Ammerthal lässt zwei Punkte liegen

Bitter war für die DJK, dass sie mit Michael Jonczy und Marcel Fürsattel zwei Spieler auch noch durch Platzverweise verloren. Zudem musste Ammerthals Wirbelwind Tobias Laurer mit einer klaffenden Fleischwunde am Knie ausgewechselt werden und ins Krankenhaus eingeliefert werden. Der DJK-Trainer Jürgen Press blieb zwar im achten Spiel unter seiner Regie ungeschlagen, doch auch er trauerte den zahlreich vergebenen Chancen gegen den FC Sand hinterher. „Wir waren vor diesem Gegner gewarnt und haben uns auch sehr sehr viel Torchancen erspielt. Hätten wir den zweiten Treffer nachlegen können, wäre die Messe wohl gelesen gewesen. Dennoch bewies meine Mannschaft eine tolle Moral und kam nach dem Rückstand eindrucksvoll zurück, ich denke der Ausgleichstreffer war mehr als hochverdient“, sagte Press.

Auf tiefen Boden entwickelte sich eine sehenswerte Partie, in der es die DJK fahrlässig verpasst hatte, speziell im ersten Durchgang die Partie klar für sich zu entscheiden. Am Ende musste sich die Elf von Jürgen Press gegen die tapfer kämpfen Gäste nach hochdramatischen 90 Minuten mit einen 2:2 zufrieden geben, nachdem die DJK aus dem Chancen-Festival der ersten 45 Minuten kein Kapital schlagen konnte. In der 12. Minute schien das Spiel seinen Lauf zu nehmen, nachdem Tom Abadjiew einen klasse Pass von Benjamin Burger zur 1:0-Führung nutzte. Nur wenig später hatte Michael Jonczy nach Pass von Abadjiew das 2:0 auf dem Schlappen, der Torjäger vergab. Nur eine Minute später folgte die nächste Großchance – wiederum durch Jonczy, doch er ließ auch diese Chance ungenutzt.

Eine Schrecksekunde gab es für Ammerthal nach 20 Minuten, als Marc Fischer bei einem Distanzschuss nur die Latte traf. Die restlichen 25 Minuten vor dem Seitenwechsel hätten eigentlich reichen müssen, um für ganz klare Verhältnisse auf dem Platz zu sorgen. Was hier an Top-Chancen seitens der DJK versemmelt wurde, passte schon nicht mehr auf die berühmte Kuhhaut. Dominik Haller (28.), Tom Abadjiew (30./32.) und Michael Jonczy (34.) hatten es allesamt nicht fertig gebracht, nacheinander vier Hundertprozentige zu verwerten. So ging es statt eines möglichen 3:0 oder 4:0 nur mit einem magern 1:0 in die Pause. „Wir hatten Riesen-Glück, dass es hier aus unsere Sicht nur 0:1 stand. Wir wussten, was uns in Ammerthal erwartet, haben auch in der ersten Halbzeit nicht gut verteidigt. Aufgrund der zweiten Halbzeit denke ich schon, dass wir den Punkt am Ende aufgrund unseres kämpferischen Einsatzes verdient haben“, sagte Gästetrainer Uwe Ernst nach der Partie.

Auch gleich nach Wiederbeginn erarbeitete sich die DJK gleich durch Tobias Laurer die nächste Gelegenheit, doch auch er zielte nach einem erstklassigen Solo frei vor den Tor Millimeter am Pfosten vorbei. Es kam, wie es kommen musste, denn die Gäste glichen nach einem fragwürdigen Foulelfmeter durch Andre Karmann zum 1:1 aus (50.). In der 58. Minute stand der Spielverlauf dann vollends auf dem Kopf, nachdem Florian Gundelsheimer einen Konter zum 1:2 abschloss. Ammerthal steckte nicht auf, bewies Moral und kam eindrucksvoll zurück. Die DJK drängte vehement auf den Ausgleich, der mehrmals in der Luft lag. In dieser Druckphase ergaben sich zahlreiche Konterchancen für die Gäste, die aber immer wieder am überragenden DJK-Keeper Marcel Schumacher scheiterten.

Eine klare Notbremse an Tobias Laurer blieb zur Verblüffung der zahlreichen Zuschauer in der 62. Minute ungeahndet. Beide Teams lieferten sich auf dem immer tiefer werdenden Untergrund weiter einen offenen Schlagabtausch mit Chancen im Minutentakt. Die bis dahin besten Möglichkeit zum Ausgleich vergab Jonczy in der 80. Minute. Ammerthal ließ aber nicht locker und drängte mit aller Macht auf das längst verdiente Unentschieden. In der 85. Minute war es dann so weit, nachdem Jonczy eine Hereingabe von Abadjiew zum 2:2-Ausgleich in die Maschen donnerte. In der Schlussphase sahen dann Marcel Fürsattel (88.) und Michael Jonczy (90.) noch jeweils die Rote Karte, die allerdings fragwürdig waren.