2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Lufthoheit: Ahrensfeldes Thomas Hennig (r.) gegen Christian Heinze (Wriezen) Foto: Ingo Muhme
Lufthoheit: Ahrensfeldes Thomas Hennig (r.) gegen Christian Heinze (Wriezen) Foto: Ingo Muhme

Ahrensfelde rutscht weiter ab

Nach der 0:3-Heimpleite gegen Wriezen gehen die Grün-Weissen als Tabellensiebter in die Winterpause

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Schockstarre und extreme Leere – so konnte man nach Spielende die Gemütslage bei Grün-Weiss Ahrensfelde bezeichnen. Die klare 0:3-Niederlage gegen Blau-Weiß Wriezen zum Abschluss der Hinrunde schmerzt sehr.

Grün-Weiss durchlebt seit vier Spielen einen regelrechten Abwärtstrend. Drei Niederlagen und ein Remis sprechen eine klare Sprache, welche den Blick in der Tabelle schon mal nach unten richten sollte. Als Siebter geht man in die Winterpause.

Mit der Rumpfelf, die Ahrensfelde auf das Spielfeld brachte, hatte man vor Spielbeginn schon etwas Bauchschmerzen. Doch diese waren recht schnell weggeblasen, denn die Partie gestaltete sich vom Anpfiff weg recht ansehnlich, weil auch Wriezen in der Spielanlage positive Akzente setzte.

Eine Abtastphase wurde nicht benötigt, beide Marschrouten waren offensiv ausgerichtet, wobei GWA doch ein wenig mehr Gewicht in die Waagschale werfen konnte.

Dabei versuchte sich Steven Knörnschild mit dem Wind im Rücken zweimal im Abschluss aus der zweiten Reihe, konnte dabei seine Gefährlichkeit aber nur andeuten (4., 6.).

So wogte die Begegnung hin und her, mit Kurzphasen der Belagerung auf beiden Seiten. Blau-Weiß, mit seinen agilen und leichtfüßigen Offensiv-Vertretern, zeigte in einigen Aktionen recht selbstbewusst

Die erste Hausmarke für die Gäste setzte Maximilian Will aus einem Freistoß heraus. Sein wahrscheinlich geplanter Flankenhammer kurz hinter der Mittellinie zwang GWA-Keeper Dominik Lamers zur Glanztat (16.).

Die Folgezeit zeigte weiterhin eine spannende Partie, die aber leider unter großer Chancenarmut litt. Innerhalb der Strafräume spielte sich nur wenig ab.

Ahrensfelde versuchte es wenigstens mal mit Weitschüssen, die aber mangels Präzision ihr Ziel um einiges verfehlten. Doch zum Ende der Halbzeit offenbarte das Heimteam eine leichte Fehlerbehaftung im Spielaufbau, die Blau-Weiß mehr und mehr offensiv auf den Plan rief.

In der 37. Minute hatte Christian Kamp nach einem präzise eingeleiteten Konter die Führung auf dem Schlappen. Doch irgendwie versagten ihm die Nerven, so dass er das Spielgerät knapp am Kasten vorbeischob.

Mit Wiederanpfiff merkte man an Hand der Körpersprache schon, dass bei beiden Teams im Pausengespräch die Motivation noch einmal aktiviert wurde. Gleich mit dem ersten Angriff setzte GWA-Mannschaftsführer Stephan Baum ein Achtungszeichen, als er unvermittelt aus 18 Metern abzog und das Gehäuse nur knapp verfehlte.

Doch die Ahrensfelder Herrlichkeit fand recht früh ein Ende. Hatte man im ersten Durchgang den Fuß noch in der Tür zum Heimsieg, ging die Spielkontrolle immer mehr verloren. Ideenlosigkeit, gepaart mit fehlender Ballkontrolle, Passgenauigkeit und Zweikampfführung machten den Ahrensfelder Auftritt unansehnlicher und bauten Wriezen natürlich auf.

Diese hatten nun die „Konter-Waffe“ für sich entdeckt und lebten das auch aus. Zwei Versuche scheiterten noch, ehe sich das anbahnende Unheil für die Hausherren in die Realität umsetzte. Abwehrroutinier Andreas Born wurde dabei im eigenen Strafraum in einen Zweikampf verwickelt, den er, sehr zum Leidwesen seines Teams, nicht konsequent zu Ende brachte. Anstatt das Spielgerät kompromisslos aus der Gefahrenzone zu entfernen, betrieb er seine weitere Auseinandersetzung regelwidrig, was schlussendlich zur Strafstoßentscheidung führte. Der Wriezener Mathias Krüger ließ bei der Ausführung des Elfers dem bis dato kaum geprüften Dominik Lamers keine Chance (58.).

Für GWA und seinen Anhang begann nun eine Leidenszeit. Zwar wurde alles und vieles versucht, jenes aber ohne Mumm und kontrollierter Leidenschaft. Stephan Baum versuchte sich als Antreiber und Motivator – vergebens.

Ahrensfelder Höhepunkte gab es nur noch in der Frustration, wie die von Stephan Sakawitsch, der seinen Gegenspieler genau vor der Gästebank sehr rustikal abräumte und von Glück reden konnte, nicht mit einem Feldverweis bedacht worden zu sein.

Als dann der eingewechselte Fabian Kühne mit seiner „Hundertprozentigen“ nicht den erhofften Ausgleich erzielte, war im weiten Rund klar, dass Wriezen den Dreier mitnehmen würde (81.).

Der Treffer zum 0:2 (92. Paul Stiehm) in der Nachspielzeit und der praktisch mit dem Abpfiff verwandelte Strafstoß (94. Matthias Krüger) machte das Ergebnis für die Gäste zwar ansehnlicher, für Ahrensfelde hingegen war es dann doch nur noch Makulatur.

>>>Alle Daten und Fakten zum Spiel findet ihr hier.

Aufrufe: 015.12.2015, 07:38 Uhr
MOZ.de / Ingo MuhmeAutor