04/19 und die fehlende Cleverness

Kurz zuvor hatte Torhüter Dennis Raschka bereits Redebedarf angekündigt. Der RSV-Schlussmann hatte sich in den letzten Minuten der Partie unglaublich über den Schiedsrichter aufgeregt. Ein Ärger, der einfach nicht verrauchen wollte. "Ich weiß wirklich nicht, was der gepfiffen hat", befand Raschka, der sich besonders über eine Szene ärgerte: "Ein Velberter Spieler hatte schon Gelb, schlug dann den Ball weg. Der Schiedsrichter griff schon nach seiner Roten Karte - und steckte sie dann wieder weg, nachdem er von den Velbertern belagert wurde. So etwas habe ich noch nie erlebt", meinte Raschka. Er wollte die Niederlage zwar nicht am Unparteiischen festmachen: "Aber wer weiß, was passiert wäre, wenn wir 20 Minuten mit einem Mann mehr gespielt hätten."

Trainer Radojewski teilte die Meinung Raschkas nicht ganz - für ihn war sie jedoch sinnbildlich für das ganze Spiel. "Wir haben uns viel zu sehr mit Nebensächlichkeiten aufgehalten", sagte Radojewski. "Wir haben diskutiert, lamentiert - und Velbert hat das mit den ganzen regionalliga-erfahrenen Akteuren ausgenutzt und uns gar nicht mehr wirklich in den Spielfluss kommen lassen." Orhan Dombayci hat sich die ganze Zeit mit seinem Gegenspieler beharkt, in den Schlussminuten folgte eine Diskussion auf die nächste - was Velbert angesichts der Führung extrem entgegenkam.

Kurz vor Schluss bekam Ratingen einen Freistoß am Strafraum-Eck. Eine gute Gelegenheit für eine Flanke in den Strafraum. Damian Bartsch schoss jedoch direkt und aus einem Meter seinem Gegenspieler ans Bein - das hatte Ermahnungen des Unparteiischen und viele Diskussionen zur Folge. Und kostete weitere wertvolle Zeit. "Wir haben in der ersten Halbzeit wirklich gut gespielt, weil wir uns auf das Fußballspielen konzentriert haben", sagte der Sportliche Leiter Michael Kulm. "Aber das ist eine junge Mannschaft, die jetzt ihre fehlende Cleverness aufgezeigt bekommen hat. Daraus müssen die Jungs lernen. Ich bin mir sicher, das Spiel war trotz der Niederlage hilfreich."