2024-05-02T16:12:49.858Z

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Auf die Goalgetter-Qualitäten von Christian Breunig (in grün) darf der SV Alemannia Haibach auch in der kommenden Saison setzen.
Auf die Goalgetter-Qualitäten von Christian Breunig (in grün) darf der SV Alemannia Haibach auch in der kommenden Saison setzen. – Foto: Will

Duo Breunig/Trapp lässt Haibach Richtung Bayernliga schielen

Der SV Alemannia feiert 100. Geburtstag und peilt einen Spitzenplatz in der Landesliga Nordwest an

Der SV Alemannia Haibach wird als einer der Favoriten auf die Meisterschaft in der Landesliga Nordwest genannt. Zudem feiern die Unterfranken in diesen Tagen ihr 100-jähriges Gründungsjubiläum, bestreiten am Freitagabend auf dem Hohen Kreuz ein Freundschaftsspiel gegen den Zweitligisten SV Darmstadt 98. Die Truppe von Trainer Torsten Zeuch hat nach wie vor Qualität, denn Torjäger Christian Breunig bleibt dem Klub aus dem Vorort von Aschaffenburg erhalten. Zudem kehrt mit Marco Trapp (37) ein Urgestein nach vier Jahren Abwesenheit vom TuS Frammersbach an seine frühere Wirkungsstätte zurück, wo der Spielmacher bereits elf Jahre gekickt hat und dort zum Publikumsliebling avancierte. Trapp hat schon mit Coach Zeuch und dessen Assistenten Daniel Diaconu zusammengespielt. Die beiden Trainer, Trapp und Breunig sind ein Quartett, dass die Richtung vorgeben wird.

2017 ist der SV Alemannia Haibach aus der Bayernliga Nord über die Relegation abgestiegen. Gegen Jahn Forchheim waren die Haibacher (0:4 und 2:2) chancenlos. Es folgte ein Neuanfang mit einem dem bisherigen Trainer Slobodan Komljenovic. Doch es reichte im ersten Landesliga-Jahr nur zu einem neunten Platz. Daher wurde im vorigen Jahr ein weiterer Umbruch vollzogen und mit Coach Torsten Zeuch auch ein neuer Trainer installiert. Die Mannschaft war in großen Teilen sehr jung, spielte lange oben mit, doch es reichte in der Endabrechnung nur zu Platz fünf. Nun nimmt die Alemannia einen neuerlichen Anlauf, spricht aber bewusst nicht vom Aufstieg. Torjäger Christian Breunig, der den Haibachern erhalten, sagt dazu: "Wir haben eine junge Mannschaft mit ein paar erfahrenen Spielern. Körperlich müssen einige noch zulegen und es fehlt in mancher Situation noch die Erfahrung. Aber wir können nach Platz fünf nun nicht sagen, dass wir uns den Klassenerhalt zum Ziel setzen. Wir wollen uns gegenüber der vorigen Saison möglichst verbessern." Breunig, dessen Heimatverein der TSV Heimbuchenthal ist und der für Haibach schon 144 (!) Treffer erzielt hat, wohnt im Moment in Haibach. Aber der 28-Jährige baut mit seiner Frau ein Haus in Rothenbuch bei Weibersbrunn am Rande des Spessarts, da bleibt nicht mehr viel Zeit für Fußball: "Höherklassig zu spielen habe ich daher abgeschrieben, aber in Haibach habe ich ja den Großteil meiner Karriere verbracht", so der Mittelstürmer, der bei der Alemannia vielleicht sogar seine Laufbahn ausklingen lassen wird.

Auch ein Grund für Breunig, in Haibach zu bleiben, ist die Rückkehr von Marco Trapp. Der 37-Jährige kehrt nach vier Jahren als Spielertrainer beim TuS Frammersbach an das Hohe Kreuz zurück: "Marco und ich spielen jetzt schon die siebte Saison in Haibach zusammen. Es ist super, dass er wieder da ist", freut sich Breunig. Auch Trapp ist sehr glücklich: "Ich komme in meine Heimat zurück. Der Kontakt ist ja nie abgerissen. Ich habe den Ehrgeiz, möchte noch einmal in Haibach angreifen." Trapp hat ja schon mit dem Trainergespann Zeuch und Diaconu zusammengespielt. "Wir können gemeinsam etwas aufbauen. Ich möchte den jungen Spielern mit meiner Erfahrung helfen. Mir ist aber auch klar, dass ich nicht immer in der Startelf stehen werde. Aber dennoch war es mir wichtig wieder an meine frühere Wirkungsstätte zurückzukehren." Trapp war über viele Jahre hinweg der Publikumsliebling am Hohen Kreuz. "Haibach ist meine fußballerische Heimat. Da habe ich schon elf Jahre gespielt, da bin ich zuhause", ist der Spielmacher Trapp, der auch ein erstklassiger Hallenspieler ist, nun wieder da, wo er die größten Erfolg wie den Bayernliga-Aufstieg 2012 feiern konnte. Trapp hat schon mehr als 200 Spiele für die Alemannia absolviert. Der 37-Jährige kann zusammen mit Breunig das Führungsduo bilden.

Der Kader des SV Alemannia Haibach ist mit gut 24 Jahren noch recht jung. Insgesamt gab es sechs Neuzugänge, neben Trapp kamen vom TuS Frammersbach aus der Bezirksliga auch noch Joshua Schuhmacher und Steven Summa. Jannik Beck (TSV Seckmauern), Marvin Sauerwein (VfR Goldbach) und Vicenzo Pazienza (U19 Viktoria Aschaffenburg) sind ebenfalls dazugekommen. Vier Akteure haben den Verein verlassen, was mit den Neuzugängen kompensiert werden soll. Nun wird der Verein 100 Jahre alt und will in der neuen Saison oben mitspielen, nach Möglichkeit sehr lange. Im Zuge der Feierlichkeiten gibt es am heutigen Freitagabend ein Freundschaftsspiel gegen den SV Darmstadt 98 aus der 2. Liga: "Ich hoffe, dass wir Spaß haben und das wir das Ergebnis in Grenzen halten können", sagt Breunig, der sich über ein eigenes Tor gegen den ehemaligen Bundesligisten sehr freuen würde. Der Fokus liegt aber ganz klar auf der kommenden Spielzeit. Einige Trainer von Konkurrenzvereinen aus der Landesliga Nordwest haben Haibach als Titelfavorit genannt. Ob es dazu reichen wird, das werden die nächsten Wochen und Monate zeigen. Coach Zeuch hält den Ball flach: “Nach dem ersten Jahr mit dem Kader war es wichtig, dass wir zum großen Teil zusammenbleiben und haben uns punktuell mit jungen Spielern verstärkt. Der Eindruck aus der Vorbereitung ist positiv. Die Runde wird nun mit 18 Mannschaften gespielt. Wir wollen an unsere gute Rückrunde anknüpfen und wollen wieder oben mitspielen.”

Aufrufe: 05.7.2019, 15:16 Uhr
Dirk Meier Autor