2024-05-08T11:10:30.900Z

Ligabericht
Pfeddersheimer Jubel:  2:0 hieß es nach 93 überaus spannenden Minuten gegen Hauenstein. F: Dinger
Pfeddersheimer Jubel: 2:0 hieß es nach 93 überaus spannenden Minuten gegen Hauenstein. F: Dinger

Als Einheit perfekt funktioniert

TSG Pfeddersheim erzwingt gegen Hauenstein zwei Platzverweise und besiegt den SC erstmals seit Jahren

Pfeddersheim. Im fünften Anlauf hat es nun doch geklappt: Thorsten Müller, im Sommer scheidender Torhüter des Fußball-Oberligisten TSG Pfeddersheim, erlebte noch einen Sieg über den SC Hauenstein. Am Samstag vollbrachten er und seine Teamgefährten den Kraftakt, die wahrscheinlich personell am besten besetzte Mannschaft der Liga endlich zu schlagen. 2:0 hieß es nach 93 überaus spannenden Minuten, in denen Tobias Bräuner (42.) und Andreas Buch (92.) für die Tore sorgten.

Karten ebnen die Entscheidung

Die Begegnung gegen den Tabellenzweiten hatte viele reizvolle Facetten. Zum Beispiel die, dass Tobias Bräuner erstmals im Punktspiel für die Pfeddersheimer traf. Oder aber auch die, dass die mit Abstand fairste Mannschaft der Oberliga gleich zwei Platzverweise kassierte. Eben die Ampelkarte für den Ex-Wormser Sandro Rösner (38.) dürfte für die Vorentscheidung gesorgt haben. Zunächst unterlief dem Abwehrchef des SC ein Bagatellfoul, das Schiedsrichter David Scheuermann mit Gelb sühnte. Drei Minuten später aber stoppte Rösner einen Angriff der Pfeddersheimer regelwidrig. Gelb-rot war die Konsequenz.

Respekt schnell abgelegt

SC-Coach Jürgen Kohler reagierte. Er holte einen Stürmer vom Feld und komplettierte seinen Defensiv-Viererverbund durch die Einwechslung von Jan Henrich. Das Quartett hatte sich noch nicht sortiert, als die Pfeddersheimer einen Freistoß in den SC-Strafraum zirkelten. Aus dem Gewühl heraus lochte Bräuner ein. Der Treffer war hochverdient. Spätestens als Kevin Gotel (12.) nach einem Eckball von Sebastian Schulz fast das 1:0 erzielte, legten die TSGler ihren Respekt vor dem hochgelobten Titelfavoriten ab. Im Kollektiv beackerten sie die starken Individualisten aus der Westpfalz. Weitere Möglichkeiten durch Mathias Tillschneider (16./18.) sowie Enis Aztekin, dessen Freistoß SC-Keeper Sebastian Grub aus dem Winkel (35.) fischte, ergaben sich zwangsläufig, ehe der Ex-Lauterer Bräuner die Führung markierte. Andererseits hatten die TSGler Glück, als Riccardo di Piazza (20.) mit einem genialen Pass in die Tiefe Steffen Straub in Szene setzte. Freistehend schob er sowohl an Müller, als auch am Tor vorbei. Es war die einzige Chance, die die Hauensteiner spielerisch herausarbeiteten. Müller, so sagte er nach dem Match, hätte mehr Raffinesse erwartet: „Für einen Aufstiegskandidaten war es ein bisschen einfallslos, immer nur lange Bälle auf Mittelstürmer Dominic Altmeier zu spielen. Das hatten wir schnell raus“, erklärte der Routinier.

Tor wegen abseits aberkannt

Nach dem Wechsel stemmten sich die Hauensteiner gegen die drohende dritte Saisonniederlage. Für die Elf um den kompromisslosen Innenverteidiger Steffen Litzel ergaben sich zwangsläufige Konterchancen. Die Pfeddersheimer versäumten aber, dem Gegner den endgültigen Knockout zu versetzen. Nur einmal (58.) zappelte der Ball im Tor des SC. Doch der Referee sah Bräuner im Abseits. „Schade“, so der 22-Jährige, „für meine Begriffe war es ein reguläres Tor“. Auch mit einem weiteren Mann Überzahl, Marcell Öhler musste nach einer Tätlichkeit am Schiedsrichter (73.) vom Feld, vermochten die Pfeddersheimer ihren Vorsprung nicht auszubauen. Und die Hauensteiner gaben nicht auf. Bis zum Schluss, zumal sich auch Pfeddersheims Kapitän Tobias Klotz nach einer Ampelkarte (80.) vorzeitig verabschiedete, drängte der SC nach vorne. Erst das 2:0 des kurz vorher eingewechselten Andreas Buch (90+2) nahm der sehenswerten Oberliga-Partie die Spannung. Norbert Hess hatte nach diesem Triumph für die Abschlussschwäche seines Teams nur ein Schmunzeln übrig: „Schon kurios, dass man sich in Überzahl oft schwerertut als bei normalen Kräfteverhältnissen“, so der Trainer der TSG.

TSG Pfeddersheim: Müller – Krist, Bundenthal, Litzel, Adler – Klotz – Schulz, Bräuner, Tillschneider (78. Kaster), Aztekin (89. Buch) – Gotel.

Aufrufe: 03.4.2016, 16:30 Uhr
Claus RosenbergAutor