2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligavorschau
Sportvorstand Franz Wunderlich (links) und Mäzen Franz-Josef Wernze hatten sich den Wiedereinstieg des FC Viktoria Köln in die Meisterschaft erfolgreicher vorgestellt., Foto: Dahmen
Sportvorstand Franz Wunderlich (links) und Mäzen Franz-Josef Wernze hatten sich den Wiedereinstieg des FC Viktoria Köln in die Meisterschaft erfolgreicher vorgestellt., Foto: Dahmen

Allgemeine Ernüchterung

Den Verantwortlichen des FC Viktoria haben die Rückschläge vor der Partie gegen den SC Wiedenbrück arg zugesetzt

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Vor knapp zwei Wochen war man in Höhenberg noch ziemlich entspannt: Der FC Viktoria Köln hatte eine ordentliche Vorbereitung absolviert, ein schickes Hotel in Andalusien bezogen und sich in der Sonne Spaniens fernab vom hiesigen Winterwetter auf das große Ziel vorbereitet: den Angriff auf die Tabellenspitze der Fußball-Regionalliga.

FC Viktoria Köln - SC Wiedenbrück (Sa 14:00)

Inzwischen ist die Euphorie der ersten Januarwochen zwar nicht in blankes Entsetzen umgeschlagen, dafür aber in einen Zustand, den man mit dem Begriff Ernüchterung durchaus treffend beschreiben kann. Wenn man den Worten von Sportvorstand Franz Wunderlich Gehör schenkt, erkennt man unschwer, dass der 52-Jährige mit der Ausbeute aus den ersten beiden Partien des Jahres nicht unbedingt einverstanden ist: „Natürlich haben wir uns gerade vom Heimspiel gegen den FC Kray vor 14 Tagen mehr erhofft als nur einen Punkt”, betont Wunderlich. „Im Nachhinein müssen wir uns über dieses Unentschieden sogar richtig ärgern.”

In der jüngsten Partie bei der Reserve von Borussia Dortmund (1:1) überzeugte die Viktoria dann zwar vor allem in kämpferischer Hinsicht; doch am Ende sprang wieder nur ein Punkt heraus, der der Mannschaft bei der geplanten Aufholjagd auf Tabellenführer Borussia Mönchengladbach II nun wirklich nicht weiterhilft. Darüber hinaus schwächte sich das Team von Trainer Tomasz Kaczmarek zuletzt auch noch selbst: Jules Schwadorf hatte in Dortmund den höchst überflüssigen Einfall, den Unparteiischen mit einem Begriff aus der unteren Schublade des deutschen Sprachgebrauchs zu titulieren, und das bereits nach neun Minuten. Stephan Küsters, Viktorias Sportlichen Leiter, bringt das Verhalten des exzentrischen Schwadorf immer noch auf die Palme: „So etwas darf natürlich nicht vorkommen”, erklärt der einstige Profi. „Er hat eine klare Ansage bekommen, wobei ich schon glaube, dass er begriffen hat, dass er der Mannschaft mit seiner Aktion erheblich geschadet hat.” Die Konsequenz, die das unrühmliche Verhalten des 23-Jährigen nun hatte, ist durchaus drakonisch: Der gebürtige Leverkusener wurde vom Verband mit einer Sperre von vier Pflichtspielen belegt und darf sich in dieser Zeit einige Gedanken um besseres Benehmen und eine passendere Darstellung seines Vereins in der Öffentlichkeit machen.

Ungeachtet der erheblichen Nebengeräusche im Rechtsrheinischen mussten sich die Höhenberger Aktiven in dieser Woche auf das anstehende Pflichtspiel am Samstag (14 Uhr, Sportpark Höhenberg) gegen den SC Wiedenbrück vorbereiten. Kaczmarek weiß genau, was die Stunde geschlagen hat, und sagt: „Uns muss es gelingen, so schnell wie möglich Siege einzufahren. Im Moment befinden wir uns sicher nicht in der Pole-Position und haben lediglich Außenseiterchancen.”

Der engagierte Auftritt seines Ensembles am Karnevalssamstag gegen die Dortmunder U 23 hat Kaczmarek jedoch versöhnlich gestimmt: „Der Zähler war definitiv ein Punktgewinn”, findet der 31-Jährige. „Nun müssen wir gegen Wiedenbrück genau da weitermachen, wo wir in Dortmund aufgehört haben.” Ob Fatih Candan gegen den Tabellenzwölften aus Ostwestfalen in der Startformation stehen wird, lässt der Viktoria-Coach zwar offen — ein Mitwirken des Angreifers, der in der Winterpause aus der Türkei zum FC Viktoria zurückkehrte, von Beginn an erscheint aber eher unwahrscheinlich: „Er benötigt noch die ein oder andere Einheit”, meint Kaczmarek. „Fatih arbeitet zwar gut im Training mit, braucht aber noch ein wenig Zeit.”

Aufrufe: 012.2.2016, 08:00 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Oliver LöerAutor