2024-04-25T14:35:39.956Z

Spiel der Woche
Bei aller Brisanz im Spiel - am Ende siegte doch die Fairness. Bernd Albers half Timo Fischer beim Wadenkrampf.
Bei aller Brisanz im Spiel - am Ende siegte doch die Fairness. Bernd Albers half Timo Fischer beim Wadenkrampf.

Umkämpftes Derby in Ottendorf

SV Ahlerstedt/Ottendorf III unterliegt dem TuS Harsefeld III nach schwacher erster Halbzeit

SV Ahlerstedt/Ottendorf III - TuS Harsefeld III 2:5 (0:3). Das war doch mal ein Derby ganz alter Schule. Über 90 Minuten bearbeiteten sich beide Parteien, neunmal Gelb verteilte Schiedsrichter Kai-Uwe Gersmann. A/O trat mit Altstar Dennis Meibohm an, der über die ganze Dauer der Partie von Harsefelds Fabian Baasch gedeckt wurde. Vermutlich wäre der bissige Defensivspezialist sogar bis auf die Toilette gefolgt. Er machte seine Sache mehr als gut.

Meibohm war allerdings gehandicapt. Bis vor Kurzem hatte er das Pfeiffersche Drüsenfieber, wirkte noch angeschlagen. Die ersten Minuten gehörten den Gastgebern. Ein Kopfball von David Hedderich wäre beinahe im Netz gelandet, doch der Angreifer platzierte die Kugel nicht gut genug (7.). Kurz darauf strich ein Meibohm-Flachschuss nur knapp am Gästegehäuse vorbei (13.). Die Partie wurde danach hitziger, Schiri Gersmann hatte alle Hände voll zu tun. Das 0:1 fiel eher glücklich für den kampfstarken Aufsteiger. A/O-Schlussmann Tim Tietjen flog durch den Strafraum, hatte den Ball schon fast sicher, doch sein eigener Abwehrspieler, Bernd Schröder, unterlief den Keeper, der daraufhin den Ball aus den Händen verlor, Dominik Kaatz staubte ab. Die Gastgeber fühlten sich benachteiligt, doch hier lag kein Foul vor. Nur zwei Minuten später die zweite knifflige Szene, an der Tim Tietjen beteiligt war. Wieder kam der A/O-Keeper aus seinem Kasten, lief diesmal einen TuS-Spieler um, aus Reportersicht nicht zu erkennen, ob das innerhalb des Fünfmeterraumes war oder außerhalb. Es gab jedenfalls Strafstoß, den Tim Bender zum 0:2 verwandelte. Für die Ruhe auf und außerhalb des Platzes mit Sicherheit nicht von Vorteil. Die Hausherren waren jetzt etwas von der Rolle, entblößten die Deckung und kassierten gleich noch einen Treffer. Mike Schilling nahm aus gut 20 Metern Maß, der Ball senkte sich zum 0:3 ins Netz (25.). Innerhalb von nur vier Minuten war das Derby praktisch entschieden. Bis zur Pause passierte vor den Toren nicht mehr viel. Den Paukenschlag setzte Timo Fischer, Torschützenkönig der 1. Kreisklasse 2014, damals für die zweite Harsefelder Mannschaft. Kaum war die Partie wieder angepfiffen knallte er den Ball flach unten rechts ins Netz. Von nun an zeigten die Ahlerstedter eine gute Einstellung, spielten fast nur noch in eine Richtung. Mehr als ein verwandelter Foulelfmeter durch Dennis Meibohm und ein Eigentor durch Andre Holst sprang nicht mehr heraus. Mit dem Schlusspfiff erhöhten die Gäste sogar noch auf 2:5. Der eingewechselte Christian Pohl schloss einen Konter über Dennis Mehrkens ab. Acht Treffer hatten die Harsefelder bislang erzielt, jetzt waren es fünf in einem Spiel.

„Ich habe nichts zu erzählen. Vielleicht weiß der Schiedsrichter mehr, frag den“, grantelte A/O-Coach Markus Kruse nach dem Abpfiff. Harsefelds Christoph Holst freute sich natürlich über den Sieg: „Endlich haben wir mal Tore geschossen. Eigentlich habe ich nicht damit gerechnet, dass wir nach dem Pokalspiel am Freitag in Hagen schon wieder so gut drauf sind. Der Schachzug mit Timo Fischer ist in jedem Fall geglückt.“ Der starke TuS-Angreifer hatte sich erst am Abend vor dem Derby zur Verfügung gestellt, als er mit dem Ahlerstedter Torwart Tim Tietjen beim HSV-Spiel war.
Tore: 0:1 D. Kaatz (21.), 0:2 T. Bender (23., Elfmeter), 0:3 Schilling (25.), 0:4 T. Fischer (46.), 1:4 D. Meibohm (50., Elfmeter), 2:4 A. Holst , Eigentor (67.), 2:5 Pohl (90.).


Aufrufe: 029.9.2015, 20:40 Uhr
Michael BrunschAutor