3:3 am Ronhof: Bamberg rettet Punktgewinn

SpVgg Greuther Fürth II - FC Eintracht Bamberg 3:3 (0:2)
Die Partie im Ronhof begann zunächst alles andere als erfreulich aus Bamberger Sicht. Denn die Gastgeber übernahmen das Kommando - verstärkt mit den Profi-Leihgaben Marco Caligiuri (95 Bundesliga-Einsätze für MSV Duisburg / FSV Mainz / Eintracht Braunschweig) und Zhi-Gin Lam (20 Bundesliga-Einsätze für den Hamburger SV) in der Startformation. Die erste Chance ergab sich für die Gastgeber nach einer knappen Viertelstunde. Torwart Mario Aller bereinigte die Situation - im zweiten Anlauf. Bei einem Rückpass brachte der Keeper sich erst selbst in Bedrängnis und klärte dann auf Nummer sicher zur Ecke. Die nächste Topchance für das Kleeblatt dann nach einem Eckball. Aller sah erneut nicht glücklich aus. Der aufgerückte Lam zog ab. Knapp vor der Linie konnte der FCE das 1:0 verhindern (18.). Wie aus dem Nichts dann aber plötzlich die Gästeführung. Daniel Schäffler versenkte die erste Chance des Tages für die Bamberger. Toll bedient schließt Schäffler nach einem Alleingang aufs SpVgg-Tor unhaltbar zum 0:1 ab (20.). Bitter für die Kleeblatt-U23, die gut gestartet war und sich mit der allerersten FCE-Chance das 0:1 einfing. In der Folge zeigten sich die zuletzt zweimal siegreichen Mittelfranken alles andere als geschockt und erspielten sich drei gute Möglichkeiten. Fürth schien dem 1:1 nahe, aber der Treffer gelang erneut dem FCE. Die zweite Chance für die Gäste brachte den zweiten Treffer. Während die Kleeblätter auf das 1:1 drückten, kamen die Bamberger nach einem Freistoß wieder mal nach vorne. Schäffler legte in den Strafraum vor, wo Nicolas Görtler zum 0:2 einköpfte (42.). Damit war der Spielverlauf auf den Kopf gestellt, aber die Freude im Lager des FC Eintracht umso größer.


Nach dem Seitenwechsel liefen die Fürther richtig heiß und drehten die Partie. Jann George stellte mit einem beherzten Schuss den Anschluss her (56.). Nun kamen die Gäste ins Schleudern. Ein maßgerechtes Zuspiel von Lam auf Aykut Civelek führte zum 2:2-Gleichstand. Der freistehende Civelek konnte ungehindert einschieben (64.). Damit nicht genug: Nach einer Ecke war erneut George zur Stelle, der das 3.2 besorgte (73.). Nun schien es, als sollte der FC Eintracht endgültig leer ausgehen. Aber die Pätzold-Truppe fing sich wieder und kurz vor dem Abpfiff fasste sich "Schäffi" Schäffler ein Herz, zog aus 13 Metern ab und traf ins Netz (88.). Damit hatten die Domstädter wenigstens noch einen Zähler gerettet - auch wenn der alles in allem dann doch glücklich zustande kam. Das Warten auf den ersten Saisonsieg geht weiter beim FCE. Allerdings hätte Bamberg in der Schlussminute einen Elfmeter nach Foul an Dominik Schmitt bekommen müssen. "Das war aus meiner Sicht ein Strafstoß", befand auch der Fürther Trainer Mirko Reichel. Bambergs Coach Roberto Pätzold analysierte: "Es ist total frustrierend. Wir haben uns in der zweiten Halbzeit zu weit reindrängen lassen und nach dem 1:2 sind wir noch tiefer gestanden. Erst nach dem 3:2 haben wir Mut bewiesen und das 3:3 erzwungen. Leider waren die drei Gegentore wieder individuellen Fehlern geschuldet."
Schiedsrichter: Luka Beretic (Friedberg) - Zuschauer: 253
Tore: 0:1 Daniel Schäffler (20.), 0:2 Nicolas Görtler (42.), 1:2 Jann George (56.), 2:2 Aykut Civelek (64.), 3:2 Jann George (73.), 3:3 Daniel Schäffler (88.)


SpVgg Greuther Fürth II: Bastian Lerch, Julian Kolbeck, Zhi-Gin Lam, Alexandros Kartalis, Aykut Civelek, Muhammed Kayaroglu (87. Stefan Maderer), Dwayn Holter, Marco Rapp, Marco Caligiuri, Alexander Piller (54. Johannes Golla), Jann George - Trainer: Mirko Reichel
FC Eintracht Bamberg 2010: Mario Aller, Alessandro Alfieri, David Najem, Daniel Hofstetter, Johannes Trautmann (68. Marco Hillemeier), Daniel Schäffler, Sandro Kaiser (74. Lukas Dotzler), Dominik Schmitt, Florian Wenninger, Benjamin Kauffmann, Nicolas Görtler - Trainer: Roberto Pätzold

Vorschau - das Dienstagsnachholspiel:

SpVgg Greuther Fürth II - FC Eintracht Bamberg 2010 (Di 19:00)
(Bilanz: 5 Siege SpVgg - 1 Remis - 6 Siege FCE - zuletzt: 2:3 (09.11.2013))*
Man mag es gar nicht mehr erwähnen, auch wenn es Fakt ist. Der FC Eintracht Bamberg ist in der Regionalliga Bayern immer noch ohne Sieg – als einziges Team der Liga. Am Dienstagabend haben die Domstädter nun die elfte Chance auf den ersten Dreier. Die Gastgeber haben zuletzt mit Unterstützung aus dem Profibereich zweimal in Folge eindrucksvoll gewonnen. Auch für das Nachholspiel während der Woche, noch dazu daheim, ist mit Kickern aus der Lizenzspieler-Abteilung zu rechnen. Vor kurzem standen die Kleeblätter punktgleich mit dem FC Eintracht im Tabellenkeller. Dann aber kam Verstärkung von oben, um die U23 des Zweitligisten in Schwung zu bringen. Mit Erfolg - vor allem die beiden letzten Ergebnisse ließen aufhorchen. Auf das 5:2 gegen den doppelten Amateurmeister FV Illertissen folgte ein 6:1-Kantersieg beim FC Memmingen. "Wir wollen versuchen im September, in dem wir sechs Spiele bestreiten müssen, die Richtung zu ändern", hatte Fürths Trainer Mirko Reichel noch vor dem ersten September-Auftritt in Garching geäußert, der zwar noch mit 1:2 verloren ging. Seither kam aber nun die Wende mit den beiden deutlichen Erfolgen. "Daran wollen wir anknüpfen", so Ex-Profi Reichel. Im Bamberger Lager ist die Enttäuschung über den verpatzten Start groß. Klubboss Mathias Zeck beschrieb die Lage am Samstag nach der 1:2-Niederlage beim Meister FC Bayern München II kurz und prägnant als "schöne Katastrophe." Die Lage am Trainer festzumachen ist aber nicht zielführend, die prekäre Situation ist vielmehr der ellenlangen Ausfallliste geschuldet. Und wenn sich das Erfolgserlebnis nicht einstellt, dann schwindet dem einen oder anderen auch die mentale Stärke. Davon will FC Eintracht-Coach Roberto Pätzold nichts wissen, der erhobenen Hauptes vorangeht. "Wir haben genügend Selbstvertrauen, um auch in Fürth bestehen zu können", lässt Pätzold keine Ausreden zu und nimmt sich ein Beispiel am Gegner: "Fürth hat gezeigt wie es geht. Mit zwei Siegen kommt man schnell ein Stück nach oben. Genau das wollen wir jetzt auch schaffen."

• Sperren: keine - Schiedsrichter: Luka Beretic (Friedberg)
• Ausfälle: Die Domstädter müssen wie am Freitag in München auf Viktor Gradl (Sprunggelenksblockade), Andre Jerundow (Muskelzerrung), Christopher Kettler (Schambeinentzündung), Fabian Klose (Kreuzbandriss) und Mirza Mekic (Kreuzbandriss) verzichten. In der Landeshauptstadt hat sich zu allem Überfluss auch noch Nikolai Altwasser nach einem Zusammenprall eine Rippenprellung zugezogen und fällt auf unbestimmte Zeit aus.
• Vier gelbe Karten: Marco Weber (SpVgg)