SV Göppingen will Kurs halten

"Es war mutig und richtig, so aufzustellen“, war für Uwe Bauer die offensive Ausrichtung von Trainer Gianni Coveli nachvollziehbar. Der Teammanager des SV Göppingen präzisiert: „Es war ein Heimspiel gegen ein Team, das in der Tabelle hinter uns rangiert. Wir sollten gewinnen. Wenn man da nicht offensiv spielt, wann dann?“

Der frühe Rückstand machte indes alle Gedankenspiele vorläufig zunichte. „Das war ein Schock, und die erste Hälfte lief dementsprechend holprig für uns“, ergänzt Bauer, der seit 2003 in verschiedenen Funktionen bei den Rot-Schwarzen tätig ist und seit dem Abgang des damaligen Sportlichen Leiters Andreas Heintel Anfang 2016 gemeinsam mit Spielleiter Ingo Miede die Organisation des Oberliga-Spielbetriebs verantwortet.

Dass es dennoch zum Pflichtsieg gegen personell arg dezimierte Offenburger reichte, ist einer klaren Steigerung zu verdanken. „Coveli hat in der Kabine die richtigen Worte gefunden“, berichtet Bauer von der Pausenansprache. „Er war nicht lautstark, sondern hat ganz ruhig konkrete Dinge angesprochen. Die Einwechslung von Tobias Arm­bruster war natürlich ein Glücksgriff“, ergänzt der 57-Jährige, der fortan mit den Seinen mehr als zu­frieden war: „Die zweite Halbzeit war für mich eines unserer ­besten Heimspiele. Da hat das Team ­gezeigt, was es kann. Wenn alle ­zusammenarbeiten, sind wir in der Oberliga gegen jeden Gegner ­konkurrenzfähig.“ Die Aus­gangslage am heutigen Samstag ist nun ­ähnlich, wenn mit dem Vor­letzten FSV Hollenbach ein weiterer Konkurrent im Abstiegskampf an der Hohenstaufenstraße zu Gast ist.

„Da sollte der nächste Dreier her“, gibt Bauer die Zielsetzung klar vor. „Das wäre ein großer Schritt in Richtung Klassenerhalt, wobei man bei der Abstiegsregelung vorsichtig sein muss.“ Eine abermalige offensive Ausrichtung kann sich Bauer gut vorstellen, „ich will da dem Coach aber nicht vorgreifen. Coveli stellt nach Leistung und Trainingseindrücken auf.“ Mit seiner couragierten Vorstellung, dem herausgeholten Elfmeter und dem eigenen Treffer hat sich der eingewechselte Tobias Armbruster nachdrücklich für einen Platz in der Startelf in Erinnerung gerufen. Das Arbeitspapier des 25-Jährigen läuft zum Saisonende aus. Eine Verlängerung mit dem Linksfuß, der auf der Außenbahn defensiv wie offensiv einsetzbar ist, kann sich Bauer gut vorstellen.

Vollzug melden können die Verantwortlichen bereits bei dem Duo Michael Renner (24, Vertrag bis 2019) und Patrick Schwarz (21, Vertrag bis 2020). „Renner ist in Sachen Einsatz und Laufbereitschaft top und hat noch mehr Potenzial. Sein Manko ist die Torquote, aber da wird der Knoten schon platzen“, so Bauer, der sich ebenso über Defensivakteur Schwarz äußert: „Zu Beginn merkte man ihm die fehlende Spielpraxis an. Mittlerweile ist er körperlich richtig fit und kommt immer besser in Fahrt. Er ist eine große Verstärkung für uns.“

Damit ist ein Großteil des Kaders langfristig gebunden. Auf dieser Basis soll es gelingen, sich in der Oberliga zu etablieren, wie Bauer erklärt. „Dieses Jahr gilt es drinzubleiben. Sonst geht es um nichts. Für die kommende Saison sollen dann gezielt zwei, drei Verstärkungen geholt werden, um im gesicherten Mittelfeld zu landen. Miede und Coveli arbeiten da schon dran“, sind neben den Vertrags- auch die Transfergespräche in vollem Gange.