2024-05-02T16:12:49.858Z

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F: Schwarz
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1:2 in Kassel - Trier gibt Führung aus der Hand

Nichts Neues vom SVE: Eintracht kassiert nach Leistungseinbruch nach der Pause sechste Niederlage in Folge

So langsam aber sicher dürfte Eintracht Trier im Abstiegskampf der Fußball-Regionalliga Südwest nur noch ein Wunder helfen. Bei Hessen Kassel kassierte der SVE am Samstagnachmittag die sechste Niederlage in Folge. Nach dem Trierer 1:0 durch Patrick Lienhard (34.) drehten Henrik Giese (51.) und Rolf Sattorov (70.) die Partie für die Nordhessen.

Auf den ersten Nadelstich folgte gleich der zweite. Bei einem Konter und einem Abschluss von Muhamed Alawie war Eintracht Trier in der 33. Minute zweimal nah an der Führung. Die viel dann keine 60 Sekunden später, als Patrick Lienhard den Ball aus 17 Metern in den Winkel setzte.

Welch ein eminent wichtiger Treffer für die Eintracht im Abstiegskampf.

Die Mannschaft hatte sich das 1:0 zu diesem Zeitpunkt redlich erarbeitet. In einem von Zweikämpfen geprägten Spiel war der SVE bissig, gut im Stellungsspiel und nach Ballgewinnen um ein schnelles Umschaltspiel bemüht. Trier zog den Gastgebern den Zahn, die sich ein ums andere Mal Fehlpässe im Spielaufbau leisteten.

Bei Ballbesitz der Kasseler verteidigte Trier hinten mit einer Fünferkette. Vor dem Duo Christian Telch und Danilo Dittrich in der Mittelfeldzentrale bildeten Alawie, Lienhard und Christoph Anton ein Offensiv-Dreieck.

Die Eintracht war mit einem Rumpf-Aufgebot nach Kassel gereist. Neben dem langzeitverletzten Simon Maurer und dem rotgesperrten Michael Blum standen Florian Riedel, Sebastian Szimayer, Rico Gladrow, Alexander Dartsch, Dominik Kinscher und Ersatzkeeper Andrei Popescu nicht im Aufgebot. Die Ersatzbank bildeten mit Matheo Raab, Lucas Jakob, Daniel Kurz, Benedikt Masselter und Vincent Boesen samt und sonders A-Jugendliche. Zwei Kaderplätze blieben beim SVE unbesetzt.

Laut Eintracht-Trainer Oscar Corrochano hat sich Popescu im Training einen Achillessehnenriss zugezogen. Riedel (Knöchel) und Szimayer (Knie) hätten angeschlagen passen müssen. Gladrow stand aus "sportlichen und diziplinarischen Gründen" nicht im Aufgebot.

Trier biss sich in die Partie. Sinnbildlich stand einmal mehr Kapitän Michael Dingels, der trotz sichtlich noch schmerzender Schulter seinen Mann stand.

Doch erneut schaffte es die Eintracht nicht, ohne Gegentor zu bleiben. Nach einer Ecke erzielte Henrik Giese den Ausgleich für die Kasseler, nachdem zuvor SVE-Schlussmann Chris Keilmann bei einem Schlenzer von Antonio Bravo Sanchez mit einer Glanztat noch das 1:1 verhindert hatte (51.).

Danach glitt Trier die Partie völlig aus den Händen. Kassel drückte und dominierte. Vergab Tobias Damm nach einer Stunde mit einem Schuss, der nur Zentimeter am Tor vorbeiging, noch das 2:1, machte es Rolf Sattorov knapp zehn Minuten später besser. In einer Szene, in der Schiedsrichter Robert Kempter Vorteil laufen ließ, war der erst kurz zuvor eingewechselte KSV-Akteur mit einem satten Schuss ins lange Eck erfolgreich (70.).

Trier hatte nichts mehr zuzusetzen. Da halfen auch die von Corrochano vollzogenen Wechsel nicht. Im Abstiegskampf wird die Lage für die Moselaner immer düsterer.

Hessen Kassel: Hartmann – Brandner, Schmik, Giese, Lorenzoni – Rakk (86. Khadraoui), Evljuskin, Bravo Sanchez, Korell (65. Sattorov) – Schmeer, Damm

Eintracht Trier: Keilmann – Garnier, Henneböle, Dingels (84. Kurz), Schneider, Heinz – Dittrich (77. Boesen), Telch – Lienhard - Anton, Alawie

Tore: 0:1 Lienhard (34.), 1:1 Giese (51.), 2:1 Sattorov (70.)

Schiedsrichter: Robert Kempter (Sauldorf)

Zuschauer: 3098

Stimmen zum Spiel:

Oscar Corrochano, Trainer Eintracht Trier: Wir sind gut in die Partie gekommen. Wir hatten Zugriff aufs Spiel und waren agiler. Wir hatten schon vor dem verdienten 1:0 zwei gute Möglichkeiten, die wir nicht genutzt haben. Insgesamt hat in der ersten Halbzeit aber alles gepasst. Durch eine Unaufmerksamkeit kassieren wir den Ausgleich. Dann war es eine mentale Sache. Das Team ist in ein Tal gefallen. Die Mannschaft betreibt einen hohen Aufwand, doch es kommt kein Ertrag heraus. Über die Winterpause muss die Mannschaft ein anderes Gesicht bekommen. So haben wir keine Chance in der Regionalliga.

Tobias Cramer, Trainer Hessen Kassel: In der ersten Halbzeit haben wir zu Recht zurückgelegen. Die Trierer Führung war klar verdient. Wir hatten keinen Zugriff auf die zweiten Bälle. Zur Halbzeit war ich sehr sauer, weil die Mannschaft meine Warnungen im Vorfeld ignoriert hatte. Die Spieler waren aber in ihrer Ehre gepackt. Ich bin mir sicher, dass Trier seine Probleme lösen wird, denn die Eintracht hat richtig gute Fußballer in ihren Reihen.

Eintracht-Mittelfeldspieler Robin Garnier im fupa-Interview:

Aufrufe: 010.12.2016, 16:37 Uhr
Mirko BlahakAutor