2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
F: Frücht
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VfR Wellensiek scheitert in der Relegation

Nach dem SCB 04/26 im Vorjahr bleibt wieder ein Bielefelder Klub beim Nachsitzen für die Landesliga stecken. FC Türk Sport und SC Hicret sind mir der Saison zufrieden, beim TuS Jöllenbeck lief nicht viel zusammen. Und der SCB ist froh, so eben die Klasse gehalten zu haben

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In der Bezirksliga war es bis zum letzten Spieltag spannend. Während der VfR Wellensiek (2. Platz) erst in der zweiten Runde der Relegation am Aufstieg in die Landesliga vorbeischrammte, musste am anderen Ende der Tabelle der SC Bielefeld 04/26 (13. Platz) bis zum letzten Spieltag um den Ligaerhalt bangen. Die drei anderen Bielefelder Vertreter FC Türk Sport, SC Hicret und der TuS Jöllenbeck landeten auf Platz drei, sechs und acht.

VFR WELLENSIEK

Die Rottmannshofer (2. Platz, 64 Punkte, 85:37 Tore) haben eine sehr ordentliche Saison gespielt und durften am Ende noch in die Relegation um den Aufstieg in die Landesliga. Das Scheitern in der zweiten Runde ist für Igor Sreckovic und sein Team kein Beinbruch. „Am Anfang tat das Aus schon sehr weh, aber es war auch eine sehr lehrreiche Sache für meine Jungs – und auch für mich. Am Ende bin ich stolz auf das, was wir erreicht haben“, berichtet der Trainer. Besonders gut haben Sreckovic die Heimspiele seiner Elf gefallen. „Zu Hause waren wir echt ein Super-Haufen“, lacht Sreckovic, der in der Schröder-Teams-Arena stets gute Auftritte seiner Truppe zu sehen bekam. „Weniger gut war allerdings unser Auftritt in Werther. Da wurden wir schön vorgeführt“, erinnert er sich. Das Ziel für die kommende Saison heißt „Schwachstellenverbesserung“. „Gerade in punkto Torgefahr müssen wir uns auf jeden Fall steigern“, weiß Sreckovic, der aktuell zweieinhalb Abgänge zu verarbeiten hat. Maneke Bondzio-Becker geht zum Landesligisten VfB Fichte, Christoph Stoll wechselt zum TuS Dornberg, und Engin Acar wird Trainer der B-Jugend des VfL Theesen. „Als Stand-by-Spieler bleibt Engin uns zu 50 Prozent erhalten“, hofft Sreckovic. „Mit Rahman Fazlijevic und Cem Kilic kommen ab Sommer zwei Langzeitverletzte zurück, die uns auf jeden Fall weiterhelfen“, ist der Trainer froh. Daneben hat der VfR Serhat Kan (BV Werther), Timo Danehl (TSV Amshausen), Tim Fischer (VfL Schildesche) und Maurice Schürmann (vereinslos) verpflichtet. Barbaros Ulas vom TuS Jöllenbeck steht noch auf der Wunschliste des VfR. „Die Unterschrift fehlt, die mündliche Zusage haben wir“, gibt Sreckovic an. Trainingsauftakt ist beim VfR Wellensiek der 7. Juli, die offizielle Präsentation folgt am 10. Juli.

FC TÜRK SPORT

Der FC Türk Sport (3. Platz, 56 Punkte, 80:62 Tore) galt lange als Favorit auf den Aufstieg. Mit namhaften Spielern wie Ersin Gül, Suat Bas und Mert Bozkurt konnte das Team vom Kupferhammer viel Fußball-Erfahrung auf den Platz bringen. Am Ende reichte es „nur“ zu Platz drei. „Insgesamt war es eine gute Saison, auch wenn ich selbst erst relativ spät dazugestoßen bin“, berichtet Interimscoach Aykut Aydinel. In die Saison gestartet war der FCT mit dem gleichberechtigten Trainerduo Ergün Uludasdemir und Özgür Saridogan. Nach der Trennung von Uludasdemir übernahm Aydinel zunächst noch mit Saridogan zusammen, doch auch Saridogan trat kurze Zeit später zurück. „Das war alles etwas unglücklich, dennoch haben wir uns im Vergleich zur Vorsaison verbessert“, weiß Aydinel. „Am Ende spielten natürlich auch die vielen englischen Wochen eine Rolle für das Abschneiden. Partien wie in Wiedenbrück und in Marienfeld waren Schlüsselspiele, in denen wir den Aufstieg vergeigt haben“, ist sich der Coach sicher. Mit dem Erreichen des Pokalfinals gab’s aber doch noch ein Highlight. „Dazu kommt, dass wir einen neuen Vorstand installiert haben. Der ist jetzt deutlich jünger und es weht ein frischer Wind“, sagt Aydinel. Der FC Türk Sport möchte etwas andere Wege gehen und auf die neu gegründete, eigene Jugend setzen. „Es ist doch schön, wenn dann ein Spieler, der die Jugend bei uns gespielt hat, irgendwann in die erste Mannschaft vorrückt“, meint Aydinel. Sechs Neuzugänge stehen bislang für den FCT fest: Momo Diabang (SC Hicret), Kayhan Kaya (SV Spexard), Cem Beyer, Helpin Ebrahim (TuS Eintracht), Okan Türk und Philipp Dios (eigene A-Jugend). Als Abgänge steht Torhüter Joschka Leier (TuS Dornberg) und Altan Arslan (SC Hicret) fest. Trainingsauftakt ist am 3. Juli. Der FCT wird seine gesamte Vorbereitung auf dem Kunstrasen in Friedrichsdorf absolvieren.

SC HICRET

Als Aufsteiger ist der SC Hicret (6. Platz, 52 Punkte, 70:62 Tore) in die abgelaufene Bezirksligasaison gestartet. Zwischenzeitlich sah es sogar nach einem glatten Durchmarsch der Jungs vom Gleisdreieck aus. Trainer Mehmet Ertunc hat Fußball-Bielefeld durchaus überrascht. „Ich bin insgesamt zufrieden, auch wenn es noch besser hätte ausgehen können“, sagt Ertunc. „Als Aufsteiger haben wir unser Ziel, oben mitzuspielen, auch erreicht“, so der Trainer weiter. Die Ursachen für den Leistungsabfall sieht Ertunc unter anderem in den langen Verletzungen von Leistungsträgern wie Alaaddin Nas und Aamir Ali. „Die beiden haben uns schon gefehlt“, so der Coach. „Dennoch haben wir aus unseren Möglichkeiten das Beste gemacht – und darauf bin ich sehr stolz.“ Gegen Spitzenteams hielt der SC Hicret gut mit. Und die Entwicklung seiner Spieler habe hat Ertunc „wohlwollend zur Kenntnis genommen“. Hingegen sei der Auftritt beim TuS Jöllenbeck das „Schicksalsspiel“ (Ertunc) gewesen: „Da hätte ich mir mehr Fingerspitzengefühl vom Schiedsrichter gewünscht, denn durch die drei Platzverweise war unsere Saison gelaufen.“ Neun Neuzugänge konnten bislang am Gleisdreieck begrüßt werden: Altan Arslan (FC Türk Sport), Atilla Parlar, Ilias Yarhin, Georgios Athanasiadis (alle vom VfL Ummeln), Emran Berisha (TuS Eintracht), Ümit Özkaya (SV Gadderbaum), Pascal Brockmann (TuS Quelle), Rasim Agic (TS Steinhagen) und Thomas Rubin (SV Werl-Aspe). Als einzigen Abgang hat der SC Hicret Momo Diabang (FC Türk Sport) zu verzeichnen. Trainingsauftakt ist am 8. Juli.

TUS JÖLLENBECK

Bei den Jürmkern (8. Platz, 46 Punkte, 71:56 Tore) ist man mit der abgelaufenen Serie nicht wirklich zufrieden. „Aber manchmal gibt es ja so eine Durchgangssaison“, meint Coach Tobias Demmer, der mit dem Abschneiden seines Teams hadert. „Gegen die Mannschaften von oben haben wir zumeist gut ausgesehen und auch gezeigt, was wir können. Dafür haben wir gegen Gegner von unten oftmals versagt“, so Demmer, den vor allem die zahlreichen Gegentore und die ständige Rotation nervten. „Gerade in der Viererkette musste ich fast jedes Spiel anders aufstellen“, resümiert Demmer. Negativ empfand Demmer die Unruhe, die ab November in Jöllenbeck aufgekommen war. „Da bist du mitten in der Saison, und es gibt Spieler, die schon von potenziellen Wechseln im Sommer sprechen. So was ärgert mich, in der kommenden Saison möchte ich mehr Ruhe haben“. Positiv waren für Demmer die Auftritte seines Teams im Heimspiel gegen den FC Türk Sport und auswärts beim SC Hicret. „Da hat unsere Konzentration wirklich gestimmt, und wir haben guten Fußball gespielt.“ Dagegen empfand er das Auftreten seiner Jungs gegen Tur Abdin Gütersloh und Aramäer Gütersloh als grottenschlecht. „Aramäer hatte nach den Spielen gegen uns sechs Punkte. Und diese sechs Punkte haben die nur gegen uns geholt“, rechnet Demmer vor. Sechs Neuzugänge kann der TuS bereits vermelden: Julius Stückemann (SuK Canlar), Philipp Castillo, Maximilian Spilker (beide 2. Mannschaft), Kevin Cieslik, Marvin Reinknecht und Moritz Vogt (alle eigene A-Jugend). Allerdings muss Demmer künftig auf Kolja Pernau (TuS Ost), Malte Siekmann (SpVg. Steinhagen), Sebastian Schäffer, Sven Krüger (beide verlassen Bielefeld beruflich), Fabian Gehring (Athletiktrainer im NLZ von Arminia), Jannis Kerksiek und Tim Menne (beide SC Enger) verzichten. Trainingsauftakt ist am 5. Juli.

SC BIELEFELD 04/26

Beim SCB (13. Platz, 37 Punkte, 51:66 Tore) philosophiert Trainer Jan Barkowski über die Wellenbewegungen im Fußball. „Es ist komisch, dass man sich nach einer solchen Saison mehr freut als nach der vorigen, in der wir noch in der Relegation um den Landesligaaufstieg gespielt haben“, blickt Barkowski zurück. Sein Team musste bis zum letzten Spieltag um den Ligaverbleib kämpfen. „Vielleicht war das gar nicht so schlecht, denn so mussten wir bis zum Schluss die Spannung hochhalten“, sagt er, „eine solche Saison schweißt uns als Mannschaft noch mehr zusammen.“ Barkowski empfand den Zusammenhalt der Mannschaft in der Rückrunde als „überragend, denn da hat sich wirklich jeder den Hintern aufgerissen.“ Stolz macht den Coach, dass auch die Akteure, die weniger Einsatzzeiten bekamen, zur Stange gehalten haben. Der Mann an der Seitenlinie sieht die Ursache für den an Spannung kaum zu überbietenden Saisonverlauf in der Niederlage am 7. Spieltag gegen den FC Türk Sport. „Da war plötzlich die Motivation weg“, berichtet Barkowski nach wie vor einigermaßen verblüfft. „Dazu hatten wir natürlich auch viel Verletzungspech“, gibt er weiter an. Für die neue Saison haben sich die Sudbracker vorgenommen, so schnell wie möglich ganz viele Punkte zu holen. „Außerdem möchten wir insgesamt motivierter trainieren und deutlich ehrgeiziger sein“, so Barkowski. Erfreut ist der Trainer darüber, dass bis auf Marc Smith (beruflich nach Stuttgart) sein gesamtes Team bereits festen Zusage für die neue Saison gegeben hat. Dazu steht Roman Gerke (vereinslos) als Neuzugang fest. Zudem kehrt Konstantin Westenhoff aus Berlin zurück und schließt sich dem Team vom Meierteich wieder an. Trainingsauftakt beim SCB ist am 3. Juli.

Aufrufe: 021.6.2016, 12:37 Uhr
BurkampAutor