer Christian Michl zum bisherigen Saisonverlauf: „Wir hatten das Glück schon das ganze Jahr nicht. Vielleicht hatten wir es uns auch nicht verdient.“ Die Dinge entwickelten sich am Tag der Auslosung einmal mehr zu Ungunsten des Jahn, der im April als letzter Klub einer funktionierenden Bamberger Mannschaft unterlag und beinahe als Schlusslicht direkt abgestiegen wäre, während die insolvente Eintracht außer Konkurrenz an der Relegation teilgenommen hätte.
Die obersten Regelhüter des BFV fällten eine neuerliche Entscheidung mit Konsequenzen. Um bei einem Aufstieg des SSV Jahn Regensburg von der Regionalliga und die 3. Liga, dem ein Extra-Aufsteiger in die Regionalliga gefolgt wäre, die Gefahr von zwei Bayernligen mit nur 17 Mannschaften auszuschließen, bleibt dem SV Erlenbach, der in der Runde nur vier Zähler mehr als Forchheim sammelte, die Relegation erspart. Automatisch gerettet war bereits der beste Tabellenvierzehnte beider Staffeln, der mit Schwabmünchen aus dem Süden kam. „Hätten wir gewusst, dass es um den 14. Platz geht, hätten wir uns in den vergangenen Wochen anders motivieren können“, kritisiert Christian Michl die kurzfristige Änderung im Modus.
Doch es kommt noch bitterer. Da nur noch drei Teams in der regionalen Relegationsgruppe Nord um ein Bayernliga- Ticket konkurrieren, bekam ein Klub ein Freilos zugeteilt und trifft auf den Sieger der anderen Paarung: Es wurde der VfL Frohnlach. „Eine Runde auszusetzen hätte unserer personellen Situation gut getan“, erklärt Christian Michl, „an Würzburg wären wir insgesamt aber so oder so nicht vorbeigekommen wenn wir drin bleiben wollen“.
Die Kickers II starteten als Aufsteiger analog zur Profiabteilung in der Landesliga Nordwest durch und sicherten sich hinter der SpVgg Ansbach die Vizemeisterschaft vor dem FC Schweinfurt II. Bereits seit mehreren Wochen gehört mit Christoph Bieber (5 Tore in 7 Partien) jener Stürmer zum Aufgebot der Reserve, der die 1. Mannschaft 2015 mit zum Regionalliga-Titel geschossen hatte. „Hoffentlich feiern sie am Dienstag den Aufstieg in die 2. Liga etwas zu heftig“, orakelt Forchheims Teammanager Hoffmann und formuliert den üblichen Satz für eine Fußball-Relegation dieser Tage in zurückhaltender Variante: „Wir brauchen auswärts ein Ergebnis, mit dem wir im Rückspiel am Samstag noch eine theoretische Chance aufs Weiterkommen haben.“