2024-05-10T08:19:16.237Z

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Gegen Griesheim weit von seiner Bestform entfernt: Torjäger Younes Bahssou. Foto Rene Vigneron
Gegen Griesheim weit von seiner Bestform entfernt: Torjäger Younes Bahssou. Foto Rene Vigneron

An die Spitze gezittert

SVW nach mühevollem 2:1 über Angstgegner Griesheim Tabellenführer+++Hübner und Franke treffen

Wiesbaden. Auf fremdem Terrain verteidigt Fußball-Hessenligist SV Wiesbaden – wie beim 1:0 in Seligenstadt – kompakt und brilliert durch schnelles Umschaltspiel. Im heimischen Helmut-Schön-Park dagegen gelingt es nicht, die gegnerischen Abwehrwälle aufzumeißeln. Gegen Angstgegner Viktoria Griesheim klappte das allenfalls phasenweise. Es reichte, um durch den Kopfballtreffer von Kapitän Christopher Hübner und den satten Linksschuss von Bartosz Flanke (nach Pass des eingewechselten Sascha Amstätter) mühevoll mit 2:1 zu gewinnen.

„Sehr schlecht verteidigt“


Der Lohn der Zitterpartie: Der Sportverein hat zumindest vorübergehend die Tabellenführung übernommen. Doch Trainer Djuradj Vasic wusste die 90 Minuen richtig einzuordnen: „Wir haben insbesondere in der ersten Hälfte sehr schlecht verteidigt und einfach zu viel zugelassen. Aber keiner darf denken, dass schon alles perfekt sein kann. Andererseits hätten wir so ein Spiel noch vor sechs Monaten verloren. Es war nicht alles Gold, was glänzt. Aber wir sind in der richtigen Anlaufphase.“
Spitzenreiter trotz vieler Aussetzer – das lässt sich durchaus positiv interpretieren. Es belegt, dass die Mannschaft in allen Belangen noch jede Menge Luft nach oben hat. Auch in puncto druckvolles Tempospiel. Anfangs schien das zu funktionieren. Doch als sich Torjäger Younes Bahssou an seinem rabenschwarzen Tag zwei Mal verzettelte, statt den direkten Abschluss zu suchen, geriet die Offensive ins Stocken,. Gut nur, dass Michael Seidelmann beim Eckstoß präzise Maß nahm und Hübner ebenso exakt mit der Stirn einschweißte.

Kollektiver Abwehr-Blackout

Augenblicke später durfte Fabian Walter ungestört aufs SVW-Tor laufen. Pero Miletic konnte abwehren. Doch der Abpraller gelangte in zentraler Position direkt vor die Füße von Pascal Stork, der zum 1:1 vollendete. Jener Stork, der vor der Runde von Kaiserslautern II zum SVW gewechselt war, ehe er seinen Vertrag auflöste und sich den Griesheimern anschloss.
Deren Trainer Angelo Barletta, 2009 im Trikot des VfL Osnabrück per Fallrückzieher Torschütze des Monats, witterte die Chance auf einen Punktgewinn. Selbst Frankes Treffer zum 2:1 (68.) brachte keine Sicherheit. Aufgrund vieler Leichtsinns- und Konzentrationsfehler schien ein weiteres Gäste-Tor ungeachtet der Roten Karte gegen Burak Bilgin (versuchts Nachtreten gegen Seidelmann) jederzeit möglich. Es fiel nicht mehr und Michael Seidelmann filterte gleich die einzig wichtigen Aspekte heraus. „Entscheidend ist der Sieg. Jetzt heißt es, Mund abwischen und weiter. Aber es war der komplette Kontrast zu Seligenstadt. Das Offensivspiel war von allen zeitweise lethargisch.“

Zerbe: Arena-Miete zu hoch

Davon abgesehen hofft Klubchef Rainer Zerbe in Sachen Spielstätte im Fall des Regionalliga-Aufstiegs, dass es gemeinsam mit den Verantwortlichen der Stadt gelingt, den Helmut-Schön-Park Viertliga-tauglich zu machen. Er könne aber auch verstehen, dass die Stadt-Oberen die Brita-Arena als Alternative anführten: „Aber dann kämen zu hohe Mietkosten auf uns zu und die Stadt müsste uns helfen. Es geht nur, wenn wir weiter in sportlicher Hinsicht vorlegen. Nur dann werden wir ernst genommen.“ Am Donnerstag (19.30) will die Mannschaft in Oberrad daran arbeiten.

SV Wiesbaden:Miletic – P. Reichardt, Kopilas, Pajic, Dimter (81. Sari) – Broghammer (62. Muca), Grüter (57. Amstätter), C. Hübner, Seidelmann – Bahssou, Franke.
Tore: 1:0 Hübner (32.), 1:1 Stork (36.), 2:1 Franke (68.). – SR: Ide (Frielendorf). – Zuschauer: 420. – Rot: Bilgin (85./Griesheim).

Aufrufe: 029.8.2014, 22:17 Uhr
Stephan NeumannAutor