Für Giovanna Hoffmann ist das gerade alles Genuss pur. Es ist für sie schon eine große Freude, überhaupt wieder auf dem Platz stehen zu können. Dass sie obendrein noch trifft, darf man aus ihrer Sicht wohl als i-Tüpfelchen bezeichnen. Absehbar war das alles nämlich nicht.
Es ist noch gar nicht lange her, da war Giovanna Hoffmann, die 2012 den Sprung vom SC Lehe-Spaden zum SV Werder schaffte, Lichtjahre weit weg von einer Tor-Gala gegen Gütersloh. Stattdessen kämpfte sie mit Schmerzen, lag mehrfach auf dem OP-Tisch und schuftete wochenlang im Kraftraum für ihr Comeback. „Das war keine einfache Zeit“, sagt sie im Rückblick.
Der große Knall kam im Früh-Sommer 2015, beim Abschlusstraining vor der Deutschen U17-Meisterschaft. Da blieb sie – ohne Einwirkung einer Gegnerin – einfach im Rasen hängen und brach sich das linke Wadenbein. „Es hat zweimal richtig geknackt“, berichtet die Offensiv-Spielerin über ihre fiese Verletzung. Was dann begann, war eine lange Leidenszeit, die sie viel Kraft kostete. „Eineinhalb Jahre konnte ich gar nicht spielen“, erzählt die Seestädterin. Immer wieder hatte sie Schmerzen, musste ein zweites Mal operiert werden.
Erst nach mehr als einjähriger Pause konnte Giovanna Hoffmann wieder voll ins Training einsteigen. Ihr Comeback gab sie dann Ende September letzten Jahres, und das ausgerechnet gegen den ärgsten Titel-Konkurrenten Cloppenburg.
An diesen Moment kann sich die junge Kickerin noch heute gut erinnern: „Ich wurde eingewechselt. Das Gefühl kann man schwer beschreiben. Auf einmal steht man auf dem Feld. Es war ein Riesenglücksgefühl. Und zum Glück ist seitdem nichts mehr passiert“, sagt sie. Seit dieser Partie kommt Giovanna Hoffmann, die am liebsten auf den Außenbahnen wirbelt, wieder regelmäßig zum Einsatz.
Die Partie am Wochenende gegen Gütersloh war ihr zehnter Einsatz in dieser Saison. Ziel mit Bremen ist der Aufstieg in die Bundesliga. Und auch im DFB-Trikot hat Giovanna Hoffmann Ziele. Im Sommer steht die EM in Nordirland an, und da will die junge Seestädterin natürlich dabei sein.