2024-05-10T08:19:16.237Z

Allgemeines
Inzwischen acht Saisontore: Marvin Ellmann (li.). F: Jochen Classen
Inzwischen acht Saisontore: Marvin Ellmann (li.). F: Jochen Classen

Ärger nur im Vereinsheim

Oberligist WSV grüßt weiter von der Tabellenspitze

Es war nicht so, dass der Fußball-Oberligist Wuppertaler SV in bester Laune zur Nachholpartie am Mittwochabend beim 1. FC Bocholt fuhr. Das traditionsreiche Stadion Am Hünting verließen Trainerstab und Mannschaft aber überaus fröhlich – trotz der unschönen Vorkommnisse im Kabinengang, für die sich der Gastgeber entschuldigt hat. Durch das 3:0 (0:0) vor 800 Zuschauern liegt der WSV nun drei Punkte vor der Spielvereinigung Schonnebeck an der Tabellenspitze.

Dabei waren die Voraussetzungen alles andere als günstig. Intern machte gar das Wort der "Wettbewerbsverzerrung" die Runde. Dass vor Saisonbeginn nicht bekannt gewesen sei, dass zum ursprünglichen Spieltermin am 18. Oktober die Bocholter Kirmes die Polizeikräfte binden würde, das mochte man nicht wirklich glauben. Und so musste der WSV an einem Wochen- und Arbeitstag die 120 Kilometer ins westliche Münsterland reisen. Man werde die Antwort auf dem Platz geben, kündigte Trainer Stefan Vollmerhausen an.

Er hielt Wort, seine Taktik ging dabei am Ende auf. Zunächst ließ er Torjäger Marvin Ellmann auf der Bank, wollte defensiver agieren und über die Gaetano Manno und Enes Topal die sich bietenden Räume nutzen. Der WSV hielt in einer kampfbetonten Partie bis zur Pause das 0:0 – und konnte dann eben mit Ellmann und dem agilen Julian Kray noch einmal nachlegen.

Ellmann macht dabei Trainer Vollmerhausen besonders viel Freude. Nicht nur wegen der inzwischen acht Saisontore, mit denen er gemeinsam mit Manno sowie Chamdin Said (SW Essen) die Ligaliste anführt. Wobei der WSV-Stürmer bislang nur zehn Partien bestritten hat. Ellmann hat sich im Laufe der vergangenen Wochen zum Teamplayer entwickelt, stellt sich nun komplett in den Dienst der Mannschaft. Vorbei die Phase während der Vorbereitung und zu Saisonbeginn, als das Verhältnis zwischen ihm und Vollmerhausen zumindest angespannt war.

Den Sieg in Bocholt widmete der WSV unterdessen seiner Zeugwartin Monika Hoffmann, die in der vergangene Woche einen Herzinfarkt erlitten hat. "Wir haben uns vor der Patie eingeschworen, dass wir für sei die entscheidenden Meter mehr machen", so Trainer Stefan Vollmerhausen. "Sie ist für uns ganz wichtig. Alle hoffen, dass Monika so schnell wie möglich wieder bei uns ist."

Und so kann der WSV am Sonntag (8. November 2015) mit einem Heimsieg gegen die Reserve des MSV Duisburg die Englische Woche vergolden – und tags zuvor mitverfolgen, wer der Viertelfinal-Gegner im Niederrhein-Pokal sein wird.

Wuppertaler Rundschau Sport

Aufrufe: 07.11.2015, 12:29 Uhr
Wuppertaler Rundschau / Jörn KoldehoffAutor