2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Pflichtsieg:  In Frankfurt, beim 1.FCF, konnte die Optik-Elf zweimal jubeln. © MZV
Pflichtsieg: In Frankfurt, beim 1.FCF, konnte die Optik-Elf zweimal jubeln. © MZV

Optik Rathenow erfüllt Pflichtaufgabe in Frankfurt

MIT VIDEOS: Der 1.FCF unterliegt durch individuelle Fehler dem FSV trotz einer überragenden Torwartleistung von Schlussmann Damian Schobert

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Was haben der VfB Stuttgart, Werder Bremen, Nottingham Forest und der FSV Optik Rathenow gemeinsam? Richtig, alle vier gewannen im Stadion der Freundschaft in Frankfurt. Bei den Auftritten der drei Erstgenannten dürften allerdings etwas mehr als die am Sonntag gemeldeten 105 Besucher dabei gewesen sein.

Viel interessantes ereignete sich vor dem Anpfiff. Optik-Hauptsponsor Norbert Ohst ging entgegen seiner sonstigen Gewohnheit für ein paar Minuten mit in die Kabine. Nach dem Aufwärmen mussten beide Teams ihre bereits durchgesagte Startaufstellung korrigieren, wobei Süleyman Kapan Marcus Stachnik ersetzte. Und unmittelbar vor dem Auflaufen setzte ein heftiger Graupelschauer ein, der sich glücklicherweise schnell wieder verzog.

Das Spiel selbst begann mit Sonnenschein. Von oben und scheinbar auch von Optik. Gegen sich nie versteckende Gastgeber, bei Balleroberung flitzten blitzschnell vier bis fünf Frankfurter Richtung Gästetor, schaltete Rathenow ebenso schnell um. Schon nach fünf Minuten lag der Ball im Netz. Der Treffer von Dragan Erkic zählte allerdings nicht, die Abseitsfahne war oben.

Anschließend taten sich die Gäste schwer. Zweikampfstark, laufintensiv, kompromisslos in der Abwehr - es sah nicht unbedingt nach Kellerkind aus, was die Oderstädter boten. Warum sie unten stehen, zeigte sich dann nach gut 25 Minuten. Ziemlich krasse individuelle Fehler ermöglichten den Rathenowern Chancen. Benjamin Wilcke lief ganz allein auf Damian Schobert zu. Im letzten Moment fing Benny an zu überlegen - lupfen oder schieben. Heraus kam ein Schüsschen an das Bein des Keepers.

Erfolgreicher war in der 28. Minute Dragan Erkic, der erst zwei FC-Akteure umkurvte und dann hoch ins lange Eck schoss. Gleich danach hatten die Gastgeber ihre größte Gelegenheit. Ein abgefälschter Ball senkte sich ganz gefährlich aufs Tor, mit einer Faust konnte Schlussmann Bjarne Rogall gerade noch klären.

Als ob es abgesprochen war, gab es in der Pause den nächsten Graupel. Das führte nach Wiederanpfiff zu einer Schrecksekunde, als Rogall ein abgefangener Flankenball aus den Fingern rutschte. Im zweiten Zupacken hatte er das Spielgerät unter Kontrolle.

Nach 57 Minuten war das Duell praktisch entschieden. Wieder verschätzte sich ein FC-Akteur bei einem Diagonalball total. Sich auf dem linken Flügel gut durchsetzend, hatte Erkic das Auge für den Mitspieler. Benjamin Wilcke war aus Nahdistanz zum 2:0 erfolgreich.

Beifall für Stürmer und Keeper gab es 60 Sekunden später, als Schobert einen Erkic-Schuss mit toller Flugeinlage um den Pfosten drehte. Überhaupt war der erst 17-jährige Schobert einer der besten vom FCF an diesem Tag. Der Frankfurter Schlussmann sorgte mit sehenswerten Paraden für das eine oder andere Fragezeichen über den Köpfen der Optik-Angreifer.

Was bleibt aus der letzten halben Stunde in Erinnerung? Ein Sicherheitswechsel beim leicht angeschlagenen Semir Duljevic, dessen Zehnerposition Süleyman Kapan einnahm, während der auf den Platz gekommene Arda Dülek in die Viererkette ging, glatt Rot für Erik Huwe (76.), der Dragan Erkic im Mittelfeld foulte, das Comeback des lange verletzten Martin Weber und in der Nachspielzeit ein weiteres wegen Abseits nicht gegebenes Tor durch Kapan. Ohne Schönheitspreis, aber mit drei Punkten trat der FSV die Heimreise an - natürlich wieder bei Starkregen.

Ingo Kahlisch lobte zunächst die neue Tribüne mit Sozialgebäude: "Ich freue mich, wieder mal hier gewesen zu sein. Hier hat sich ganz schön was entwickelt, das ist eine Top-Anlage geworden. Zum Spiel möchte ich gar nicht so viel sagen. Wir haben gewonnen, und Watanabe und Langner hatten Normalform. Alles andere war leistungsmäßig nicht das, was wir erwarteten. Eigentlich war das heute ein Armutszeugnis, für das, was wir können."

Robert Fröhlich: "Wir wollten aus einer kontrollierten Defensive schnell nach vorne spielen, das haben wir anfangs gut gemacht. Dann mal wieder ein individueller Fehler, trotzdem ging es weiter. In der zweiten Halbzeit wollten wir mit Rückenwind mehr Abschlüsse versuchen. Dem 0:2 ging meiner Meinung nach ein Handspiel voraus. Danach fehlte uns offensiv die Dynamik, aber wir haben uns nicht auch in Unterzahl nicht abschlachten lassen. Der Ehrgeiz, die Motivation sind weiterhin da."

Aufrufe: 025.4.2017, 09:40 Uhr
MOZ.de / Yasmine Nießner / tsaAutor