2024-05-10T08:19:16.237Z

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<b>F: Jochen Classen</b>
<b>F: Jochen Classen</b>

04/19: Trainer Radojewski ist zufrieden

Die Vorbereitung war holprig - doch das macht dem Coach nichts. Läuft Hotic gegen Hilden erstmals für den RSV auf?

Peter Radojewski ist kein Mensch, der wirklich leicht zufriedenzustellen ist. Der Trainer des Fußball-Oberligisten Ratingen 04/19 ist ein Perfektionist - und selbiges lebt er seinem Kader nicht nur vor, er verlangt es seinen Schützlingen auch ab.

Umso erstaunlicher ist, dass Radojewski für dem Rückrunden-Auftakt beim VfB 03 Hilden (Sonntag, 15 Uhr) sagt: "Ich bin zufrieden mit der Vorbereitung." Denn von einem reibungslosen Ablauf konnte keine Rede sein. Die Verletzungen, darunter auch kuriose wie ein wochenlanger Zahnschmerzen-Ausfall von Ali Can Ilbay häuften sich, verschiedene Spieler fielen wegen Hochzeitsreisen (Chamdin Said) oder beruflicher Verpflichtungen (Damian Bartsch) aus. Testspiele musste Radojewski streckenweise mit mehreren A-Jugendlichen bestreiten.

Dennoch ist der Coach vor dem Derby optimistisch. Nicht nur, weil inzwischen bis auf Bartsch und Nabil Jaouadi wieder alle Spieler zur Verfügung stehen. Nein, die Begeisterung hat einen anderen Grund. "Die Jungs haben aus den Umständen das Beste gemacht", sagt Radojewski über die Vorbereitung. Vielleicht vertröstete den Coach ein wenig, dass die letzten Testspiele - allesamt gewonnen wurden. Gegen Kalkum-Wittlaer, Rot-Weiß Lintorf und den SC West gab es Siege, auch wenn keiner der Gegner ansatzweise Oberliga-Format besitzt. Die Niederlagen in den Test-Partien gegen Schalke oder Velbert sieht der Coach nicht so eng. "Das sind nur Testspiele", sagt er. "Klar verliert man nicht gerne. Aber dann weiß ich wenigstens, woran wir noch arbeiten müssen. Außerdem mussten die Jungs, die uns aus verschiedenen Gründen gefehlt haben, ja Spielpraxis aufholen. Deshalb haben wir so viele Testspiele gemacht."

Insgesamt interessierte den Coach ohnehin nur das große Ganze in der Vorbereitung: "Wichtig ist, dass unsere Stürmer in den Tests getroffen haben", sagt Radojewski. Durch den Ausfall von Daniel Keita, der weiterhin im Gefängnis bleiben muss, müssen nun die weitgehend torlosen Kollegen die Last tragen. "Chamdin Said, Berkay Öz und Faisal Aziz haben sich gut gezeigt", sagt der Trainer. "Nun müssen sie in den Pflichtspielen treffen. Ich war selber Stürmer, ich weiß, wie schwierig das ist. Aber wenn sie die Ruhe bewahren, werden sie uns gut tun."

Zwei weitere Personalien gibt es. Adnan Hotic, der neue Innenverteidiger, könnte bereits in Hilden sein Debüt geben. "Ihm fehlt es gravierend an Spielpraxis", sagt Radojewski. "Deshalb habe ich ihn in den letzten drei Testspielen über 90 Minuten auflaufen lassen. Das tat ihm bestimmt ein bisschen weh, aber da muss er durch."

Die zweite Personalie betrifft Marwane Gobitaka. Von der reinen spielerischen Veranlagung ist er einer der besten Spieler im Ratinger Kader. Er schafft es nur noch nicht, auch im Training und Spiel ein Leitwolf zu sein, weswegen er in der Schlussphase der Hinrunde gar von Sascha Meier verdrängt wurde. Über mangelnden Einsatz kann sich Radojewski aktuell indes nicht beschweren. Gobitaka hat eine neue Arbeitsstelle in Köln angefangen und wurde von seinem Brötchengeber direkt mal für eine Woche nach Bayern geschickt. "Da hat sich der Junge freitags in den Zug gesetzt, abends bei uns mittrainiert, samstags gespielt und ist direkt danach wieder nach München gefahren. Das zeigt die Identifikation, die ich sehen will."

Auch hier gilt: Radojewski ist zufrieden. Und das kann für den Auftakt gegen Hilden nur Gutes für Ratingen 04/19 bedeuten.

Aufrufe: 020.2.2015, 19:20 Uhr
André SchahidiAutor