Afrikaner wirbeln am Immerweg

Flair, als die Begegnung zwischen dem TSV und Ushauri Spoti, einer Mannschaft aus der kenianischen Hauptstadt Nairobi, angepfiffen wurde. Zuvor aber wurden die Ganderkeseer Spieler und Zuschauer auf eine Geduldsprobe gestellt. Als um 19.30 Uhr die Begegnung eigentlich bereits laufen sollte, fehlte von den Kenianern jede Spur. Auf ihrer Anreise vom Dana-Cup in Dänemark, dem zweitgrößten Jugendfußballturnier Europas, war das Gepäck der afrikanischen Jugendfußballer auf dem Flughafen Amsterdam verloren gegangen und konnte erst in letzter Sekunde nachgeliefert werden.

Viel Stress also für Ralf Stolzenberg. Der Gnarrenburger organisiert den Aufenthalt der Spieler von Ushauri Spoti, die bereits im vergangenen Jahr auf dem Rückweg in ihre Heimat Station in Niedersachsen gemacht hatten. Auf der Suche nach Testspielgegnern stieß Stolzenberg auf den TSV Ganderkesee um Trainer Sven Apostel, der sich sofort begeistert zeigte.

Mit rund 40 Minuten Verspätung konnte die Begegnung schließlich doch angepfiffen werden. Ganderkesee zeigte sich von Beginn an hellwach und führte zur Halbzeit mit 4:1. Danach schwanden aber die Kräfte. "Für die Jungs war es der erste Auftritt nach der Sommerpause. Nairobi dagegen war durch das Turnier in Dänemark deutlich fitter", erklärte Andre Schubert, der die Ganderkeseer Mannschaft bei diesem Testspiel betreute. Dennoch verteidigte der TSV seine Führung und gewann am Ende 6:4.

Organisator Ralf Stolzenberg erklärte während des Spiels die besondere Motivation der Kicker aus Nairobi: "Den afrikanischen Jungs ist es unheimlich wichtig, Testspiele in Deutschland zu absolvieren. Denn heimlich träumt jeder von ihnen davon, gesichtet zu werden und später für einen Bundesligaclub aufzulaufen." Am Freitag reist Ushauri Spoti zurück nach Kenia, ihr Gastspiel in Ganderkesee werden sie sicher in Erinnerung behalten.