2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligavorschau
Alex Scholz bekam gegen Vellmar kurz vor dem Ende einen fiesen Tritt und fällt wohl mit einer Prellung gegen Griesheim aus. Archivfoto: Lorenz.
Alex Scholz bekam gegen Vellmar kurz vor dem Ende einen fiesen Tritt und fällt wohl mit einer Prellung gegen Griesheim aus. Archivfoto: Lorenz.

Abstieg abfedern, Erfahrung erhalten

Kelsterbachs Niederlage gegen Vellmar schlägt aufs Gemüt +++ Unerfahrenheit als größte Schwäche gegenüber der Konkurrenz +++ Sonntag in Griesheim

Keine Frage, die bittere 0:1-Niederlage gegen Vellmar hat deutliche Spuren im Lager von Viktoria Kelsterbach hinterlassen. Aus dem sonst stets positiv gestimmten Lager der Kelsterbacher kommen einem die Kommentare zur aktuellen sportlichen Situation fast schon resignativ vor.

"Man muss klar sagen, dass die Niederlage vom Wochenende ein großer Schritt in Richtung Verbandsliga war.", scheint Viktoria-Coach Ralf Horst die nunmehr acht Spiele dauernde Abschiedstournee in Hessens Belétage einzuläuten. Zu frisch scheint auch noch der unglückliche Auftritt gegen Vellmar im Kopf der Beteiligten zu sein, der einmal mehr das Kelsterbacher Dilemma in dieser Spielzeit aufzeigte: An sich ist das Team nicht viel schlechter als die Konkurrenten, die teils zehn bis zwölf Punkte mehr auf dem Konto haben. Doch die mangelnde Erfahrung ist dem Team die ganze Saison über anzumerken und hat schon zahlreiche Punkte gekostet. So auch gegen Vellmar. Als der Ball die Seitenauslinie überquert hatte, hörte Kelsterbach mit dem Spielen auf, während Vellmar die Aktion durchzog – und zum Tor des Tages durch Enes Glogic kam.

Bereits acht Zusagen

"Das ist schon ein großer Unterschied zum Rest der Liga. Ich hatte eigentlich gehofft, dass wir das im Laufe der Saison abstellen können", gibt Horst zu. Nun gelte es, das Team bestmöglichst zusammenzuhalten, um den wahrscheinlichen Abstieg abfedern und sich vorerst wieder in der Verbandsliga etablieren zu können. "Ein einstelliger Platz wäre gut", findet Horst. Acht Zusagen seitens der Spieler seien schon erfolgt, der Coach, der vor zwei Wochen erst selbst mit seiner Verlängerung ein Aufbruchsignal gesendet hatte, geht davon aus, "dass wir zur kommenden Saison mit insgesamt 12 bis 13 Spielern des aktuellen Kaders weiter zusammenarbeiten werden". Einer davon ist Dominic Machado, der zur neuen Runde spielender Co-Trainer von Horst wird. Zudem sei man auch schon mit dem ein oder anderen Neuzugang im Gespräch.

Remis gegen Griesheim wäre diesmal Erfolg

Vorerst liegt der Primärfokus aber immer noch auf der Hessenliga-Runde. "Wir wollen es vernünftig zu Ende bringen", meint Horst. Kommenden Sonntag (15 Uhr) ist man bei Viktoria Griesheim zu Gast. Das Hinspiel endete durch ein Griesheimer Tor in der Schlussminute 2:2 remis, zum Zeitpunkt der Kelsterbacher Ungeschlagen-Serie aus der Hinrunde war das noch fast zu wenig. Nun wäre es als klarer Erfolg anzusehen. Marius Antinac (Sperre) und Timo Gürtler (noch nicht fit nach Verletzung) fallen sicher aus, höchstwahrscheinlich auch Alex Scholz (Prellung im Fuß).

"Hut ab" vor Dreieichs Verzicht

Ansonsten wurden die Hessenliga-Schlagzeilen vom Verzicht von Hessen Dreieich, in die Regionalliga aufzusteigen um die Jugendabteilung noch besser aufzustellen, bestimmt. Ralf Horst meint dazu: "Diese Entscheidung passt zum Verein, den ich bisher als sehr vernünftig, professionell und fair kennengelernt habe. Ich kann davor nur den Hut ziehen, davon könnten sich andere Vereine auch mal eine Scheibe abschneiden. Wobei ich die Million Euro für die Jugendabteilung natürlich auch gerne hätte. Am ehesten traue ich RW Frankfurt nun den Aufstieg zu. Aber ich bin ja auch nur ein unerfahrener Hessenliga-Trainer..."

Aufrufe: 022.3.2017, 15:00 Uhr
Philipp DurilloAutor