2024-05-08T14:46:11.570Z

Ligabericht
Luftkampf: Der Wandlitzer Christian Miething (l.) mit einer Akrobatik-Einlage gegen Grünows Christopher Regorius  ©Ingo Muhme
Luftkampf: Der Wandlitzer Christian Miething (l.) mit einer Akrobatik-Einlage gegen Grünows Christopher Regorius ©Ingo Muhme

Eintracht Wandlitz mit Rumpftruppe erfolgreich

MIT GALERIE: Der 1.FV fährt einen Heimpunkt gegen den FC Einheit Grünow ein

Verlinkte Inhalte

Personell sind es derzeit schwere Zeiten für den Landesklasse-Vertreter FV Eintracht Wandlitz. Neu-Trainer Jürgen Beyer tritt nur mit einer Rumpf-Truppe an. Dafür läuft es aber beachtlich gut - Platz vier nach der Remis-Partie gegen Einheit Grünow ist mehr als beruhigend.

Am Ende stand ein torloses Unentschieden an der Wandlitzer Anzeigetafel, mit dem beide Mannschaftsverantwortlichen gut leben konnten. Dabei hätten die Gäste einen vollen Punkterfolg dringender gebraucht, denn schon seit Wochen geistert das Abstiegsgespenst über Grünow und das 0:0 hat die Lage auch nicht besser gemacht. Wandlitz hingegen befindet sich im Saisonauslaufen und kann solche Punktverluste locker verkraften, zumal Richtung Tabellenspitze mit 17 Punkten Rückstand schon gar nichts mehr geht.

Beide Teams begannen personell geschwächt bei bestem Wetter und im absoluten Schongang. Denn viel lief nicht zusammen. Reichlich Mittelfeldgeplänkel mit viel Ballverlust ließ die Partie recht unansehnlich wirken. Den ersten Ansatz einer Möglichkeit setzte Andreas Baumann mit einem Schuss aus gut 18 Metern, der Grünows Keeper Kevin Manteufel vor keine großen Probleme stellte (8.).

Nach zehn Minuten nahm das Spiel endlich etwas Fahrt auf und präsentierte ein Gästeteam, das etwas sortierter auftrat, ohne großen Nutzen davon zu tragen. Doch die aufkommende Brise entpuppte sich schnell als laues Lüftchen. Viel Krampf mit seltenen Offensivaktionen, die oft dem Zufall entsprangen, bestimmten weitestgehend die Folgezeit.

In der Lethargie der Begegnung präsentierte sich in der 34. Minute dann der Wachmacher. Bei einem Rückpass der Grünower Richtung eigenen Keeper schnellte der Wandlitzer Manuel Thomas dazwischen und unterlag letztendlich im Eins-gegen-Eins-Duell dem Grünower Schlussmann. Auch Norman Gest wäre dem Jubel nahe gewesen, wenn sein Schuss, nachdem er den Ball nach einer verunglückten Grünower Abwehraktion vor die Füße bekam, nicht das Torgehäuse in der zweiten Etage überquerte hätte (42.). Pünktlich nach 45 Minuten ertönte der Halbzeitpfiff, der dann irgendwie erleichternd wirkte.

Im zweiten Durchgang wurde es etwas besser. Der Mut und die Bereitschaft auch in der für diese Jahreszeit ungewohnten "Thermik" (O-Ton Wandlitz-Trainer Jürgen Beyer) mehr zu tun, hatte besonders das Heimteam erreicht. Dafür sprachen auch das erarbeitete Chancenplus, bei dem sich Manuel Thomas zweimal per Kopf hervortat, dabei aber recht glücklos blieb und beide Male knapp den Kasten verfehlte (47./59.).

Zumindest hatte jetzt die Spannung Einzug gehalten, weil auch Grünow zu Konterchancen kam und Eintracht mehr und mehr das Zepter übernahm. Doch fehlte den Offensivbemühungen auf beiden Seiten die konsequente Zielstrebigkeit und auch die letzte Konzentration, um in den finalen Abschluss zu kommen. Den Gästen schwanden mit zunehmender Dauer die Kräfte und Wandlitz hatte so etwas wie einen Sturmlauf eingeläutet. Mehr aber auch nicht.

Den Schlusspunkt aller Offensivaktionen setzte Grünows David Hintz. Er zog aus 22 Metern einfach mal ab und zwang Eintracht-Keeper Harald Hübner, sein ganzes Können aufzubieten, um nicht dann noch mit sprichwörtlich leeren Händen dazustehen. So hätte die Begegnung wahrscheinlich noch Stunden dauern können, ohne dass ein Tor gefallen wäre.

"Wir haben unsere Chancen in der ersten Halbzeit nicht genutzt, schlussendlich kann man mit dem Unentschieden leben. Wir sind zurzeit ein bisschen wenig und ausgerechnet die beiden Spieler mit vier gelben Karten, haben heute ihre Fünfte bekommen. Somit fallen diese dann nächste Woche auch noch aus", resümierte Wandlitz-Trainer Jürgen Beyer nach Spielende und musste schon ein wenig galgenhumorig über die angespannte Personalsituation in seinem Team lachen.

Aufrufe: 04.4.2017, 07:19 Uhr
MOZ.de / Ingo MuhmeAutor