Alemannia muss erneuten Umbruch verkraften

Als im vorigen Jahr die Sportliche Führung von Torsten Redeker zu Michael Farbmacher wechselte, wurde der Kader umgekrempelt. Auch in diesem Jahr gibt es bisher schon wieder 13 Abgänge, die zum großen Teil mit Nachwuchsspielern des SV Viktoria Aschaffenburg und mit Kickern aus deren zweiter Mannschaft aufgefangen werden soll. Der Grund, warum es einige junge Aschaffenburger zum Lokalrivalen verschlägt, ist einfach: Die Reserve der Viktoria ist aus der Bezirksliga abgemeldet worden. Zwei Abgänge bei den Haibachern wiegen besonders schwer. Spielgestalter Damien Letelier hat in den letzten vier Jahren 115 Spiele für die Alemannia absolviert und dabei 21 Treffer erzielt. Nun zieht es den 29-jährigen Franzosen zum Liga-Rivalen SV Erlenbach. "Damien war immer zuverlässig, aber er möchte sich neu orientieren. Wir werden sehen, wie wir seinen Abgang auffangen können", erklärt Alemannia-Trainer Klaus Hildenbeutel. Zudem wird Publikumsliebling Marco Trapp nicht mehr für den Bayernligisten auflaufen. Der 33-Jährige wird Spielertrainer beim Bezirksliga-Absteiger SV Altfeld. Trapp war bis auf einen zweiwöchigen Ausflug zum FC Bayern Alzenau im Juli 2012 elf Jahre in Haibach. "Ich kenne den Verein in und auswendig. Es ist an der Zeit zu gehen. Da ich noch spielen kann, will ich es nun als Spielertrainer versuchen. Vielleicht kann ich den Jungs dort noch etwas beibringen", begründet Trapp die Gründe für seinen Abschied. Der wohnt in Hösbach und arbeitet in einer kirchlichen Einrichtung als Kindererzieher. Nach Altfeld in den Landkreis Main-Spessart sind es für ihn rund 35 Kilometer über die A3 in Richtung Würzburg.

Hildenbeutel: »Das Ziel kann nur Klassenerhalt lauten.«

"Ich mache gerade die Trainer-C-Lizenz und möchte meine Erfahrung an die Spieler weitergeben", lässt Trapp wissen und sagt über sich: "Ich befinde mich ja schon im fortgeschrittenen Fußballalter." Dass es in Haibach nun fast wieder bei Null los geht, bewertet der einstige Publikumsliebling so: "Das habe ich ja schon häufiger erlebt. Es ist schade, weil es jedes Mal schwierig ist." Neben den beiden arrivierten Kickern muss Haibach noch elf weitere Abgänge verschmerzen: Velimir Velemir, Daniel Müller, Christian März, Jonas Iser, Reschad Daudi und Mihailo Cmiljanovic verlassen den Klub mit unbekanntem Ziel. Dominik Stenger pausiert aus beruflichen Gründen. Dominik Stürmer und Marius Hopf schließen sich beide dem Bezirksligisten TSV Heimbuchenthal an. In die spanische dritte Liga wechselt Angreifer Marat Britaev. Mittelfeldakteur Manuel Meyer hat sich dem Kreisligisten SC Freudenberg am Main als Spielertrainer angeschlossen. "Der Umbruch hat sich einerseits ergeben, andererseits wollten wir unseren Kader auch verjüngen und finanziell günstiger machen", gibt Haibachs Sportlicher Leiter Michael Farbmacher bekannt. Der Kader wird nun überwiegend mit jungen Talenten aufgefüllt. Vom SV Viktoria Aschaffenburg kommen Max Ertler (19, Mittelfeld), Arwed Kellner (20, Mittelfeld), Mike Kirchner (20, Abwehr), Fabian Kolaczek (18, Abwehr), Peter Miltenberger (19, Abwehr), Jannik Heßler (19, Angriff) und Torwart Michael Henning (18). Max Haag (25. Mittelfeld) kommt vom Nordwest-Landesligisten TSV Kleinrinderfeld, Peter Farbmacher (23, Mittelfeld) spielte zuletzt beim Landesligisten FC Viktoria Kahl und Jakob Emge (19, Mittelfeld) war im Frankfurter Raum beim FC Germania Großkrotzenburg aktiv. Die Haibacher gehen mit einer recht jungen Mannschaft in die Saison 2015/16. "Unser Ziel kann nur Klassenerhalt lauten", weiß Klaus Hildenbeutel, was in der neuen Spielzeit auf sein Team zukommt.

Die bisherigen Zu- und Abgänge des SV Alemannia Haibach: