2024-05-02T16:12:49.858Z

Testspiel

2:0 - Fortuna gewinnt in Wattenscheid

Der Bundesliga-Absteiger müht sich lange beim Regionalligisten

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Die Stadionregie zog alle Register. "SGW, hier ist die Stimmung groß", schallte es aus den Lautsprechern des altehrwürdigen Lohrheide-Stadions. Die Hymne des Traditionsklubs, der soeben aus der Tiefe der fünften Liga wenigstens in die Regionalliga zurückgekehrt ist, war gerade gut genug, um beim Testspiel der SG Wattenscheid 09 gegen Zweitligist Fortuna die Stimmung anzuheizen.

"Super-Truppe von Wattenscheid 09", heißt es da weiter, "Schwarz und Weiß, das sind die Farben bei uns hier im Revier, und in der Pause trinken wir ein Bier."

Mit solchem Liedgut als Umrahmung kann es doch eigentlich nur einen großen Fußballabend geben, mögen sich die gut 800 Düsseldorfer Fans unter den 1688 Zuschauern gedacht haben. Es wurde jedoch eine eher graue Veranstaltung. Fortuna gewann am Ende mühsam 2:0 (0:0), verausgabte sich mit Blick auf die Freundschaftspartie heute um 15.30 Uhr beim PSV Wesel-Lackhausen nicht bis zum Letzten.

Es war für das Team des neuen Cheftrainers Mike Büskens der erste Test der Saison, der diesen Namen in sportlicher Hinsicht auch verdiente. Nach den besseren Freizeitkicks beim Achtligisten TuS Borkum (26:0) und dem Siebtligisten TuS Esens (7:0) ließ sich Fortuna erstmals von einem Gegner prüfen, der den Fußballsport etwas ambitionierter betreibt. Das Resultat war zunächst nicht sehr beeindruckend, denn die Düsseldorfer benötigten fast 20 Minuten bis zur ersten Torchance, die Kapitän Andreas Lambertz auf Vorarbeit von Mathis Bolly vergab.

Letzteres war jedoch kein Zufall, denn an nahezu allen gefährlichen Situationen vor der Pause war Bolly beteiligt. Der frisch gebackene Nationalspieler der Elfenbeinküste versuchte es immer wieder über die rechte Seite, leitete damit Gelegenheiten von Stefan Reisinger und Axel Bellinghausen ein und scheiterte selbst mit einem abgefälschten Schuss nur knapp.

In der zweiten Hälfte wich Büskens von seiner bisherigen Vorgehensweise ab und wechselte sein Aufgebot nicht komplett durch. Fünf Spieler durften mit sechs neuen Kollegen den Versuch unternehmen, es zielstrebiger angehen zu lassen – das gelang nur zum Teil. Fortuna wirkte müde und ging zudem fahrlässig mit den Torchancen um.

In einer solchen Partie muss es wohl ein kurioser Treffer sein, der den Bann bricht: Nach 70 Minuten traf ein Befreiungsschlag des Wattenscheiders Milko Trisic den Rücken Oliver Finks, von dem der Ball ins Netz trudelte. Ivan Paurevic ließ das 0:2 folgen, und sein sehenswerter Spannstoß unter die Latte entschädigte ein wenig für so manche langweilige Minute zuvor.

Aufrufe: 029.6.2013, 08:00 Uhr
Rheinische Post / Bernd JolitzAutor