2024-04-25T14:35:39.956Z

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Als Kapitän führte er den TB Johannis 88 2014 in die Bezirksliga, als Kapitän ging er im Frühjahr 2015 von Bord. Jetzt ist Yavuz Akpinar (hier gegen Kalchreuths Branko Mircetic) wieder zurück beim Turnerbund. (Archivfoto: Zink)
Als Kapitän führte er den TB Johannis 88 2014 in die Bezirksliga, als Kapitän ging er im Frühjahr 2015 von Bord. Jetzt ist Yavuz Akpinar (hier gegen Kalchreuths Branko Mircetic) wieder zurück beim Turnerbund. (Archivfoto: Zink)

Akpinar und Co. werden wieder "88er"

Trio kehrt von Cagrispor zurück +++ Amtmann kommt aus Flügelrad +++ Neumann beendet Kapitel Diepersdorf wieder +++ Semmlinger zieht Konsequenzen und hört auf

Coach Thomas "Happy" Foth hatte schon vor gut zwei Wochen nach der 0:3-Heimpleite gegen den ATSV Erlangen gegenüber FuPa Mittelfranken durchklingen lassen, dass es für den TB Johannis 88 mit dem aktuellen Kader eng werden könnte in der Bezirksliga. Fix war damals noch nichts, der Wille personell nachzulegen, war aber vorhanden. Nun ist es amtlich. Gleich fünf neue Spieler, allesamt Vertragsamateure, verstärken die Mannschaft ab sofort, ein weiterer Akteur steht dicht vor der Unterschrift. Vier davon waren schon früher in Schnepfenreuth aktiv. Sie bringen Qualität, teilweise aber auch Konfliktpotenzial mit.

Drei der fünf Neuzugänge kommen vom Ligakonkurrenten Cagrispor, zu dem sie erst zu Saisonbeginn gewechselt waren. Yavuz Akpinar, Osman Güngör, Tolga Dogan - Namen die auch in der letzten Saison im Kader des TB Johannis 88 gestanden hatten. Bis sich Akpinar mit Coach Norbert Frey überwarf. Gegen Heßdorf, dem ersten Spiel der "88er" nach der Winterpause, hatte Frey seinen Kapitän gut 20 Minuten vor Schluss vom Feld genommen - auch aus disziplinarischen Gründen. Der Rest ist bekannt. Akpinar erschien fortan nicht mehr im Training, Güngör und Dogan taten es ihm aus Solidarität gleich. Nun also ist das Trio zurück. Doch ist der Preis für die dazugewonnene Qualität angesichts der drohenden Unruhe im Team nicht ein bisschen zu hoch? Frey war schließlich in der Vergangenheit nicht der Einzige, mit dem Akpinar seine Probleme hatte. Auch das Verhalten des Kapitäns gegenüber seinen Mannschaftskameraden soll wiederholt zumindest beanstandungswürdig gewesen sein. "Ich war letztes Jahr nicht dabei, jeder hat eine neue Chance verdient", sagt TB-Coach Thomas Foth im Gespräch mit FuPa. Dass im Verein nicht ungeteilte Freude über die Rückkehr des Trios um Akpinar herrscht, wollte Foth aber gar nicht verschweigen. Mit Mittelfeldspieler Lucas Semmlinger hat ein erster Akteur nach Bekanntwerden der Transfers mit sofortiger Wirkung seinen Rücktritt bekanntgegeben. "Für Lucas, den ich schon sehr lange kenne, tut es mir unheimlich leid. Das ist ganz schwer für mich. Aber Lucas hat seine Prinzipien, die ich verstehe."

Sportlich aber mache die Rückholaktion Sinn, weswegen Foth auch dem Vorschlag von Vereinsvorstand Peter Höfler zugestimmt hat. "Ich als Trainer", sagt Foth, "muss schauen, dass wir nicht absteigen. Dass es an Qualität fehlt, haben wir in den ersten drei Saisonspielen gesehen."

Ein weiterer Rückkehrer, wenn auch einer mit weniger Konfliktpotenzial, ist Jakob Neumann. Er hatte den Turnerbund ebenfalls erst vor zwei Monaten verlassen, um bei Aufsteiger Diepersdorf sein Glück zu versuchen. Dreimal spielte der Verteidiger dort von Beginn an, zuletzt gegen den FC Bayern Kickers musste er Rückkehrer Marc Thompson in der Startelf Platz machen.

Amtmann will es nochmal wissen

Neben den vier Ex-Spielern ist es Foth im Zusammenspiel mit seinem guten Freund und Ex-Clubjuniorenspieler Martin Kölbl zudem gelungen, mit Sascha Amtmann einen echten Hochkaräter zu verpflichten. Amtmann war einst Bayernliga-Stammkraft in Feucht und Seligenporten, ehe er dem Ruf von Dieter Rebel folgte und erst für den SV 73 Süd und später auch für Dergahspor die Fußballschuhe schnürte. Im Januar 2014 zog es Amtmann dann mit nur 26 Jahren zurück zu seinem Heimatverein ESV Flügelrad in die Kreisklasse. Nun will es der 1,90 Meter große Defensivspezialist noch einmal in der Bezirksliga wissen.

Tunesischer Ex-U-Nationalspieler kommt

Mit Kölbls Hilfe konnte auch ein weiterer vielversprechender Deal eingefädelt werden. Am Dienstagabend hat mit Yassine Driss ein ehemaliger Jugendspieler von Eintracht Braunschweig bei den "88ern" unterschreiben. Driss, der aus Tunesien stammt, aber einen französischen Pass besitzt, hat in seiner Heimat laut Berater die Juniorennationalmannschaften von der U14 bis zur U17 durchlaufen. Der 20-Jährige kommt von seinem Heimatverein, dem tunesischen Erstligaklub Étoile Sportive du Sahel.

Kölbl selbst soll nach dem Willen von Foth künftig in das Trainerteam beim Turnerbund eingebunden werden. Allerdings erst, wenn dessen Wohnungssuche im Nürnberger Nordwesten ein erfolgreiches Ende genommen hat.

Aufrufe: 025.8.2015, 13:22 Uhr
Bastian EberleAutor