2024-05-10T08:19:16.237Z

Interview
Das war‘s: TSV-Trainer Lulzim Krasniqi zieht die Langenlonsheimer Vereinsjacke bald aus.
Das war‘s: TSV-Trainer Lulzim Krasniqi zieht die Langenlonsheimer Vereinsjacke bald aus.

"Alles ist möglich"

LULZIM KRASNIQI Scheidender Langenlonsheimer Trainer hat einiges vor +++ „Keine leichte Entscheidung“

LANGENLONSHEIM. Es ist definitiv eine Ära, die Lulzim Krasniqi in den vergangenen sechs Jahren beim aktuellen Tabellenführer der Fußball-Bezirksliga Nahe, dem TSV Langenlonsheim/Laubenheim, geprägt hat. Dass er nun, kurz vor dem Aufstieg in die Landesliga, den Verein verlässt, mutet auf den ersten Blick sehr überraschend an, hat aber auch nachvollziehbare Gründe, wie der scheidende Coach verrät.

Herr Krasniqi, viele Beobachter hat Ihre Entscheidung, den TSV kurz vor einem der größten Erfolge in der Vereinsgeschichte zu verlassen, verwundert. Wie kam es zu diesem sicher nicht einfachen Schritt?

Die Entscheidung ging von meiner Seite aus. Ich habe mir lange Gedanken gemacht, ob ich mir ein weiteres Jahr Bezirksliga vorstellen kann oder nicht. Diese Möglichkeit gibt es leider nun einmal trotz der Tabellenführung. Letztlich habe ich mich dafür entschieden, dass ich das nicht mehr möchte. Die Entscheidung ist mir alles andere als leicht gefallen, denn die Arbeit hier hat mir in den letzten sechs Jahren sehr viel Spaß bereitet. Dennoch war es mir auch wichtig, dass der Verein frühzeitig weiß, was Sache ist und sich nach einem Nachfolger umsehen kann.

Wie haben die TSV-Verantwortlichen die Entscheidung aufgenommen?

Für den Verein war es nicht überraschend; wir hatten uns letztes Jahr schon einmal unterhalten. Sicher ist eine gewisse Enttäuschung da, wenn man nach so langer Zeit auseinandergeht. Andererseits bietet die Trennung für den Verein aber auch die Chance, dem Team einen neuen Impuls zu geben.

Wie hat die Mannschaft auf die anstehende Trennung reagiert?

Der eine oder andere war überrascht und vielleicht etwas geschockt. Ich glaube aber, dass es richtig war, das Team früh zu informieren, um das Thema nicht durch die restlichen Spiele mitzuschleppen. Deshalb bin ich auch überzeugt davon, dass es keine negativen Auswirkungen hinsichtlich unseres großen Ziels haben wird, im Gegenteil: Die Jungs werden noch eine Schippe drauflegen!

Gesetzt den Fall, Ihr Team steigt am Ende tatsächlich auf, würden Sie Ihre Entscheidung bereuen?

Vielleicht kommt tatsächlich etwas Wehmut auf, wenn wir es wirklich geschafft haben, aber leider kann man einen Aufstieg nicht fest einplanen.

Wenn Sie die letzten sechs Jahre noch einmal Revue passieren lassen, welche Dinge sind Ihnen positiv in Erinnerung geblieben?

Die positivste Erinnerung kommt hoffentlich noch, nämlich der Aufstieg in die Landesliga. Ansonsten muss ich sagen, dass ich über die vergangenen sechs Jahre fast nur Positives berichten kann. Die Arbeit als Trainer beim TSV war sehr angenehm, ich konnte mich gut austoben und hatte quasi freie Hand. Dafür bin ich dem Verein sehr dankbar.

Und aus negativer Sicht?

Der Abstieg aus der Landesliga 2011 (unter Trainer Michael Schilz und dem spielenden Co-Trainer Krasniqi, Anm. d. Red.). Wir hatten damals einen zu kleinen Kader und konnten deshalb Ausfälle kaum kompensieren. Ich bin mir sicher, dass wir immer noch Landesliga spielen würden, wenn wir einen breiteren Kader gehabt hätten.

Apropos Landesliga: Sehen wir Sie in der nächsten Saison dort an der Seitenlinie stehen oder vielleicht sogar noch eine Klasse höher? Die Arbeit bei Vereinen wie der Eintracht oder Hassia Bingen, wo sie jeweils auch schon gespielt haben, wäre doch reizvoll...

Zu Spekulationen möchte ich nichts sagen. Grundsätzlich traue ich es mir aber zu, in einer höheren Liga zu trainieren. Wo das sein wird, ist noch völlig offen, aber es ist ja auch noch Zeit. Alles ist möglich.

Das Interview führte Marcel Fennel.



Aufrufe: 012.2.2017, 21:30 Uhr
Marcel FennelAutor