2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
F: Franz Silies
F: Franz Silies

Abstiegskrimi in Emsbüren

Concordia empfängt Schapen - Dörpen will Derbysieg vergolden - Surwold unter Zugzwang - Laxten mit breiter Brust - Lohne gegen die beste Abwehr - ASV will Frust umwandeln - Kann Spelle oben angreifen?

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An diesem Wochenende startet die Bezirksliga endlich so richtig ins Jahr 2017. Alle Spiele sollten stattfinden können. Wie so oft steht der spannende Abstiegskampf im Fokus.

SV Blau-Weiß Dörpen 1920 - VfL Weiße Elf Nordhorn (Fr 20:00)

Mit dem Derbysieg im Rücken einen Überraschungserfolg landen? „Da hätte ich nichts gegen“, sagt Dörpens Trainer Johnny Bojer vor der Partie heute Abend (20 Uhr) gegen die Weiße Elf aus Nordhorn in der Fußball-Bezirksliga.

Am vergangenen Sonntag feierte der Coach mit seinem Team einen 2:1-Erfolg gegen den Nachbarn SV Surwold. „So schön der Derbysieg auch war, wir müssen uns jetzt auf Nordhorn konzentrieren“, sagt Bojer. In der Tabelle ging‘s nach dem Dreier sogar direkt sechs Plätze rauf - von Abstiegsplatz 13 auf Rang sieben. „Davon lassen wir uns aber nicht täuschen“, mahnt Bojer.

Nur Drei-Punkte-Polster

„Zweidrittel der Liga sind im Abstiegskampf, dazu gehören auch wir“, blickt Bojer auf die Tabelle. Dort stehen seine Dörpener und der SV Meppen II auf den Plätzen sechs und sieben vermeintlich weit oben. Das Polster auf die Abstiegsplätze ist aber nur minimal: drei Pünktchen. „Für uns ist und bleibt der Klassenerhalt das Saisonziel“, sagt Bojer. Er peilt mindestens 35 Punkte am Ende der Spielzeit an.

Die haben die Gäste aus der Grafschaft schon auf dem Konto. Nordhorn wird als eines von wohl nur fünf Teams nichts mit dem Abstieg zu tun haben, sondern mischt dafür munter oben mit.

Nach dem 3:2-Sieg gegen Concordia Emsbüren beträgt der Rückstand auf Liga-Primus Papenburg nur einen Zähler. „Nordhorn ist voll im Meisterschaftskampf dabei“, glaubt Bojer, dass die Gäste daher heute Abend auch voll auf Sieg spielen werden.

Siegtorschütze fehlt

Wie das geht, stellte die Weiße Elf schon im Hinspiel unter Beweis, als die Truppe von Spielertrainer Dennis Brode Dörpen mit einer 4:0-Packung wieder ins nördliche Emsland zurück schickte. „Nordhorn ist der klare Favorit“, gesteht Bojer. Mit einem Punkt wäre der Coach daher schon zufrieden.

Auf ein mögliches Siegtor von Michael Cordes wie im Derby gegen Surwold kann er dabei nicht hoffen. Der Angreifer fehlt urlaubsbedingt.

SV Surwold - SV Eintracht TV Nordhorn (Sa 18:00)

Der SV Surwold wartet in der Fußball-Bezirksliga in 2017 immer noch auf den ersten Punkt. Möglichst drei sollen heute Abend (18 Uhr) folgen, wenn der SV Eintracht Nordhorn im nördlichen Emsland zu Gast ist.

„Wir sind schon unter Zugzwang“, weiß Surwolds Trainer Hermann-Josef Bruns. Nach zwei 1:2-Niederlagen gegen die direkten Kellerkonkurrenten Emsbüren und Dörpen ist der SVS auf Rang zwölf abgerutscht und hat nur noch einen Punkt Vorsprung auf den ersten Abstiegsrang. Auch ein Blick in die Zukunft lässt Bruns nicht gerade in Optimismus verfallen. „Wir haben ein schweres Programm vor uns“, nennt Bruns die kommenden Gegner Lohne, Spelle und Schüttorf – allesamt von der Tabellenspitze.

Umso wichtiger ist für Bruns ein Erfolg gegen Nordhorn. „Die Punkte müssen bei uns bleiben, auch für unser Selbstvertrauen.“ Dafür nimmt er sein Team in die Pflicht: „Für einen Sieg müssen wir selber was tun“, fordert er.

Letzte Woche im Derby gegen Dörpen sei schon eine Steigerung gegenüber dem ersten Spiel in Emsbüren zu erkennen gewesen, meint Bruns. „An die zweite Halbzeit gegen Dörpen müssen wir anknüpfen“, sagt der Trainer. In Sachen Aggressivität und Konsequenz sieht er aber immer noch Luft nach oben. „Vor allem in den Zweikämpfen.“

Mit Präsenz in den Zweikämpfen, so Bruns‘ Plan, sollen die offensiven Kreise der Nordhorner eingeschränkt werden. „Das ist eine spielstarke Mannschaft“, warnt Bruns vor allem vor den beiden Torjägern Kevin Kamp (18 Spiele, 13 Tore) und Sergen Dönmez (13 Spiele, 13 Tore).

SV Union Lohne - TuS Gildehaus (So 14:30)

Zwei Spiele, zwei Siege – der Start von Fußball-Bezirksligist Union Lohne ins Jahr 2017 ist geglückt. Im Duell mit dem TuS Gildehaus soll am Sonntag (14.30 Uhr) der Anschluss an die Spitze gewahrt werden.

Nur noch zwei Zähler beträgt der Rückstand auf Tabellenführer Blau-Weiß Papenburg. Mit dem SV Wietmarschen und dem FC Leschede meinte es der Spielplan zum Auftakt aber auch gut mit dem Team von Ralf Cordes – doch auch diese Spiele müssen erst einmal gewonnen werden. Im Duell mit dem dritten Aufsteiger in Serie dürfte es diesmal jedoch anspruchsvoller werden. „Wir treffen auf die beste Abwehr der Liga. Es wird viel Geduld erforderlich sein, diese zu knacken“, betont Cordes. Erst 24 Gegentore hat der TuS kassiert, genauso wenig wie übrigens Union. Doch wo die Gildehauser, die zum Ende der Hinrunde nachließen, derzeit stehen, ist eine große Unbekannte. Denn an den letzten beiden Wochenenden fielen die Spiele jeweils den Witterungsverhältnissen zum Opfer. „Ich hoffe, dass uns der Wettkampfrhythmus zu Gute kommt“, glaubt Cordes, dass die Spielpraxis ein Vorteil sein kann. Verzichten muss er auf den gelbgesperrten Diyar Acar, den verletzten Thomas Müller und Lennart Greve, der im Urlaubt weilt.

SV Concordia Emsbüren - FC Schapen 27 (So 15:00)

Abstiegskampf pur – das steht auf dem Programm, wenn Concordia Emsbüren am Sonntag (15 Uhr) in der Fußball-Bezirksliga auf den FC Schapen trifft.

„Das ist ein ganz klares Sechs-Punkte-Spiel“, redet Emsbürens Obmann Stefan Humbert nicht lange um den heißen Brei herum. Beide Mannschaften sind mit 21 Zählern punktgleich, lediglich die hauchdünn, um zwei Tore bessere Tordifferenz sorgt dafür, dass die Concordia derzeit über und Schapen unter dem ominösen Strich steht. Es sind die Wochen der Wahrheit, die für Emsbüren nun auf dem Programm stehen. Denn nach Schapen geht es der Reihe danach gegen Laxten, Dörpen Eintracht Nordhorn, Wietmarschen und Leschede. Allesamt direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. „Wir haben bis Ostern nur noch Endspiele, in denen wir die Weichen stellen wollen und müssen“, betont Humbert deshalb.

Klar, dass gegen Schapen nur drei Punkte zählen. Damit das gelingt, muss das Team von Stefan Thünemann die Leistung diesmal aber über 90 Minuten abrufen können. Denn am vergangenen Wochenende passte der Emsbürener Auftritt bei der 2:3-Niederlage beim VfL WE Nordhorn nur über eine Halbzeit – nach dem Seitenwechsel brach Emsbüren erstaunlicherweise komplett zusammen. „Ich weiß immer noch nicht, wie das sein kann“, ist Humbert auch Tage danach verwundert, dass das Team nach dem Ausgleich wie ein Kartenhaus zusammengebrochen ist. „In jedem Fall müssen wir diesmal 90 Minuten durchziehen. Wir haben gegen Surwold bewiesen, dass wir das können“, betont er. Gegen den SVS stand am Ende trotz einstündiger Unterzahl ein knapper 2:1-Erfolg.

Dringend Punkte benötigt aber auch der Gast aus Schapen, der zu Saisonbeginn noch oben in der Tabelle stand, doch im Laufe der Monate immer weiter durchgereicht wurde. Nach der Auftaktniederlage gegen den VfL WE Nordhorn folgte der Sturz auf den Abstiegsplatz. „Sie haben viel Qualität in ihrer Mannschaft. Ich weiß nicht, warum es derzeit nicht so läuft, aber das ist auch nicht meine Baustelle“, will sich Humbert lieber auf seine Mannschaft konzentrieren. Das Hinspiel ging in jedem Fall mit 2:0 an Schapen. Christopher Börger und Timo Placke-Heilker schossen den Erfolg heraus.

SV Olympia Laxten 1919 - SV Meppen II (So 15:00)

Nur eines der letzten sieben Spiele hat Olympia Laxten in der Fußball-Bezirksliga verloren. Dementsprechend breit ist die Brust bei der Mannschaft von Tim Löffel vor dem Duell gegen den SV Meppen II am Sonntag (15 Uhr).

Nach dem guten Start ins neue Jahr mit dem knappen Derbysieg gegen den ASV Altenlingen fiel das Laxtener Gastspiel in Schapen in der letzten Woche dem Wetter zum Opfer. „Wir wollen versuchen, unsere gute Form aus dem ersten Spiel mitzunehmen. Uns ist bewusst, dass der Start in die Rückrunde äußerst wichtig ist“, ist Löffel optimistisch, dass seine Mannschaft auch gegen die Regionalliga-Reserve ihre Leistung auf den Platz bringen kann. Mit einem Sieg würde Laxten zudem am Gegner vorbeiziehen.

Das Hinspiel würden die Laxtener vermutlich am liebsten aus dem Gedächtnis streichen. Mit 0:4 ging man damals in Meppen unter, bot dabei eine der schwächsten Saisonleistungen. Von einer Revanche möchte Löffel aber dennoch nicht reden: „Wir brauchen Punkte, egal gegen wen. Aber klar, im Hinspiel waren wir chancenlos. Das wird bei dem einen oder anderen wohl noch im Hinterkopf sein und zusätzliche Motivation bieten“, räumt er zugleich ein.

Ohnehin zeigt die Mannschaft ja bereits seit langer Zeit ein völlig anderes Gesicht und spielt phasenweise wieder den Fußball, der im letzten Jahr für den dritten Rang gesorgt hat. Auch im Training macht das Team weiterhin einen guten Eindruck, wie Löffel zufrieden registriert hat: „Der Wille und die Konzentration sind bei allen vorhanden. Wenn wir das abrufen, werden wir uns auch wieder viele gute Torchancen herausspielen und im Optimalfall einige davon in Tore ummünzen.“

Während Löffel bis auf Maximilian Zwake der komplette Kader zur Verfügung steht, muss SVM-Trainer Damir Bujan in den nächsten Wochen auf Mattis Kellersmann verzichten. Der Verteidiger hat sich beim 3:1-Sieg gegen Altenlingen in der Vorwoche einen Bänderriss im Sprunggelenk zugezogen, dabei jedoch noch eine Stunde mit der Verletzung weitergespielt. Laxtens Trainer ist dennoch gewarnt: „Wir erwarten mit Meppen einen spielstarken Gegner, der besonders in der Offensive seine Qualitäten hat.“

ASV Altenlingen 1965 - SC Blau-Weiß 94 Papenburg (So 15:00)

Der Frust saß und sitzt immer noch tief beim Fußball-Bezirksligisten ASV Altenlingen. Der ASV litt wohl mit am meisten unter dem Schiedsrichter-Streik am letzten Wochenende, verlor nicht ohne Zutun des Aushilfs-Schiris mit 1:3 beim SV Meppen II. Der Schiedsrichter-Streik ist beendet, die Aufgaben werden jedoch nicht einfacher. Am Sonntag (15 Uhr) kommt der Liga-Primus Papenburg an den Wallkamp.

„Es ist eine komische und schwierige Situation“, trauert ASV-Coach immer noch der Niederlage in Meppen hinterher, betont aber nochmal ausdrücklich. „Ich mache dem Schiedsrichter menschlich keinen Vorwurf, aber ärgerlich ist es trotzdem. Ich hätte auch dasselbe gesagt, wenn wir gewonnen hätten“, versichert Zevenhuizen.

Die Niederlage muss der Coach mit seinem Team nun akzeptieren – genauso wie die kritische Tabellensituation mit nur zwei Zählern Polster auf die Abstiegszone. „Unsere Rückschläge und Enttäuschungen müssen wir nun umwandeln in pure Leidenschaft, Emotion und Motivation“, richtet Zevenhuizen einen flammenden Appell an seine Truppe.

Er will Spitzenreiter Papenburg, dessen Top-Spiel gegen Schüttorf vergangene Woche abgesagt wurde, das Leben so schwer wie möglich machen. „Einen Überraschungserfolg nehmen wir natürlich gerne“, sagt Zevenhuizen, der nicht zuletzt nach der 0:3-Hinspielniederlage um die Schwere der Aufgabe. Sein Ziel ist dennoch klar: „Wir wollen Papenburg ein Bein stellen.“

SC Spelle-Venhaus 1946 II - FC 47 Leschede (So 15:00)

Ein 3:3-Unentschieden gegen den Spitzenreiter Papenburg, ein 5:0-Kantersieg gegen das Schlusslicht Wietmarschen. Der Auftakt in die Punktspiele 2017 in der Fußball-Bezirksliga ist der U23 des SC Spelle-Venhaus geglückt. Da aller guten Dinge bekanntlich drei sind, soll der Start am Sonntag (15 Uhr) mit einem Erfolg gegen den FC Leschede abgerundet werden.

„Das wird ein ganz anderer Gegner“, warnt Spelles Trainer Otto Rechtien seine Truppe. Die Jungs dürften den Vorletzten der Tabelle nicht auf die leichte Schulter nehmen, nur weil man gegen das Schlusslicht so deutlich gewonnen habe. „Außerdem liegt Leschede uns nicht wirklich“, hat der SCSV-Coach keine guten Erinnerungen an die Nünning-Elf.

Im Hinspiel unterlag Spelle dem Mitaufsteiger aus der Kreisliga-Saison mit 0:2. In der Aufstiegssaison kassierte die Oberliga-Reserve zweimal eine 0:1-Niederlage. Punkte, die am Ende die mögliche Kreisliga-Meisterschaft kosteten.

Apropos Meisterschaft: Ein verlegener Blick geht auch in dieser Saison an der Venhauser Straße Richtung Tabellenspitze. „Wir sind gut reingekommen ins neue Jahr. Jetzt wollen wir die Punkte, um oben noch einmal anzugreifen“, sagt Rechtien selbstbewusst. „Es macht Spaß derzeit, wir sind alle hochmotiviert.“

Heiß dürften am Sonntag auch die Lescheder sein, die nicht noch weiter als die aktuell zehn Punkte vom rettenden Ufer wegtreiben wollen. „Leschede wird kämpferisch auftreten“, ist sich Rechtien sicher, „darauf müssen wir uns einstellen. Aber wir wollen unser Spiel durchbringen und den Sieg holen.“


Aufrufe: 017.3.2017, 10:41 Uhr
Lukas Hemelt / EmslandsportAutor