2024-05-02T16:12:49.858Z

Spiel der Woche
Kurz-Comeback für Andre Wachter im Weißenburger Dress. F.: Mühling
Kurz-Comeback für Andre Wachter im Weißenburger Dress. F.: Mühling

TSV 1860: Mit Andre Wachter zum Erfolg

Beim 2:0-Erfolg über Schwabach reaktivierten die Weißenburger den früheren Club-Keeper

Der TSV 1860 Weißenburg hat im Heimspiel der Bezirksliga 2 gegen den SC 04 Schwabach für einen doppelten Über­raschungscoup gesorgt: Zum einen be­siegte er den Tabellendritten mit 2:0, zum anderen holte er Andre Wachter als Torwart zwischen die Pfosten.

TSV 1860 Weißenburg - SC 04 Schwabach 2:0

Für den heute 25-Jährigen war es ein Comeback nach langer Pause. Der aus Stopfenheim stammende Torhüter spielte in der U13 kurzzeitig für den TSV 1860, wechselte dann zum 1. FC Nürnberg, wo er die Jugendmann­schaften durchlief und als große Tor­wart- Hoffnung galt. Dann stoppte je­doch eine schwere Schulterverletzung seine vielversprechende Karriere. Wachter schlug die Trainerlaufbahn ein, war beim 1. FFC Frankfurt aktiv und trainierte dort unter anderem Na­tional- Torhüterin Nadine Angerer. In­zwischen ist er zum Club zurück­gekehrt und bildet im Nachwuchsleis­tungszentrum die Torwarte aus. Da­durch hält er sich ständig fit. Beim TSV 1860 Weißenburg kennt er etliche Spieler und ließ sich vor allem von sei­nem langjährigen Freund Sebastian Struller überreden, gegen Schwabach auszuhelfen, weil Stammkeeper Jonas Herter aus privaten Gründen fehlte und die Nummer zwei, Johannes Uhl, am gleichen Tag mit der U19 in Sta­deln spielte (und dort mit einem 1:0-Sieg den Tabellenführer stürzte).

Andre Wachter machte seine Sache glänzend. Er war ein großer Rückhalt für das TSV-1860-Team, das er von hinten dirigierte, als gehöre er schon seit Jahren dazu. Er strahlte eine enorme Ruhe und Sicherheit aus und war in den brenzligen Situationen stets zur Stelle. Auch Trainer Oliver Wellert sprach dem „Neuzugang“ ein großes Kompliment aus. Viel Lob zollte der Coach allerdings auch der ganzen Truppe: „Diesen Sieg hat sich die Mannschaft heute hundertprozen­tig verdient“, betonte Wellert.

Den Spieß umgedreht

In der Tat machten die Hausherren die spielerischen Vorteile der Schwa­bacher mit viel Lauf- und Kampfbe­reitschaft wett und ließen kaum Chan­cen für den Favoriten zu. Das Hinspiel hatten die Weißenburger noch glatt mit 0:3 verloren, nun drehten sie den Spieß um. Das Jura-Derby war eine Partie mit wenigen Torszenen und Höhepunkten. In der ersten Hälfte musste Stefan Müller nach einer Ecke der „Nullvierer“ auf der Linie klären (34.). Kurz vor der Pause scheiterte Sebastian Struller auf der Gegenseite am Torwart. In der 45. Minute fiel das 1:0: Jonas Ochsenkiel hob den Ball über den herauslaufenden SC-Keeper und Markus Lehner spitzelte das Leder anschließend über die Linie.
Im zweiten Durchgang hatten die Gäste zwar optische Vorteile und drängten auf den Ausgleich, doch zwingend waren sie nicht und erspiel­ten sich keine klare Tormöglichkeit. Der TSV 1860 stand defensiv sehr gut und versuchte nach vorne immer wie­der Nadelstiche zu setzen. Eine ge­fährliche Flanke von Struller klärte ein SC-Abwehrspieler (50.). Dann dauerte es bis zur 81. Minute, ehe Och­senkiel im Strafraum von hinten ge­foult wurde. Der Schiedsrichter ver­weigerte allerdings den Elfmeter.

Dennoch fiel in der 86. Minute die Entscheidung: Nach einer Ecke von Michael Böhm nutzte Jonas Ochsen­kiel die zu kurze Abwehr und traf aus fünf Metern zum 2:0 ins lange Eck. Auch in den sechs Minuten Nachspiel­zeit konnten die Schwabacher trotz aller Bemühungen kein Tor mehr er­zielen und legten nach dem 0:1 der Vorwoche gegen Feuchtwangen somit einen klassischen Fehlstart hin.

Der TSV 1860 dagegen knüpfte an seine gute Leistung vom 2:2 gegen Solnhofen an und belohnte sich dies­mal in Form eines wichtigen Sieges beim Kampf um den Klassenerhalt. Und Andre Wachter? Der freute sich, dass er den Weißenburgern helfen konnte. „Es hat Spaß gemacht. Wich­tig war aber vor allem, dass wir heute drei Punkte geholt haben.“ Der Ein­satz des 25-Jährigen war grundsätz­lich eine einmalige Sache. Aber wer weiß, manchmal kann ja mehr daraus werden.

Schiedsrichter: Manfred Reuter (Zusamaltheim) - Zuschauer: 100
Tore: 1:0 Markus Lehner (45.), 2:0 Jonas Ochsenkiel (85.)

Aufrufe: 016.3.2015, 12:08 Uhr
Uwe Mühling (WT)Autor