Acht dumme Dinger in Ballerborn

Wallenborn. Schon der Blick auf den Spielberichtsbogen verriet nichts Gutes für die Mannschaft von Spielertrainer Bastian Hennen. Da war aufseiten des Gastes nicht ein einziger Auswechselspieler verzeichnet, später wurde noch der mitgereiste Khadim Ndione aus der zweiten Mannschaft der Matheiser in das Papier nachgetragen.
Genau so düster, wie es den Anschein auf diesem Dokument hatte, begann die Partie auch für die Trierer. Nach einem schönen Solo über die offene rechte Abwehrseite der Trierer landete das Leder durch Sebastian Zimmer bereits nach drei Minuten im Kasten von Torwart Philipp Beuel. Und es ging Schlag auf Schlag weiter. Florian von Landenberg versenkte nach 13 Minuten einen Freistoß aus 18 Metern im rechten Torwinkel zum 2:0. Das 3:0 durch Benjamin Duckart nach einem Konter in der 37. Minute schien bereits zu diesem frühen Zeitpunkt des Spiels eine Vorentscheidung zu bedeuten.

Galgenhumor am Ende

Kurios: Die Begegnung war von den Feldanteilen her völlig offen, die Trierer hatten sogar Pech nach einem Pfostentreffer von Patrick Dres (31.), doch in der Rückwärtsbewegung ließ die Hennen-Truppe auf beiden Flanken jegliche Ordnung vermissen, agierte zwar mit großem Einsatz, aber völlig vogelwild. Angesichts dieser Defizite haperte es bei der Umsetzung dessen, was sich das dezimierte Trie rer Aufgebot offensichtlich vorgenommen hatte. So musste man bis zum Pausenpfiff durch Schiedsrichter Ingo Kreutz (Lutzerath) sogar noch Gegentreffer Nummer vier durch einen Kopfball von Sebastian Zunk (37.) hinnehmen.
Die Trierer zeigten auch nach Wiederbeginn Sportsgeist und Kampfmoral. SG-Torwart Lars Becker musste bei einem Freistoß von Jens Boden (48.) sein ganzes Können aufbieten, um einen Gegentreffer zu verhindern. Doch die Gäste fanden bei allem Willen zu keiner Formation in ihren Bemühungen.
Die Platzherren durften die Linien der Trierer nach Belieben von beiden Seiten her aufreißen und kamen innerhalb von zehn Minuten durch Sebastian Zimmer (60., 64.), Benjamin Duckart (67.) und Florian von Landenberg, (70.) zu weiteren Treffern im düsteren November-Regen. "Die Rückkehr angeschlagener Spieler macht sich bemerkbar, wie etwa bei Sebastian Zimmer" sah Wallenborn-Trainer Stephan Zimmer einen Grund für den Aufschwung seiner Elf, die schon dem FC Bitburg ein 3:3 abgetrotzt hatte. Die Eifeler schossen sich den aufgestauten Frust der vergangenen Wochen in schöner Regelmäßigkeit von der Seele. Aus Wallenborn war längst Ballerborn geworden. Als Dämmerung, feiner Landregen und leichte Nebelschwaden gemeinsam mit dem ausbleibenden Licht der Trainingsbeleuchtung bereits das barmherzige Mäntelchen der Dunkelheit über das Treiben der Trierer zu legen begannen, hatten diese mit dem 1:8 durch Kevin Dres doch noch das letzte Wort. Ein Treffer, der einen der wenigen mitgereisten Anhänger der DJK St. Matthias zum Vorzeigen seines wahrhaft trockenen Galgenhumors veranlasste: "Ärgerlich, die acht dummen Dinger vorher …"
SG Wallenborn: Lars Becker - Tobias Jung, (65. Arne Bastian Becker), Sebastian Zunk, Benjamin Blank, Florian von Landenberg, Benjamin Duckart, Sebastian Zimmer, Daniel Zunk, Dennis Strunk, Patrick Hunz (65. Jonas Häp), Peter Esch
DJK St. Matthias Trier: Philipp Beuel - Johannes Steinmetz, Yannick Schwaab, Martin Siegfried, Patrick Dres, Christian Adams (46. K. Ndione), Tomasz Klarowicz, Jens Boden, Günter Blang, Kevin Dres, Bastian Hennen. - Tore: 1:0 (3.) Zimmer, 2:0 (13.), von Landenberg, 3:0 (24.) Duckart, 4:0, (37.) S. Zunk, 5:0, 6:0 (60., 64.) Zimmer, 7:0, (67.) Duckart, Foulelfmeter, 8:0 (70.), von Landenberg, 8:1 (78.), K. Dres
SR: Ingo Kreutz (Lutzerath) - Zuschauer: 100