2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Die Verfolger: Union Klosterfelde, hier der Klosterfelder Torschütze Matteuz Wallroth (l.) im letzten Testspiel Spiel gegen den BSC Preußen, will alles dran setzen, Spitzenreiter Einheit Bernau noch zu überholen.  ©MOZ/Sergej Scheibe
Die Verfolger: Union Klosterfelde, hier der Klosterfelder Torschütze Matteuz Wallroth (l.) im letzten Testspiel Spiel gegen den BSC Preußen, will alles dran setzen, Spitzenreiter Einheit Bernau noch zu überholen. ©MOZ/Sergej Scheibe

Alle jagen die TSG Einheit Bernau

In der Landesliga beginnt eine spannende Rückrunde / Drei Barnimer Teams kämpfen um den Aufstieg

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So spannend ging es in der Landesliga selten zu. Alle drei Barnimer Mannschaften beherrschen die Liga und liegen vor dem Start der Rückrunde an der Spitze der Tabelle. Wer wird das Rennen machen? Eines ist klar: Einen Patzer darf sich keiner erlauben.

Fragt man die anderen Trainer der Landesliga, sind sie sich einig: die TSG Einheit Bernau ist der Top-Favorit. "Einheit wird das machen", ist Bastian Peschel, Trainer von SC Oberhavel Velten, überzeugt. Das sieht auch sein Kollege Gerd Pröger vom FC Hennigsdorf so. "Einheit hat den Vorsprung und auch die Qualität in der Mannschaft für den Aufstieg. Ich denke, die beiden anderen Barnimer Teams haben nur Außenseiterchancen, die anderen spielen gar keine Rolle mehr."

Am nächsten dran am Führungs-Trio ist noch Forst Borgsdorf. Doch auch deren Trainer Daniel Kraatz ist sicher: "Wir werden mit dem Thema Aufstieg nichts zu tun haben." Auch für ihn ist die TSG der Favorit. "Die haben die konstanteste und abgezockteste Mannschaft. Gerade das System, das die auf ihrem eigenen Platz spielen, zum Beispiel von hinten den Ball ganz punktgenau auf ihre schnellen Außen spielen - das machen die wirklich richtig gut. Die sind sehr sicher in den Passfolgen und in der Verständigung untereinander, das haben wir am eigenen Leib zu spüren bekommen. Der FSV hat eine noch junge Mannschaft, ich denke, da fehlt noch die Konstanz. Klosterfelde hat ein paar abgezockte Fußballer dabei wie Paul Röwer, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass da noch groß was passiert in der Tabelle. Klosterfelde wird auf Platz zwei bleiben."

Damit hat sich die TSG in nur einem Jahr vom frischen Liga-Neuling, den viele schon als direkten Wieder-Absteiger gesehen hatten, zum absoluten Favoriten gemausert. Nicht immer die schönste Ausgangslage, das weiß auch Trainer Nico Thomaschewski. "Natürlich war es in der letzten Saison einfacher, als uns keiner auf dem Schirm hatte. Jetzt sind wir der Gejagte. Das Team, das die Spiele machen muss, hat es immer schwerer."

Über den Aufstieg will er überhaupt nicht sprechen. "Ich bin lange genug in dem Geschäft. Mir muss da niemand was erzählen. Jedes Spiel fängt beim 0:0 an. Wir haben jetzt 15 Endspiele vor uns und müssen uns bemühen, jedes einzelne siegreich zu gestalten." Dabei muss Thomaschewski gleich acht angeschlagene Spieler kompensieren. Neben Vladimir Pestov fallen auch Danilo Bahn, Christian Schlender, Mike Wiesner, Ricky Ziegler sowie der Neuzugang Marcel Maddeé längerfristig aus. Der neu verpflichtete Patrick Podrygala wird wegen einer Sperre erst ab dem 1. April spielberechtigt sein. "Aber meine Jungs haben im Winter trotz vieler Widrigkeiten super mitgemacht, die sind jetzt alle in den Startlöchern und wollen, dass es losgeht", sagt Nico Thomaschewski, der bereits am Freitagabend mit seinem Team bei der SG Michendorf antreten muss.

Klosterfelde will sich nicht kampflos geschlagen geben. "Klar, Einheit hat sich nochmal verstärkt, von der Qualität und der Papierform her haben die natürlich die beste Ausgangslage, aber wir werden alles versuchen, noch vorbeizuziehen", so die Ansage von Unions Trainer Christian Gehrke. "Bis nicht mathematisch feststeht, dass sie aufgestiegen sind, werde ich nicht gratulieren", sagt er. "Es wird noch spannende Duelle geben. Und vom Kopf her sind alle Fußballer gleich. Als Tabellenführer hat man es schwerer als als Verfolger. Und wenn dann mal zwei Spiele verloren werden, wird das ´ne Kopfsache und dann kann viel passieren." Schließlich, weiß Gehrke, ist der Tabellenführer nicht unschlagbar. Beide Barnim-Duelle haben die Mannen vom Wasserturm in der Hinrunde immerhin verloren.

Das weiß man auch beim zweiten Einheit-Verfolger, FSV Bernau. "Wir haben im Winter unsere Hausaufgaben gemacht, alle sind gut drauf und wollen, dass es jetzt losgeht", sagt Trainer Daniel Dornbusch. Mit den Neuzugängen David Hahn (Abwehr) und Lukas Bianchini (Mittelfeld) hat sich der FSV ebenfalls gut verstärkt. "Wir halten an unserem Ziel, aufzusteigen, fest und werden alles daran setzen, das umzusetzen." Dornbusch gibt zu: "Sieben Punkte Vorsprung sind schon eine Bank, aber es ist nicht unmöglich, das aufzuholen." Wichtig sei nun, gut in die Rückrunde zu starten. "Sowohl Einheit als auch wir müssen jeweils gegen Teams ran, die gegen den Abstieg kämpfen. Das wird nicht einfach."

Jedes der Barnimer Teams kann sich also noch gute Chancen ausrechnen. "Wichtig ist die Defensive", weiß Nico Thomaschewski, "die entscheidet am Ende die Meisterschaft."

Ein Schlüssel zum Erfolg könnten die Barnim-Duelle sein. "Wer weiß, vielleicht entscheidet es sich ja auch erst am letzten Spieltag, wer aufsteigt. Im Spiel zwischen dem FSV Bernau und Union Klosterfelde", sagt Union-Trainer Christian Gehrke. "Hauptsache, es bleibt lange spannend."

Aufrufe: 019.2.2016, 09:00 Uhr
MOZ.de / Britta GallreinAutor