"Als Trainer musst du abgehärtet sein"

Der frühe Wechsel vom aktiven Spieler zur Trainerkarriere liegt bei Stefan Woischner. Durch die jahrelange Betreuung und das Training von Jugendgruppen im sozialen Bereich entstand der Wunsch, im Traineramt tätig zu werden und die ambitionierten Jugendlichen in ihrem Werdegang zu fördern. Dass der erste Schritt in seiner Tätigkeit als Trainer gleich in der zweithöchsten Spielklasse der A-Junioren beginnt, freut Woischner besonders. “Ich bedanke mich beim SV Lippstadt 08 und beim U-19 Trainer Axel Hidebrandt, der sich sehr um mich bemüht hat, für das entgegengebrachte Vertrauen. Ich freue mich für den SV Lippstadt arbeiten zu dürfen, weil der Verein eine Herzensangelegenheit für mich ist". Mit Axel Hildebrandt (einst beim SC Paderborn 07 aktiv, A-Lizenz-Inhaber) als Cheftrainer geht Woischner in die Saison 16/17. Nebenbei erwirbt er die Trainer-B-Lizenz in Bielefeld durch eine Kooperation der Sportschule Kaiserau und der Universität Bielefeld.

Auf Neuland trifft der kommende Co-Trainer in Lippstadt nicht, da er in der letzten Saison noch für die Reserve der Lippstädter tätig gewesen war. "Lippstadt war bislang meine schönste Station, weil das ein sehr familiärer Verein ist mit Ambitionen, einer guten Infrastruktur und einer durchdachten Organisation. Um so schöner ist es, dass ich wieder zurückkehre", freut sich ein hoffnungsvoller Woischner. Mit seiner Assistenz-Funktion neben Trainer Axel Hildebrandt legt der 27-jährige den Fokus auf die sportliche Entwicklung der Mannschaft: "Wir möchten den Jungs helfen, sich auf hohem Niveau weiterzuentwickeln und den Werdegang voranzutreiben. Wenn dabei einige Spieler den Sprung in die erste Mannschaft schaffen, werden wir um so stolzer auf unsere Arbeit sein können". Ziel ist es, mit der U19 bei seiner ersten Trainerstation so viele Punkte wie möglich zu holen. Das Maximale soll aber nicht nur auf der Punkteliste Prorität haben. Insbesondere ist die individuelle und persönliche Entwicklung auf sportlicher Ebene für Woischner wichtig, um jeden Spieler an das Limit seiner Fähigkeiten zu bringen.

Besonders prominente Traineridole gibt Stefan Woischner nicht an, eher sind es seine ehemaligen Trainer, die ihn inspirieren. So zum Beispiel sein ehemaliger Trainer Luigi Brusciano und sein jetziger Chefcoach Robert Oral. "Sie sind beide fachlich und menschlich hervorragend. Zudem ist ihre sehr anschauliche Lernübermittlung eine große Hilfe bei der Leistungsförderung". Auch intensive Gespräche mit seinem Freund Ovid Hajou (letztes Jahr Co-Trainer VfL Osnabrück) stärkten ihm den Rücken, diesen Schritt zu gehen. Auf lange Sicht möchte Woischner erste Erfahrungen als Co-Trainer sammeln und natürlich irgendwann eine erste Mannschaft übernehmen. Am besten sieht er die Vorraussetzungen im Bereich des Leistungssports, da dort die Perspektive und die profesionelle Arbeitsweise die Basis erfolgreicher Trainerarbeit bildet.

Aus seiner aktiven Spielerkarriere prägen den 27-jährigen wichtige fachliche und zwischenmenschliche Kenntnisse wie beispielsweise die Gedanken eines Spielers oder interne Abläufe vor dem Wettkampf. Besonderen Wert legt er aber auf seine innere Motivation: "Mir ist es egal, was andere von mir denken. Ich habe eigene Vorstellungen und ziehe diese durch. Wenn man als Trainer die Spieler ernst nimmt, bekommt man die nötige Seriösität zurück. Ich glaube, dass man als Trainer abgehärtet sein muss und das bin ich", so ein hochmotivierter Stefan Woischner, der im Sommer mit der Vorbereitung auf die neue Saison die Weichen für eine erfolgreiche Saison stellen will.