04/19: Ein Spiel - zwei Gesichter

Benjamin Teichmöller war es, der sich rund 20 Minuten vor dem Ende ein Herz fasste und mit dem Ball am Fuß von der Mittellinie losmarschierte. Er tanzte drei, vier Gegenspieler aus, schüttelte im Strafraum noch einen Gegner ab und schob den Ball dann mit seinem schwächeren linken Fuß ins rechte Eck. "Eine Willensleistung", betonte Radojewski. "Ein großartiges Tor."

Danach hatte es jedoch lange nicht ausgesehen. "Vor der Pause waren wir nicht auf dem Platz", monierte Radojewski. Seiner Mannschaft mangelte es gegen kampfbetont agierende und extrem lauffreudige Hiesfelder eigentlich an allem. Dass es nur 0:1 stand, hatte der RSV Dennis Raschka zu verdanken, der einige gute Paraden zeigte und einen Elfmeter von Fabian Gombarek in der 21. Minute parierte - kurz zuvor hatte Sascha Meier eine Riesenchance vergeben. Das Gegentor fünf Minuten vor der Pause konnte jedoch auch Raschka nicht verhindern. Ein Freistoß aus dem Halbfeld segelte vor das Tor. Dort stand Hiesfelds Torjäger Danny Rankl, der per Kopf seinen 16. Treffer dieser Saison erzielte.

Nach dem Seitenwechsel blieben Yusuf Keser und Dennis Wibbe in der Kabine zurück. Zu diesem Zeitpunkt hätte der Trainer aber getrost jeden auswechseln können, wie er betonte. Für die beiden kamen Torschütze Teichmöller und Marwane Gobitaka. "Ich hatte auf einmal das Gefühl, es steht eine ganz andere Mannschaft auf dem Platz", betonte Radojewski. Seine Spieler hielten plötzlich dagegen, gingen hart in die Zweikämpfe. Dann kam auch noch Stürmer Berkay Öz für Mittelfeldakteur Sascha Meier. Der Druck wurde minütlich größer, Hiesfeld kam kaum noch hinten raus, Ali Can Ilbay scheiterte knapp am linken Innenpfosten.

Dann kam Teichmöllers Auftritt - und es war noch genug Zeit, um vielleicht sogar zum Sieg zu kommen. Das Remis ging aber letztlich in Ordnung, weil auch Hiesfeld in der zweiten Hälfte immer wieder gute Konterchancen hatte. "Nach 90 Minuten bin ich mit dem Ergebnis zufrieden", sagte Radojewski. "Meine Mannschaft hat sich gut aufgebäumt."

Das Team hat dem Trainer auch die Aufstellung für die Partie am Montag gegen die Sportfreunde Baumberg leicht gemacht. "Ich erwarte einen Gegner, der bis zum Umfallen kämpfen wird", sagte er. "Deshalb werden wir dagegenhalten - und das Team aus der zweiten Hälfte gegen Hiesfeld wird spielen. Zuerst müssen wir kämpfen, Fußball spielen können wir später immer noch." In Hiesfeld tat sein Team beides erst im zweiten Durchgang.