2024-06-06T14:35:26.441Z

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Albert Salihi hat sich in der Kreisliga-Fußballmannschaft des FC Scharbeutz vorbildlich integriert,  Jetzt wird er nach Serbien abgeschoben. Schinkewitz
Albert Salihi hat sich in der Kreisliga-Fußballmannschaft des FC Scharbeutz vorbildlich integriert, Jetzt wird er nach Serbien abgeschoben. Schinkewitz

Abschiebung nach Serbien

Aufenthaltsgenehmigung von Albert Salihi wird nicht verlängert – 18-Jähriger wird von seiner Familie in Scharbeutz getrennt

Albert Salihi gehört in der laufenden Kreisligasaison zu den zuverlässigsten Fußballspielern des FC Scharbeutz. Er kam in dieser Saison als einziger Spieler in allen Pflichtspielen zum Einsatz. Dass Sport und besonders Fußball bei der Integration hilft, ist lange bekannt und klappte bei Salihi und dem Kreisligisten sehr gut. Doch nun ändert sich alles. Albert Salihi hat seine Aufenthaltsgenehmigung verloren und muss Deutschland verlassen. Zurzeit ist der 18-Jährige in Gewahrsam in Boostedt.

Was fußballerisch bedauerlich ist, ist menschlich für Albert Salihi eine Tragödie, denn er muss allein zurück nach Serbien. Seine Eltern und sein jüngerer Bruder bleiben in Deutschland. Die Familie wird getrennt. Albert Salihi kam als Minderjähriger vor zwei Jahren nach Deutschland. Nun ist er volljährig und muss das Land wieder verlassen.

„Er kennt doch keinen mehr in Serbien, hat dort kein Haus und keine Familie“, erläutert sein Cousin Ramiz Sulja und sieht aber auch bei Albert Versäumnisse. „Ich habe ihm gesagt, Schule ist wichtig, dass er die Sprache lernen und eine Ausbildung machen soll. Das hat er leider nicht. Doch das ist wichtig in Deutschland“, so Sulja. Trotzdem hofft Sulja auf eine weitere Chance für seinen Cousin Albert: „Wenn er Schule und Ausbildung macht und weiter so toll Fußball spielt, vielleicht kann er dann doch bleiben.“

Auch Dennis Rosenlöchner, Trainer des FC Scharbeutz, findet lobende Worte. „Albert hat sich im Fußball hervorragend integriert und ist ein wichtiger Spieler geworden. Leider hat er keinen Job und keine Ausbildung, was in der Situation sicher ein Nachteil ist. Albert ist ein guter Kerl und es ist eine menschliche Tragödie. Er saß weinend in der Umkleidekabine, als er von der Abschiebung erfuhr. Egal, wie man zu dem Thema steht, eine Familie sollte man nicht trennen. Das ist einfach nur schrecklich“, sagte Rosenlöchner gegenüber dem OHA.
Aufrufe: 04.3.2017, 11:45 Uhr
SHZ / Nils HirselandAutor