04/19 will vorne endlich effektiver werden

"Die Mannschaft hat sich im ersten Drittel der Saison gefunden. Jetzt müssen wir den nächsten Schritt machen und an unserer Effektivität arbeiten", sagt Trainer Peter Radojewski. Ziel sei es, hinten sicher zu stehen und vorne die Chancen zu nutzen - um sich dadurch für die eigene Leistung zu belohnen. Im Prinzip ist das einfache Fußball-Logik, die schon im nächsten Spiel (Sonntag, 15 Uhr) bei der Zweitvertretung des MSV Duisburg umgesetzt werden soll.

Gegen den Tabellenvierten setzt Radojewski vor allem auf die Auswärtsstärke seiner Elf. "Wir haben auf fremdem Platz erst ein Spiel verloren. Und das war sogar noch unnötig", sagt der 45-jährige. Eine einfache Aufgabe erwartet die Ratinger aber nicht. Zwar sind bei den Duisburgern personelle Verstärkungen aus der ersten Mannschaft (tritt fast zeitgleich in Cottbus an) eher unwahrscheinlich, aber nicht ausgeschlossen. Ein Beispiel ist Gökan Lekesiz. Der Stürmer kommt bereits auf fünf Einsätze im Reserveteam und steht zusammen mit Ismail Öztürk für die starke Offensive, das gefährlichste Element im Spiel der Duisburger. Allein das Duo Lekesiz/Ismail steuerte 14 der insgesamt 23 Tore bei.

Großen Wert auf solche Statistiken legt Radojewski allerdings nicht. "Der MSV hat vorne natürlich großes Potenzial, aber wir richten die Augen auf uns. Es ist wichtig, dass wir unser Spiel durchbringen", betont der RSV-Coach, der wieder auf Marwane Gobitaka zurückgreifen kann. Der 22-Jährige gab nach Problemen an der Achillessehne bereits in Essen sein Comeback und hat den Trainingsrückstand aufgeholt. In Daniel Rehag (Fußverletzung), Patrick Fiedorra (geschwollenes Knie) und Benjamin Teichmöller (weiche Leiste) steht hingegen ein Trio nicht zur Verfügung.

Die Partie ist für die Ratinger der Auftakt für richtungsweisende Wochen. Es folgen Spiele gegen den Tabellenführer VfR Krefeld-Fischeln und den Vorjahresmeister Hönnepel-Niedermörmter - zwei Mannschaften, die in der Tabelle ebenfalls vor 04/19 liegen. "In diesen Spielen wird es wichtig sein, Punkte zu holen, um sich oben zu etablieren", sagt Radojewski, "das Team ist jetzt gefordert." Gegen die Spitzenmannschaften der Oberliga wird sich zeigen, ob die Ratinger zumindest den nächsten Schritt, eine effektive Spielweise, verinnerlicht haben.

Der erkennbare Mangel an Effektivität lässt sich durch Zahlen aus den bisher neun Ligaspielen belegen. Acht Mal gingen die Ratinger mit 1:0 in Führung und lediglich am ersten Spieltag geriet das Team um Kapitän Thomas Denker gegen den VfB Hilden in Rückstand. Vier Mal brachten die Ratinger den Vorsprung nicht über die Zeit. Durch ein Unentschieden und drei Niederlagen verpassten sie wertvolle Punkte. Hätte die Mannschaft da mehr Erfolg gehabt, wäre sie längst in der Spitzengruppe zu finden.